Ja, ich möchte Videos angezeigt bekommen.
Im Januar 2000 kreuzen sich unsere Wege dann zum ersten Mal. Ich bin damals als Torwarttrainer bei einem Nationalmannschaftslehrgang der damaligen U15-Auswahl für die acht ausgesuchten Torhüter zuständig und erkenne Renés Talent sehr schnell. Aber das hätten wahrscheinlich auch andere. Wieder daheim in Leverkusen fragt mich unser U17-Trainer Frank Schäfer, ob ich René Adler gesehen hätte. „Ja, hab‘ ich.“ „Und?“ „Granate.“ „Dann müssen wir ihn holen.“ Bums, so schnell war dann klar, dass René Adler im Sommer 2000 in die Jugend von Bayer 04 wechseln soll. Nach seiner Vertragsunterzeichnung beginnt die Suche nach einer Gastfamilie für René. Aber selbst auf eine groß geschaltete Zeitungsannonce meldet sich nur eine interessierte Mutter mit ihrer 17-jährigen Tochter.
Die Begeisterung bei René ob dieser Unterkunft muss ich ihm allerdings recht schnell nehmen, denn das schien mir etwas zu gewagt. So kam ich im Frühjahr 2000 bei einem Telefonat mit seinem DFB-Jugend-Nationalmannschaftstrainer Jörg Daniel auch auf das Thema Gastfamilie zu sprechen. Er meinte dann so lapidar: „Dann nimm du ihn doch.“ Ich habe diesen Satz dann meiner Frau gesagt, die mich nur angrinste und meinte: „Du willst ihn ja schon die ganze Zeit“. Gesagt, getan. Ich gab unserem damaligen Nachwuchschef Michael Reschke Bescheid. Und schon einen Tag später standen die Handwerker bei uns im Haus, um unseren Dachboden für René auszubauen. So zieht René am 8. August 2000 für die nächsten vier Jahre ins Haus der Familie Vollborn und wird ein Teil von dieser.
Er spielt dann jeweils ein Jahr in der U17 und U19 der Werkself. Nach diesen zwei Jahren kommt er sporadisch schon bei der U23 zum Einsatz, um Luft im Männerfußball schnuppern zu können. Außerdem gehört er ab der Saison 2003/04 zum Kader der Lizenzmannschaft. Aber es dauert noch fast vier Jahre, bis er sein erstes Bundesligaspiel macht.
Am 25. Februar 2007 ist es dann so weit. Nachdem er im Sommer 2006 körperliche Probleme bekommen hatte, noch einmal für einige Wochen zur Familie Vollborn zog und seine Karriere an einem seidenen Faden hing, wird er nach einem nicht diagnostizierten Rippenbruch operiert. Er bekommt eine Titanplatte eingesetzt. Für ein halbes Jahr kann er nur im Kraftraum arbeiten. Als Bayer 04-Keeper Hans Jörg Butt am 21. Spieltag der Saison 2006/07 im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt nach einem Handspiel außerhalb des Strafraumes die Rote Karte erhält, hat René seit dem Sommer 2006 noch nicht einmal auf dem Trainingsplatz gestanden. Benedikt Fernandez sitzt als Ersatztorhüter auf der Auswechselbank. Dienstags nach dem Frankfurt-Spiel trainiert René das erste Mal mit mir auf dem Platz mit Ball, spielt freitags bei den Amateuren und sitzt samstags hinter Benedikt Fernandez beim Heimspiel gegen Hannover 96 auf der Bank. Eine Woche später, Hans Jörg Butt war noch gesperrt, läuft er auf Schalke das erste Mal für Bayer 04 in der Bundesliga auf und ist von diesem Zeitpunkt an für die nächsten vier Jahre die klare Nummer 1.
Bei der Europameisterschaft 2008 wird Adel hinter Jens Lehmann und Robert Enke als junger Keeper mitgenommen, ohne ein Länderspiel absolviert zu haben. Nach dem Nationalmannschaftsrücktritt von Jens Lehmann beginnt der Zweikampf mit Robert Enke um die Nummer 1. Sein erstes Länderspiel bestreitet René am 11. Oktober 2008 im WM-Qualifikationsspiel gegen Russland, als ihm für den verletzten Robert Enke ein sehr gutes Debüt gelingt. Ein Jahr später, am 10. November 2009, nimmt sich der seit 2003 an Depressionen leidende Robert Enke das Leben. René wird zur klaren Nummer 1 im Tor der Nationalmannschaft. Die WM 2010 soll der erste richtige Höhepunkt seiner Karriere werden. Aber eine weitere Rippenverletzung, die ihn über Monate quält, verhindert seine WM-Teilnahme. Er verliert seinen Status als deutsche Nummer 1 an Manuel Neuer. Insgesamt bestreitet René nur 12 Länderspiele.
Die Saison 2010/11 endet für ihn und Bayer 04 mit der Vizemeisterschaft und der direkten Qualifikation für die Champions League. Aber René wird danach kein Spiel mehr für Bayer 04 bestreiten, denn eine sehr langwierige Knieverletzung setzt ihn außer Gefecht. Mit dem jungen Bernd Leno leiht Bayer 04 einen talentierten Keeper vom VfB Stuttgart für ein halbes Jahr aus, um ihn dann im Winter 2011/12 endgültig zu kaufen. Für René heißt es im Sommer 2012 Abschied zu nehmen. Nach zwölf Jahren bei Bayer 04 und insgesamt 173 Pflichtspielen für die Werkself führt ihn sein Weg nach Hamburg.
Die nächsten fünf Jahre bestreitet er 129 Spiele für den HSV, um dann noch einmal den Verein zu wechseln. Er geht zum 1. FSV Mainz 05. In Hessen wirft ihn aber wieder einmal sein Körper zurück. René kommt in zwei Jahren auf nur 17 Pflichtspiele für Mainz und beendet 2019 endgültig seine Karriere.
Schon im Frühjahr 2017 entwickelt René seine Ideen für die Zukunft nach seiner Fußballkarriere. Gemeinsam mit den beiden Gründern leitet er als aktives Teammitglied die Torwarthandschuhfirma T1tan. Außerdem gilt er schon während seiner aktiven Karriere als Fußballexperte bei diversen Fernsehsendern und ist noch heute ein gern gesehener Interviewpartner. Auf seiner Homepage kann man ihn auch für diverse Vorträge buchen.
Heute lebt der Vater zweier Kinder mit seiner Familie in Hamburg.
Lieber René, ich wünsche dir einen schönen Geburtstag. Lass dich feiern und bleibe gesund. Alles Gute!
Der am 17. November 1973 in Jena geborene Bernd Schneider verbringt seine Jugendjahre noch in der DDR. Seine ersten Schritte mit dem Ball am Fuß macht er für die beiden Jenaer Vereine BSG Aufbau und FC Carl Zeiss, dem größten Klub seiner Heimatstadt. In den Neunzigern spielt er sechs Jahre lang in der 2. Bundesliga. Bernd Schneider sticht als feiner Dribbler hervor, dem seine Herkunft als Straßenfußballer immer anzumerken ist. Dazu passt auch sein Spitzname „Schnix“, der aus der thüringischen Mundart kommt: „Schnixeln“ ist dort ein Synonym für Dribbeln, gut mit dem Ball umgehen können. Nach Jenas Abstieg 1998 geht Schnix den umgekehrten Weg. Aufsteiger Eintracht Frankfurt holt ihn in die Bundesliga. Das Intermezzo dort währt allerdings nur ein Jahr.
Mehr zeigenAm 18. Juni 1950 kommt der im Februar 1948 aus zwei Vereinen gegründete 1. FC Köln zu einem Freundschaftsspiel gegen die Werkself in das Stadion Am Stadtpark. Schon im Mai 1949 hatten sich beide Teams als Sieger der Rheinbezirksligen im Finale um den Aufstieg in die 1. Oberliga West gegenüber gestanden. In zwei Spielen konnte sich dabei der neue Klub aus Köln durchsetzen und aufsteigen.
Mehr zeigenIn einer mehr als verkorksten Saison 1984/85 sind alle froh, dass es am letzten Spieltag nicht mehr gegen den Abstieg geht. Als Gast kommt der UEFA-Cup-Aspirant SV Waldhof Mannheim in das mit nur 6.000 Zuschauern spärlich besuchte Ulrich-Haberland-Stadion. Die Waldhof-Buben unter ihrem Trainer Klaus Schlappner sind die Überraschung dieser Saison. In ihrer zweiten Spielzeit in der 1. Bundesliga stehen die Mannheimer vor dem Spiel in Leverkusen mit 35 Punkten (bei der damals geltenden Zwei-Punkte-Regelung) auf Platz 5 und damit auf dem UEFA-Cup-Qualifikationsplatz. Hinter ihnen lauern Bayer 05 Uerdingen und der Hamburger SV mit einem bzw. zwei Punkten Abstand.
Mehr zeigenNach dem 2:1-Auswärtssieg gegen Arminia Hannover fiebern Bayer 04 und seine Fans dem ersten Heimspiel in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Nord entgegen. Es kommt zu einem Nachbarschaftsduell, denn als Gast kommt der Meister der Oberliga Niederrhein, Union Solingen, ins Ulrich-Haberland-Stadion.
Mehr zeigenTranquillo Barnetta wird am 22. Mai 1985 im schweizerischen St. Gallen geboren. Quillo, wie er in Fußballerkreisen genannt wird, hat italienische Wurzeln. Sein Urgroßvater wanderte aus Italien in die Ostschweiz aus. Schon früh interessiert Quillo sich für den Fußball und spielt bereits im Alter von sechs Jahren im St. Galler Stadtteilverein FC Rotmonten. Mit elf Jahren wechselt er zu seinem Lieblingsverein, dem FC St. Gallen. Hier wird er zum Jugendnationalspieler. Mit seinen Teamkollegen der Schweizer U17-Nationalmannschaft gelingt ihm 2002 bei der Europameisterschaft der große Wurf. Im Finale besiegt die kleine „Nati“ das Team aus Frankreich nach Elfmeterschießen mit 4:2 und wird U17-Europameister.
Mehr zeigen