Geburtstagskind des Monats II: Jens „Melle“ Melzig wird 60

Jens Melzig wird am 28. September 1965 in Cottbus geboren. Melle, wie er in Leverkusen genannt wird, beginnt seine Karriere bei seinem Heimatverein Energie Cottbus. Dort fällt er als junger Spieler schon früh durch Zweikampfstärke und Spielintelligenz auf. Ab 1984 gehört er zur ersten Mannschaft von Energie Cottbus und spielt für den Klub in der DDR-Liga sowie in der Oberliga. Mit 144 Einsätzen und 12 Toren entwickelt er sich zu einer festen Größe in der Abwehr. In dieser Zeit prägt er den Verein maßgeblich mit – als zweikampfstarker Innenverteidiger, der auch Führungsqualitäten zeigt.

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Nach der Wiedervereinigung wechselt Jens 1991 in die Bundesliga zu Dynamo Dresden. Dort setzt er sich sofort durch, bestreitet 63 Bundesliga-Spiele und erzielt drei Tore. Als verlässlicher Verteidiger überzeugt er mit seiner klaren, körperbetonten Spielweise.

Als Bayer 04-Manager Reiner Calmund irgendwann in der Saison 1992/93 Torjäger Ulf Kirsten fragt, wer denn bislang sein unangenehmster Gegenspieler gewesen sei, antwortet dieser: „Jens Melzig“. Calmund holt den Abwehrspieler daraufhin spontan unters Bayer-Kreuz. In zwei Jahren kommt Melle auf 40 Bundesligaeinsätze und fällt dabei vor allem durch seinen bedingungslosen Einsatz in den Zweikämpfen auf. Er ist ein „Zerstörer“, hart gegen seinen Gegenspieler, aber auch gegen sich selbst.

Unvergessen: Melles Duelle gegen Ronaldo

Besonders in Erinnerung bleibt sein starker Auftritt im UEFA-Cup-Rückspiel gegen PSV Eindhoven, bei dem er den jungen Ronaldo nahezu komplett aus dem Spiel nimmt. Und das, nachdem der 17 Jahre alte Brasilianer im Hinspiel gegen Melle drei Tore erzielt hatte. Trotzdem gibt ihm Trainer Dragoslav Stepanovic auch im Rückspiel das Vertrauen und wird dafür belohnt. Noch heute für Jens Melzig ein Moment, den er später als Höhepunkt seiner Karriere bezeichnet.

1995 zieht es Jens weiter zum Chemnitzer FC, bevor er 1996 zu Energie Cottbus zurückkehrt. Er führt die Mannschaft in die 2. Bundesliga und steht mit dem Team 1997 im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart – ein bis heute historischer Moment für den Verein. Seine Erfahrung und seine Mentalität tragen maßgeblich zum Erfolg der damaligen Cottbuser Mannschaft bei.

Jens Melzig

Ab 1997 spielt Melle bei Tennis Borussia Berlin. In drei Jahren bringt er es dort auf 68 Einsätze und sieben Tore. Auch in der Hauptstadt gehört er zu den Leistungsträgern und erlebt einen weiteren Aufstieg in die 2. Bundesliga.

In Cottbus immer noch engagiert

Nach seiner aktiven Karriere bleibt Jens dem Fußball treu. Er arbeitet als Nachwuchstrainer beim Fußball-Landesverband Brandenburg und betreut dort unter anderem U15- und U18-Auswahlteams. Dabei gibt er seine Erfahrungen an junge Talente weiter. Darüber hinaus engagiert er sich im Ehrenamt: 2014 wird Jens ins Präsidium von Energie Cottbus gewählt, wo er bis heute eine wichtige Rolle spielt und noch immer Teil des Ehrenrates ist. Er bleibt dem Verein verbunden – nicht nur als ehemalige Identifikationsfigur auf dem Platz, sondern auch als Ansprechpartner für die Entwicklung des Vereins in der Gegenwart.

Jens Melzig steht für Werte wie Verlässlichkeit, Bodenständigkeit und Einsatzbereitschaft. Als Spieler bleibt er immer ehrlich, robust und mannschaftsdienlich. Eigenschaften, die ihn auch als Trainer und Funktionär auszeichnen. Seine Karriere erzählt die Geschichte eines Ostfußballers, der Verantwortung übernimmt und der dem Fußball auch außerhalb des Platzes viele Impulse gibt.

Lieber Melle, alles Gute zum 60.! Ich wünsche dir Gesundheit und dass du so bleibst, wie du bist!

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