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1994 holt ihn Manager Reiner Calmund zu Bayer 04. Als er zum ersten Mal als blutjunger Profi in die Bayer-Kabine kommt und er sich zielstrebig einen Platz vor einem Spind aussucht, sagen wir ihm: „Junge, da sitzt du nicht so gut, das ist der Platz von Bernd Schuster!“ Andreas antwortet kess und mit Berliner Schnauze: „Dann muss er sich wohl einen neuen Platz suchen!“
Er ist in seinem ersten Trainingslager 1994 der erste und auch einzige, den ich kenne, der sich zum Mittagessen mal eben „Cola“ bestellt und allen anderen im Kader zeigt, ich gehe meinen Weg. In der ersten Saison kommt der kampf- und laufstarke Mittelfeldspieler zwar nur auf fünf Bundesligaeinsätze, aber er zeigt mit seiner frechen Spielweise in jedem Training, warum Calli ihn nach Leverkusen geholt hat.
Ein Jahr später wird Andreas bei einem Waldlauf von einer Zecke gebissen. Für drei Tage kommt er mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus und wird dann bei seiner Rückkehr zur Mannschaft von Ulf Kirsten mit „Zecke“ begrüßt. Seitdem nennt ihn jeder nur noch Zecke.
Insgesamt spielt er in den dreieinhalb Jahren von 1994 bis Dezember 1997 zwar nur 44-mal für die Werkself, aber er ist mit seiner lustigen Art ein sehr wichtiger Bestandteil der Bayer-Kabine. Nachdem er seinen Vertrag bei Bayer 04 verlängert hat, lässt er sich im Januar 1998 zur Hertha in seine Geburtsstadt Berlin ausleihen.
Nach zweieinhalb Jahren bei der Hertha fordert ihn Manager Reiner Calmund zur Rückkehr zu Bayer 04 auf. Nur widerwillig folgt er dem Ruf unters Kreuz und ist damit einer von nur wenigen Spielern, die zweimal den Weg nach Leverkusen gefunden haben.
Nach einem für ihn geschenkten Jahr und nur sieben Spielen für Schwarz-Rot wechselt er wieder zu Hertha BSC und ist in den nächsten sechs Jahren glücklich, in seiner Heimatstadt zu spielen. Bei seiner ersten Trainingseinheit druckt ihm der Berliner Zeugwart zur Begrüßung und eigentlich als Scherz gedacht seinen Spitznamen „Zecke“ auf das Trainingsshirt. Das bringt ihn auf die Idee, so wie die Brasilianer seinen „Künstlernamen“ auch bei den Bundesligaspielen auf das Trikot drucken zu lassen, aber der DFB macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Denn auf das Trikot dürfen nur Namen, die auch im Ausweis stehen. So führt ihn sein nächster Weg zum Berliner Passamt. Dort will man ihm aber nur seinen Künstlernamen „Zecke“ in den Ausweis eintragen, wenn er auch wirklich Künstler ist. Er nimmt den Tipp des Beamten ernst: „Malen Sie doch einfach ein paar Bilder und verkaufen die!“ Also greift Zecke zu Farbe und Pinsel, malt Striche, Kreise und Vierecke auf seinen Aquarellblock und gibt dem Ganzen den Titel „Trauriges Gesicht“. Und weil er nichts hat, um den Pinsel auszustreichen, hat er das auf einem anderen Blatt gemacht und das „Krickelkrakel“ genannt. Die Bilder werden für einen guten Zweck versteigert. Und das reicht aus, um als Künstler zu gelten, seinen Künstlernamen „Zecke“ in seinen Ausweis eintragen zu lassen und ab der Saison 2002/2003 diesen Namen auch auf sein Trikot gedruckt zu bekommen.
Von 2001 bis 2007 avanciert er mit seiner Spielweise, seiner Bodenständigkeit und seinen teilweise verrückten Frisuren und flotten Sprüchen zum Publikumsliebling der Hertha-Fans.
Zur Saison 2007/2008 wechselt der 32-Jährige zum FC Ingolstadt in die Regionalliga Süd. Mit den Bayern steigt er in die 2. Bundesliga auf und wieder ab. Nach drei Jahren ist die Sehnsucht nach seiner Heimatstadt wieder zu groß. Er schließt sich wieder Hertha BSC an, spielt aber in den letzten vier Jahren seiner Karriere vor allem in der zweiten Mannschaft und setzt dann seine Karriere direkt als Trainer fort. Mit dem BFC Preußen wird er auf Anhieb Landesliga-Meister. Aber nach einem Jahr im Männerbereich führt ihn sein Weg in die Jugendabteilung seines Herzensklubs.
Seit 2015 ist er Trainer verschiedener Mannschaften in der Hertha-Jugend, wird U23-Cheftrainer und trainiert 2021 gemeinsam mit Pal Dardai als Co-Trainer die erste Mannschaft der Berliner. Im November 2021 wird er mit seinem Cheftrainer freigestellt, aber seit Januar 2023 ist die Berliner Klub-Ikone Andreas „Zecke“ Neuendorf gemeinsam mit Benjamin Weber verantwortlich für den sportlichen Bereich des Zweitligisten.
Lieber Zecke, alles Gute zum 50.! Bleib wie du bist und vor allem gesund. Lass dich feiern!
Der am 17. November 1973 in Jena geborene Bernd Schneider verbringt seine Jugendjahre noch in der DDR. Seine ersten Schritte mit dem Ball am Fuß macht er für die beiden Jenaer Vereine BSG Aufbau und FC Carl Zeiss, dem größten Klub seiner Heimatstadt. In den Neunzigern spielt er sechs Jahre lang in der 2. Bundesliga. Bernd Schneider sticht als feiner Dribbler hervor, dem seine Herkunft als Straßenfußballer immer anzumerken ist. Dazu passt auch sein Spitzname „Schnix“, der aus der thüringischen Mundart kommt: „Schnixeln“ ist dort ein Synonym für Dribbeln, gut mit dem Ball umgehen können. Nach Jenas Abstieg 1998 geht Schnix den umgekehrten Weg. Aufsteiger Eintracht Frankfurt holt ihn in die Bundesliga. Das Intermezzo dort währt allerdings nur ein Jahr.
Mehr zeigenAm 18. Juni 1950 kommt der im Februar 1948 aus zwei Vereinen gegründete 1. FC Köln zu einem Freundschaftsspiel gegen die Werkself in das Stadion Am Stadtpark. Schon im Mai 1949 hatten sich beide Teams als Sieger der Rheinbezirksligen im Finale um den Aufstieg in die 1. Oberliga West gegenüber gestanden. In zwei Spielen konnte sich dabei der neue Klub aus Köln durchsetzen und aufsteigen.
Mehr zeigenIn einer mehr als verkorksten Saison 1984/85 sind alle froh, dass es am letzten Spieltag nicht mehr gegen den Abstieg geht. Als Gast kommt der UEFA-Cup-Aspirant SV Waldhof Mannheim in das mit nur 6.000 Zuschauern spärlich besuchte Ulrich-Haberland-Stadion. Die Waldhof-Buben unter ihrem Trainer Klaus Schlappner sind die Überraschung dieser Saison. In ihrer zweiten Spielzeit in der 1. Bundesliga stehen die Mannheimer vor dem Spiel in Leverkusen mit 35 Punkten (bei der damals geltenden Zwei-Punkte-Regelung) auf Platz 5 und damit auf dem UEFA-Cup-Qualifikationsplatz. Hinter ihnen lauern Bayer 05 Uerdingen und der Hamburger SV mit einem bzw. zwei Punkten Abstand.
Mehr zeigenNach dem 2:1-Auswärtssieg gegen Arminia Hannover fiebern Bayer 04 und seine Fans dem ersten Heimspiel in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Nord entgegen. Es kommt zu einem Nachbarschaftsduell, denn als Gast kommt der Meister der Oberliga Niederrhein, Union Solingen, ins Ulrich-Haberland-Stadion.
Mehr zeigenTranquillo Barnetta wird am 22. Mai 1985 im schweizerischen St. Gallen geboren. Quillo, wie er in Fußballerkreisen genannt wird, hat italienische Wurzeln. Sein Urgroßvater wanderte aus Italien in die Ostschweiz aus. Schon früh interessiert Quillo sich für den Fußball und spielt bereits im Alter von sechs Jahren im St. Galler Stadtteilverein FC Rotmonten. Mit elf Jahren wechselt er zu seinem Lieblingsverein, dem FC St. Gallen. Hier wird er zum Jugendnationalspieler. Mit seinen Teamkollegen der Schweizer U17-Nationalmannschaft gelingt ihm 2002 bei der Europameisterschaft der große Wurf. Im Finale besiegt die kleine „Nati“ das Team aus Frankreich nach Elfmeterschießen mit 4:2 und wird U17-Europameister.
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