Geburtstagskind des Monats 2: Andreas Fischer wird 60

Andreas „Fischi“ Fischer, in Leverkusen von seinen Kollegen auch aufgrund seiner sehr blonden Haare „Heino“ gerufen, wird am 20. Oktober 1964 in Paderborn geboren. In der Jugend spielt er für den SV Marienloh, den 1. FC Paderborn, Preußen Münster und TuS Paderborn-Neuhaus.

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In der 10. Klasse bleibt Fischi sitzen, sein Vater nimmt ihn von der Schule und stellt ihn vor die Wahl: Lehre als Maurer, Sattler oder Tischler. Da er mit den ersten beiden Berufen überhaupt nichts anfangen kann, wird er Tischler und arbeitet nach abgeschlossener Lehre noch drei weitere Jahre als Geselle.

Zur Saison 1982/83 wechselt er in die Oberliga Westfalen zu Preußen Münster. Später geht es von dort nach Remscheid. Mit dem BVL 08 Remscheid spielt Fischi in der Saison 1987/88 in der 2. Bundesliga, steigt mit seinem Verein ab und glänzt dann mit überragenden Leistungen in der Amateur-Oberliga Westfalen.

Mit 24 Jahren kommt Andreas unter das Bayer-Kreuz, setzt sich durch und bleibt für die nächsten fünf Jahre eine feste Größe als rechter Verteidiger der Werkself. Sein sportlich größter Erfolg während seiner Zeit bei Bayer 04 ist der DFB-Pokalsieg 1993.

Zu seinem ganz persönlichen Highlight wird der 7. Dezember 1991. Beim Bundesliga-Heimspiel gegen den Tabellenletzten Wattenscheid 09 schießt Fischi drei Tore und ist damit der einzige defensive Spieler in unserer Bundesliga-Geschichte, dem dieses Kunststück gelingt. Weil Ulf Kirsten, der Goalgetter der 1990er-Jahre, zweimal zuschlägt und auch Jupp Nehl trifft, steht für Bayer 04 am Ende mit 6:1 der bis dahin höchste Sieg in der Bundesliga.

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Auf dem Platz ist Fischi eher ein Arbeiter als ein Zauberer, den vor allem sein Wille dorthin gebracht hat, wovon er als Kind immer träumte – in die 1. Bundesliga.

Nach insgesamt 179 Spielen für die Werkself, in denen ihm 20 Tore gelingen, wechselt Fischi 1994 in den Norden zum Hamburger SV. Dort spielt er nochmal sieben Jahre auf höchstem Niveau Fußball, um dann zum Abschluss seiner Karriere noch ein Jahr in der Regionalliga West bei Rot-Weiss Essen zu spielen.

Nach seiner Spielerkarriere versucht er sich in der Saison 2003/04 als Trainer, aber beim SC Verl bleibt er nur für eine Saison. Danach sucht er nach seiner Berufung und denkt über eine eigene Tischlerei nach. Aber die hohen Anschaffungskosten halten ihn ab. So sattelt er komplett um. Er absolviert die Ausbildung zum Kälte- und Lüftungsanlagenbauer, schließt die Meisterprüfung 2009 ab und macht sich mit einer eigenen Firma selbständig.

Heute lebt der Vater von vier Kindern aus erster Ehe nördlich von Hamburg, sehr ländlich auf einem Bauernhof, auf dem seine zweite Frau Katrin Ponys züchtet.

Lieber Fischi, ich wünsche dir alles Gute zum 60.! Bleib gesund und lass dich hochleben!

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