#B04eSports: Kai "Deto" Wollin will in die Playoffs

Anfang November zog es eSportler Kai „Deto“ Wollin von Manchester City zu Bayer 04 Leverkusen. Für den gebürtigen Monheimer, der nun für Schwarz-Rot in der Virtual Bundesliga (VBL) an der PlayStation auf Punktejagd geht, war dieser Wechsel ein Schritt zurück in die Heimat. Im Interview spricht der 31-jährige Student unter anderem über die Gründe für seinen Wechsel zu Bayer 04, die Baustellen im FIFA-eSports und künftige Job-Pläne.
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Kai, seit zwei Wochen spielst du nun für Bayer 04. Was war ausschlaggebend für deinen Wechsel unters Bayer-Kreuz?
„Ich habe einen Verein gesucht, zu dem ich mich hingezogen fühle – das ist hier der Fall. Ich war früher häufig mit meinem Vater in der BayArena, habe daher eine Verbindung zu Bayer 04. Die Gespräche mit dem Verein liefen dann sehr vertrauensvoll, ehrlich und positiv. Daher ist mir die Entscheidung für diesen Schritt leicht gefallen.“

Zuvor hast du eineinhalb Jahre für den englischen ePremier-League-Klub Manchester City gespielt. Wie kam es zu diesem eher ungewöhnlichen Schritt und wie muss man sich diese Zeit vorstellen?
„Ich bin für die Zeit super dankbar, konnte bei diesem großen Klub sehr viel lernen. Aber das Engagement war aufgrund der vielen Reisen eben auch mit sehr viel Stress und Zeitaufwand verbunden – was sich letztlich kontraproduktiv auf meine Zeit fürs Training ausgewirkt hat. Manchmal wurde es mir einfach zu viel. Ich freue mich daher jetzt sehr auf die Zeit bei Bayer 04.“

Bei Schwarz-Rot spielst du an der Seite von Fabian „B04_DUBZJE“ de Cae. Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit auf dem virtuellen Rasen mit deinem neuen Teamkollegen schon? Wie viel Zeit braucht es, den Spielstil des jeweils anderen kennenzulernen?
„Wichtig ist für mich, dass wir eine Basis finden, auf der wir aufbauen können. Da geht es neben dem gemeinsamen Training auch um den regelmäßigen Kontakt im privaten Bereich.“

Ihr seid mit zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage in die neue VBL-Saison gestartet. Welche Ziele strebt ihr mit Bayer 04 an?
„Wir haben uns erstaunlich schnell eingespielt – unser Spielstil ist sehr ähnlich. Wer weiß, wohin der Weg geht, wenn wir jetzt auch noch regelmäßig gemeinsam trainieren. Wir haben vergangene Woche Köln besiegt und wer das schafft, kann weit nach oben kommen. Unser Ziel ist die Top sechs, dann sind wir für die Playoffs qualifiziert – da sollten wir hinkommen.“

In der FIFA-Szene gehörst du zu den älteren und erfahreneren Spielern, wurdest unter anderem zwei Mal Weltmeister und drei Mal Deutscher Meister. Macht sich das im Spiel in bestimmten Situationen bemerkbar?
„Das höhere Alter hat Vor- und Nachteile: Ich weiß aus der Vergangenheit, mit gewissen Situationen umzugehen – mental kann das ein Vorteil sein. Andererseits sind die jüngeren Spieler vor allem bei langen Turnieren frischer. Daher ist es für mich sehr wichtig, gesund zu leben und fit zu sein, um die Konzentration hochzuhalten.“

Welchen Ausgleichssport betreibst du neben dem FIFA-Training? Gibt es bestimmte Übungen für die Hände oder so etwas in der Art?
„Ich gehe gerne ins Fitnessstudio oder Schwimmen, spiele Fußball oder Tennis. Ich mache einfach das, worauf ich Lust habe und was mir Spaß bringt. Wenn ich meinen Rücken mit den Übungen im Studio fit halte, bringt das schon sehr viel.“

Neben vielen weiteren FIFA-Profis hast auch du dich vor Kurzem bezüglich der Zustände im FIFA-eSports kritisch geäußert. Was sind deiner Ansicht nach die größten Baustellen?
„Es gibt einiges, das verbessert werden könnte. In keinem anderen eSport-Spiel ist es beispielsweise so, dass man so viel für den Erfolg investieren muss, wie bei FIFA. Den Betrag, den ich vor Kurzem für das Erreichen der Top acht PlayStation-Spieler auf der Welt erhalten habe, müsste ich fast schon wieder investieren, um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Der Betrag ist zu gering, um davon leben zu können – das ist in anderen Spielen trotz einer ähnlichen Reichweite ganz anders.“

Wie bewertest du das Gameplay in FIFA 20? Was hat sich deiner Meinung nach im Gegensatz zu den Vorgänger-Versionen verbessert und was nicht?
„FIFA 19 hat mir nicht gefallen, da es zu viele Fehler im Spiel gab, die man ausnutzen konnte. FIFA 20 ist ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung: Man muss jetzt wieder Fußball spielen, sich Chancen kreieren und wirklich etwas dafür tun, zu gewinnen – das gefällt mir sehr gut.“

Abschließend ein Blick in die Zukunft: Wie lange wirst du noch als aktiver FIFA-Profi spielen und auf Turnieren unterwegs sein? Gibt es bei eSportlern so etwas wie einen Karriereplan?
„Ich bin gerade erst zu Bayer 04 gewechselt. Das hätte ich nicht gemacht, wenn ich nicht mehr erfolgshungrig oder mit einer großen Leidenschaft dabei wäre. Ich kann, wenn ich will, noch lange aktiv sein: Bei anderen eSport-Spielen ist die Reaktionsfähigkeit sehr wichtig. Aber bei FIFA geht es eher darum, das Spiel zu lesen und sich einen Matchplan zurecht zu legen. Ich habe nach wie vor einfach Spaß am Spiel – das ist die Grundvoraussetzung. Natürlich werde ich das nicht für immer machen. Was danach kommt, weiß ich noch nicht. Aber gerade mit dem wachsenden Bereich FIFA entstehen sehr viele Job-Möglichkeiten – da halte ich mir alle Türen offen.“

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