„Der Sieg war sehr wichtig, um den Abstand zu Leipzig und Bremen zu wahren. Jetzt müssen wir alles geben, um mit einem Dreier gegen Bremen vielleicht noch den fünften Platz zu erreichen. Das muss unser Anspruch sein“, sagte de Pauw. Mit dem Auftritt seiner Elf war der Niederländer weitestgehend einverstanden: „Die Leistung war in Ordnung. Manchmal waren wir zu ungenau und haben viele unserer Chancen vergeben. Dafür haben wir defensiv kaum etwas zugelassen.“ Gegen Bremen hofft er nun auf einen gelungenen Abschluss: „Wir können mit drei Punkten unsere beste Bilanz der Klub-Geschichte erreichen. Wenn dann noch Platz fünf klappt, wäre das super. Wir sind froh, dass es im letzten Spiel noch um etwas geht.“
Im Vergleich zum 1:2 gegen den FC Bayern München hatte de Pauw seine Startelf auf drei Positionen verändert. Anstelle von Sylwia Matysik, Julie Jorde und Estrella Merino Gonzalez begannen Caroline Siems, Paulina Bartz und Nikola Karczewska. Selina Ostermeier fehlte krankheitsbedingt im Kader.
In der weitgehend ereignisarmen Anfangsphase waren die Duisburgerinnen zunächst das etwas aktivere Team. Die Gäste rissen nach knapp zehn Minuten mehr und mehr die Spielkontrolle an sich. Folglich ging auch die erste Großchance auf das Konto von Schwarz-Rot: Nach einer Einzelaktion drang Bender von rechts in den Strafraum ein und drosch den Ball aus spitzem Winkel ans rechte Lattenkreuz. In den Folgeminuten schnürte das Team von de Pauw die Gastgeberinnen mehr und mehr in der eigenen Hälfte ein.
Kurz darauf bekam Bender ihre zweite Chance - und blieb diesmal vor dem Tor eiskalt. Ein perfekt getimeter langer Ball von Kapitänin Elisa Senß landete bei der Flügelstürmerin, die frei vor Torhüterin Ena Mahmutovic zur verdienten Führung einschob (21.). Sieben Minuten später verpasste Lilla Turányi aus kurzer Distanz per Kopf den zweiten Treffer (28.).
Besser machte es Karczewska wenig später. Ein präzises Zuspiel von Karólína Lea Vilhjálmsdóttir verwertete die polnische Angreiferin aus ähnlicher Position wie zuvor Bender zu ihrem zehnten Saisontreffer. Auch danach blieben die Bayer 04-Frauen tonangebend und sorgten bei Standards immer wieder für Gefahr. Die größte Gelegenheit vergab Bartz, deren Abschluss über dem Tor landete. Mit der 2:0-Führung ging es in die Kabine.
Ohne personelle Wechsel und mit etwas mehr Schwung als der erste Durchgang begann Halbzeit zwei. Bartz zwang Mahmutovic mit einem platzierten Distanzschuss zu einer starken Parade (48.). Anschließend kehrte etwas Ruhe in die Partie ein. Die Leverkusenerinnen dominierten weiterhin das Geschehen, kamen aber im letzten Drittel kaum zu zwingenden Aktionen.
Für die letzte halbe Stunde brachte de Pauw zwei frische Kräfte. Skinnes Hansen und Merino Gonzalez ersetzten Vilhjálmsdóttir und Bartz (62.). Am Spielgeschehen änderte sich wenig. Die Gäste kombinierten sich immer wieder in Richtung des Sechzehners, dort fehlte allerdings immer wieder die letzte Präzision. Janou Levels zielte bei ihrem Flachschuss von Strafraumrand etwas zu weit nach links (69.).
Eine Standardsituation bescherte dem MSV den Anschlusstreffer. Die kurz zuvor eingewechselte Kara Barthmann erzielte im Nachsetzen das 1:2 (64.). De Pauw wechselte erneut doppelt, Sofie Zdebel und Verena Wieder ersetzen Bender und Karczewska (75.). Sekunden später stellte ein anderer Joker den alten Abstand wieder her. Skinnes Hansen verwertete ein Zuspiel der ebenfalls eingewechselten Merino Gonzalez zum dritten Treffer.
Kurz nach dem Wiederanpfiff landete ein Distanzschuss von Allie Hess an der Latte des Tores von Friederike Repohl. Auf der Gegenseite scheiterte Wieder mit einer Doppelchance erst an der Latte und anschließend an Mahmutovic (83.). Für die letzten Minuten ersetzte kurz darauf Jorde die fleißige Levels (85.). Merino Gonzalez verpasste nur knapp den vierten Treffer (88.). Danach passierte vor den beiden Toren nicht mehr viel, sodass es beim 3:1-Auswärtssieg blieb.
Die Saison in der Google Pixel Frauen-Bundesliga endet für die Bayer 04-Frauen am Montag, 20. Mai, mit einem Heimspiel. Im Ulrich-Haberland-Stadion empfängt Schwarz-Rot am 22. Spieltag ab 15.30 Uhr den SV Werder Bremen. Die beiden kostenpflichtigen Streaming-Dienste DAZN und MagentaSport übertragen die Partie live.
Die Statistik:
MSV Duisburg: Mahmutovic (86. Frehse) - Freutel, Fürst, Thomas, Flach (64. Bathmann) - Halverkamps (64. Cin), Muth, Hess (88. Radosavljević), Zielinski (88. Prvulović)- Josten, Ries
Bayer 04: Repohl - Siems, Bragstad, Turányi - Bender (75. Zdebel), Senß, Kögel, Levels (85. Jorde)- Vilhjálmsdóttir (64. Skinnes Hansen), Bartz (64. Merino Gonzalez) - Karczewska (75. Wieder)
Tore: 0:1 Bender (21.), 0:2 Karczewska (34.), 1:2 Bathmann (71.), 1:3 Skinnes Hansen (76.)
Gelbe Karten: keine
Schiedsrichterin: Melissa Joos (Leinfelden-Echterdingen)
Zuschauer: 811 in der Schauinsland-Reisen-Arena
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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