
Achim, wie im vergangenen Sommer wird sich der Kader der Bayer 04-Frauen auf vielen Positionen verändern. Zudem gibt es mit Roberto Pätzold einen neuen Cheftrainer. Wie groß fällt der Umbruch zur neuen Saison aus?
Feifel: Der Umbruch im Kader fällt diesmal nicht ganz so groß aus. Dafür sind die Veränderungen im Trainer-Team von großer Bedeutung und sorgen für wertvolle neue Impulse. Wir sind außerdem sehr froh, dass es uns gelungen ist, einige zentrale Spielerinnen wie Friederike Repohl und Kristin Kögel zu halten, mit weiteren sind wir zudem in guten Gesprächen. Das ist sehr wichtig für das Mannschaftsgefüge. Um dieses Skelett herum können wir ein erfolgshungriges Team aufbauen.
Roberto, du bist seit 1. Juni für Bayer 04 tätig und lernst gerade nach und nach dein neues Umfeld kennen. Welche Punkte stehen in deinen ersten Tagen oben auf der To-do-Liste?
Pätzold: Zunächst möchte ich all die Menschen näher kennenlernen, mit denen ich hoffentlich langfristig zusammenarbeiten werde. Dazu kommen organisatorische Themen, Einblicke ins Scouting und die Verpflichtungen neuer Spielerinnen. Mir wurde im Vorfeld viel Vertrauen entgegengebracht, sodass ich meine Ideen einbringen konnte. Ab jetzt gilt mein Fokus der Mannschaft, um eine Spielidee zu entwickeln und herauszuarbeiten, mit welcher Intensität und welchen Grundwerten wir Fußball spielen wollen. Es geht darum, welche Spielerin wo ihr Potenzial am besten abrufen kann, aber auch darum, Nachwuchsspielerinnen einzubinden.
Wie beschreibst du denn deine Idee vom Fußball?
Pätzold: Ich habe gerne das Heft des Handelns in der Hand und möchte mutigen Fußball mit hohem Pressing und schnellen Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte spielen. Im eigenen Ballbesitz wollen wir zielstrebig sein, eine hohe Pass-Frequenz haben, schnell nachrücken und unserer Tempo ausspielen. Im Frauenfußball liegt gerade in diesem Bereich viel Potenzial.





Was zeichnet Roberto aus und macht ihn zum richtigen Trainer für die Mannschaft?
Feifel: Er bringt genau das Profil mit, das wir gesucht haben, um den wichtigen Spagat zu schaffen: Zum einen liegt sein klarer Fokus auf der Weiterentwicklung junger Spielerinnen, die sich möglichst schnell in der Mannschaft etablieren sollen. Zum anderen kann er aber auch dem Leistungsdruck gerecht werden, den wir als Bundesliga-Mannschaft haben. Mit seiner Vita bringt er alle Voraussetzungen mit, um diesen Spagat zu schaffen.
Warum ist diese Weiterentwicklung junger Spielerinnen für Bayer 04 so wichtig?
Feifel: Wir möchten im Sinne unserer Klub-Philosophie Talenten die Chance geben, bei uns die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen und Bundesliga-Niveau zu erreichen. Das ist eine große Herausforderung, die uns viel Freude bereitet und ganz klar unser eigener Anspruch ist.
Pätzold: Hinzu kommt, dass wir unheimlich viel Potenzial verschenken, wenn wir nicht die Früchte unserer Nachwuchsarbeit ernten. Achim hat in diesem Bereich in den vergangenen Jahren vieles vorangetrieben. Wenn wir unserem Nachwuchs Spielzeit bieten, kann das auch dazu führen, dass das eine oder andere externe Top-Talent bei uns die besten Perspektiven sieht.
Wohin soll die Reise der Bayer 04-Frauen künftig gehen?
Pätzold: Wir wollen eine eigene Identität erarbeiten und uns in der Tabelle in ähnlichen, möglichst noch besseren Sphären als zuletzt bewegen. Für eine genaue Zielsetzung ist es zu früh, auch weil die Personalplanungen längst noch nicht abgeschlossen sind. Ein Abgang wie der von Elisa Senß als Leistungsträgerin in zentraler Position wird nicht leicht zu kompensieren sein.
Feifel: Dadurch rücken wiederum jüngere Spielerinnen mehr in die Verantwortung. Es wird darauf ankommen, ihnen das nötige Vertrauen zu schenken. Gleichzeitig müssen sich auch die erfahreneren Spielerinnen weiterentwickeln und noch mehr Präsenz auf dem Platz zeigen. Hinter uns lauern Teams wie Freiburg, Köln, Leipzig und Bremen. Die vor uns einzufangen, wird schwierig genug. Aber wir wollen da sein, wenn es darauf ankommt. Diese Erwartungshaltung entsteht aus uns selbst heraus, weil wir von unserer Qualität überzeugt sind.
In welchem Bereich muss das Team noch verstärkt werden und welche Profile werden gesucht?
Feifel: Wir wollen das Team in allen Mannschaftsteilen, also in Abwehr, Mittelfeld und Angriff, mit variablen Spielerinnen verstärken. Ein großer Fokus liegt auf dem Bereich Angriff. Zum einen suchen wir das Profil Stoßstürmerin, zum anderen aber auch variable Stürmerinnen mit einem großen Aktionsradius.
Welche Schwerpunkte beinhaltet der Fahrplan der Vorbereitung auf den Saisonstart?
Pätzold: Wir werden immer wieder Phasen haben, in denen rund um die U19-EM, die U20-WM und die Olympia-Abstellungsperiode einige Spielerinnen fehlen werden. Dadurch haben wir nur selten die ganze Gruppe zusammen. Wir wollen eine gute körperliche Verfassung herstellen, die spieltaktische Konzeption für alle verinnerlichen und sie in Testspielen abrufen. Es gilt, eine Einheit zu formen und losgelöst von Grundordnungen unsere Identität in Bezug auf Mentalität, Spielverständnis und Leistungsbereitschaft zu entwickeln.

Vier Bayer 04-Profis sind bei der 35. Auflage des Afrika-Cup im Einsatz, die vom 21. Dezember bis zum 18. Januar 2026 in Marokko ausgetragen wird: Eliesse Ben Seghir für die Gastgeber, Edmond Tapsoba mit Burkina Faso, Ibrahim Maza für Algerien und Christian Kofane mit Kamerun. Der Ticker zu den Partien der Werkself-Akteure...
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Zweimal samstags, einmal freitags, einmal sonntags: Die Spieltermine der Bayer 04-Frauen vom 16. bis 19. Spieltag stehen fest. Drei der vier am Dienstag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zeitgenau angesetzten Spiele finden zu Hause im Ulrich-Haberland-Stadion statt.
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Dass Bayer 04 nicht nur auf dem Fußballplatz eine gute Figur macht, sondern auch bei Weihnachtssongs sehr textsicher ist, beweisen die Jungs und Mädels mit diesem Video. Seht Robert Andrich, Alejandro Grimaldo, Ibrahim Maza, Jarell Quansah, Kristin Kögel, Carlotta Wamser und viele weitere Spielerinnen und Spieler mit einer ganz besonderen Version des Weihnachtshits „Jingle Bells!“.
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Trotz einer couragierten Leistung haben die Bayer 04-Frauen zum Auftakt der Bundesliga-Rückrunde eine Überraschung verpasst. Gegen den souveränen Spitzenreiter FC Bayern München unterlag die Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold am Montagabend 0:3 (0:1). Ein früher Treffer der abgezockten Gäste, ein strittiger Elfmeterpfiff und ein weiterer Strafstoß verhinderten vor 3011 Zuschauern im ausverkauften Ulrich-Haberland-Stadion einen Punktgewinn der Leverkusenerinnen, die mit 22 Punkten aus 14 Spielen auf Tabellenplatz sieben überwintern.
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