Der erste Durchgang begann ohne großes Abtasten, beide Mannschaften gingen gleich mit einer hohen Intensität in die Zweikämpfe. Die Werkself-Frauen starteten mit einem kurzen Schockmoment in die Partie, als Anna Klink bei einem Rückpass über den Ball trat, dieser jedoch knapp am Tor vorbeirollte. Um dem Pressing der Frankfurterinnen zu entkommen, ließ sich Juliane Wirtz in die Viererkette fallen und Bayer 04 bekam die Kontrolle über das Spiel.
In der 7. Minute ging Bayer 04 dann folgerichtig in Führung: Ein Ballgewinn in der Frankfurter Hälfte wurde auf Kristin Kögel weitergeleitet. Mit dem Blick nach vorn steckte die 21-Jährige den Ball auf die durchstartende Mina Tanaka durch, die der Frankfurter Torhüterin Merle Frohms mit einem überlegten Linksschuss ins rechte Eck keine Chance ließ – 1:0! Der erste Pflichtspieltreffer des Winter-Neuzugangs.
Ein vielversprechender Start, der jedoch nicht lange Bestand hatte: Ein Diagonalball auf Frankfurts Geraldine Reuteler fand Laura Freigang mit ihrer Flanke, die alleine vor Anna Klink eiskalt blieb und den Ausgleich erzielte. Den nächsten Rückschlag für Bayer 04 setzte es dann in der 25. Minute: Ein Eckball segelte quer durch den Fünfmeterraum und Tanja Pawollek konnte am zweiten Pfosten vollendenden und das Spiel drehen.
„Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen. Die beiden Tore für Frankfurt sind sehr unglücklich gefallen, da waren wir nicht ganz auf der Höhe und mussten uns kurz schütteln“, resümierte Achim Feifel die Ereignisse der ersten Halbzeit. Bis zum Pausenpfiff setzte die Eintracht darauf, den Vorsprung zu verteidigen – was ihnen auch gelang, weil den Leverkusenerinnen im letzten Pass die Genauigkeit fehlte.
Zum Start der zweiten Hälfte überschlugen sich dann die Ereignisse. Unmittelbar nach Wiederanpfiff bekam Frankfurt einen Elfmeter zugesprochen (46.), nachdem die heutige Kapitänin Ann-Kathrin Vinken die Kugel unglücklich an den Arm bekommen hatte. Den fälligen Strafstoß setzte Lara Prasnikar allerdings an den rechten Außenpfosten und der Ball ging ins Aus. Im direkten Gegenzug hätte der Ausgleich fallen können: Erst köpfte Milena Nikolic an den Pfosten, den Nachschuss von Tanaka wehrte SGE-Torfrau Frohms ab. Wieder sprang der Ball zu Nikolic, erneut Aluminium und auch Tanaka scheiterte im vierten Versuch an einer Frankfurterin auf der Linie (47.).
Bayer 04 agierte weiterhin sehr konzentriert und hatte mehr Ballbesitz. Völlig verdient gelang Mina Tanaka endlich der Ausgleich (69.). Lara Marti schloss aus der Distanz ab und Frohms konnte den Ball nur nach vorne abwehren. Das Geschenk nahm Tanaka dankend an und schob ein zum 2:2. Die Werkself-Frauen hatten Blut geleckt und gingen konsequent auf das dritte Tor. Der Mut wurde belohnt, nachdem Dora Zeller sich stark im Eins-gegen-Eins behauptete und ihre Flanke von Sophia Kleinherne unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht wurde – 3:2 (83.). In der Schlussminute hatte Eintrachts Laura Freigang freistehend aus kurzer Distanz noch die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich, traf den Ball per Volleyabnahme allerdings nicht richtig – so jubelte nach Abpfiff das Team von Achim Feifel.
„Die Mannschaft hat heute eine hervorragende Mentalität gezeigt und mit einem wahnsinnigen Kampf das Spiel gedreht. In der zweiten Halbzeit waren wir dann klar die dominantere Mannschaft“, lobte der Cheftrainer seine Truppe nach dem Abpfiff. Ann-Kathrin Vinken: „Wir waren von Anfang an aggressiv am Gegner, kamen dann gestärkt aus der Halbzeit raus und waren am Drücker. Wir haben verdient den Ausgleich gemacht und dann auch den Führungstreffer – wir wussten: Hier ist noch was drin und wollten uns nicht mit dem Unentschieden begnügen, sondern den Sieg holen!“
Durch diesen Erfolg distanziert Bayer 04 die Eintracht aus Frankfurt in der Tabelle weiter und liegt nun mit 29 Punkten auf Rang fünf – punktgleich mit dem Vierten Turbine Potsdam, der am Wochenende beim SC Freiburg gastiert. Nach der Länderspielpause geht es für Schwarz-Rot am Sonntag, 18. April (Anstoß: 14 Uhr), mit dem Duell bei Werder Bremen weiter.
Die Statistik:
Bayer 04: Klink – Vinken, Kögel, Kerschowski, Wirtz (68. Wich), Zeller, Turanyi, Tanaka (89. Rackow), Csiszar (85. Bücher), Marti, Nikolic
Eintracht Frankfurt: Frohms – Santos de Oliveira (83. Mauron), Kleinherne, Prasnikar, Freigang, Kirchberger, Reuteler, Küver, Feiersinger (68. Nüsken), Dunst, Pawollek
Tore: 1:0 Tanaka (7.), 1:1 Freigang (12.), 1:2 Pawollek (25.), 2:2 Tanaka (69.), 3:2 Kleinherne (83./Eigentor)
Gelbe Karte: Prasnikar
Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)
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