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4.11.2025Champions League

Gegner-Check: Mourinho will mit Benfica auch in der Champions League endlich punkten

Drei Niederlagen in drei Spielen: Den Auftakt in der UEFA Champions League hatten sie sich anders vorgestellt bei Benfica Lissabon. An diesem Mittwochabend, 5. November (Anstoß: 21 Uhr deutscher Zeit/live bei DAZN), will der portugiesische Rekordmeister im Estádio do SL Benfica den Turnaround gegen die Werkself schaffen. Der neue Trainer José Mourinho gibt sich vor der Partie gewohnt kämpferisch. Der Gegner-Check.
Dodi Lukebakio im Zweikampf

Position

Eigentlich hatte Benfica in der Ligaphase der UEFA Champions League im ersten Spiel gegen Qarabag Agdam einen Traumstart hingelegt. Die Adler führten daheim schon nach 16 Minuten mit 2:0, nahmen dann allerdings den Fuß vom Gas und staunten am Ende nicht schlecht, als die Gäste aus Aserbaidschan mit 3:2 als Gewinner vom Platz gingen – der erste Sieg für Qarabag in der Königsklasse überhaupt. Und einer mit Folgen für Benfica-Trainer Bruno Lage. Der Klub trennte sich unmittelbar nach der Niederlage von dem 49-Jährigen. Als Nachfolger verpflichtete Benfica dessen Landsmann José Mourinho. Ausgerechnet Mourinho, der nur knapp drei Wochen zuvor in den Play-offs zur Champions League als Coach von Fenerbahce Istanbul just an Benfica gescheitert war (0:0; 0:1). Und daraufhin seinerseits vom türkischen Traditionsklub die Kündigung erhielt.

„The Special One“ übernahm Benfica am 19. September 2025. Fast auf den Tag genau 25 Jahre zuvor hatte er seine Trainerkarriere beim portugiesischen Rekordmeister als Nachfolger von Jupp Heynckes begonnen. Mourinho blieb damals allerdings nur drei Monate, bevor er selbst wieder zurücktrat. Nun gelang dem 62 Jahre alten Starcoach zwar die Premiere bei seiner zweiten Amtszeit für Benfica - in der portugiesischen Liga gewannen die Adler das erste Spiel unter Mourinho bei AVS Futebol SAD 3:0 -, in der Champions League aber blieb auch unter ihm der Erfolg weiterhin aus. Bei seinem ehemaligen Club FC Chelsea unterlag Mourinho mit Benfica 0:1 durch ein Eigentor von Mittelfeldspieler Richard Rios. Und auch das zweite Auswärtsspiel bei einem Premier-League-Klub ging verloren. Bei Newcastle United musste sich Lissabon am 3. Spieltag 0:3 geschlagen geben. Dabei zeigten die Gäste aber in der ersten Hälfte eine gute Leistung und hatten vor allem durch Stürmer Dodi Lukebakio drei exzellente Torchancen.

Nach drei Niederlagen rangiert Benfica, das in der Vorsaison das Achtelfinale erreicht hatte, in der Tabelle der Champions-League-Ligaphase aktuell auf dem vorletzten Platz und steht vor der Partie gegen die Werkself unter Zugzwang. Die Generalprobe für das Duell mit Bayer 04 gelang dem Mourinho-Team am vergangenen Wochenende. Bei Vitoria Guimaraes gewann Benfica mit 3:0 durch Tore von Tomas Araujo, Samuel Dahl und Joao Rego. In der portugiesischen Liga blieb man damit nach zehn Spieltagen weiterhin ungeschlagen (sieben Siege, drei Remis) und auf Platz drei hinter Stadtrivale Sporting und Spitzenreiter FC Porto. Jetzt ist Mourinho „on fire“ vor dem Duell mit der Werkself, die er vor zweieinhalb Jahren als Trainer mit der AS Rom im Halbfinale der UEFA Europa League ausschalten konnte. „Wir müssen alles geben. Es ist noch offen und wir haben diese Möglichkeit, wenn wir alles geben. Im Stadion, mit 60.000 Zuschauern, muss es brennen am Mittwoch.“

Personal

Abwehrchef bei Benfica ist der mit 37 Jahren älteste Spieler im Team: Nicolas Otamendi. Seit fünf Jahren spielt der argentinische Nationalspieler (129 Länderspiele) für die Adler, führt sie inzwischen als Kapitän aufs Feld. Vor drei Jahren wurde der Innenverteidiger Weltmeister mit Argentinien – gemeinsam mit Bayer 04-Profi Exequiel Palacios. Otamendi ist immer noch unverzichtbar für Benfica. Und das nicht nur als erfahrener Defensivspezialist, sondern nicht selten auch als Vollstrecker und Vorbereiter – in 251 Pflichtspielen kommt er auf 17 Treffer und 11 Assists. An seiner Seite stehen meist zwei junge Portugiesen: Antonio Silva und Tomas Araujo. Auf den Außenverteidiger-Positionen stehen unter anderem der Schwede Samuel Dahl (Neuzugang von der AS Rom) und der Norweger Fredrik Aursnes zur Wahl. Letzterer kommt auch im Mittelfeld zum Einsatz. Rechtsverteidiger Amar Dedic (ebenfalls neu vom FC Salzburg) fehlte zuletzt wegen einer Muskelverletzung.

Als Sechser fungieren in Enzo Barrenechea (Leihspieler von Aston Villa) und Richard Rios (Palmeiras Sao Paulo) zwei weitere Neuzugänge. Vielseitig einsetzbar im Mittelfeld ist der ehemalige Mainzer Leandro Barreiro. Der Luxemburger spielte zwischen 2016 und 2024 für die 05er und kam für Benfica in der Champions League bislang zweimal zum Einsatz. Aus der Bundesliga bekannt sind auch die Offensivkräfte Dodi Lukebakio und Bruma. Der belgische Nationalstürmer Lukebakio spielte für Fortuna Düsseldorf, den VfL Wolfsburg und Hertha BSC. Im vergangenen Sommer wechselte der 28-Jährige vom FC Sevilla zu Benfica. Für seinen neuen Klub traf er bislang in neun Pflichtspielen einmal und bereitete vier Treffer vor. Bei der 0:3-Niederlage in Newcastle zählte Lukebakio zu den Besten im Team, hatte in der ersten Halbzeit drei starke Szenen ohne Glück im Abschluss. Linksaußen Bruma, früher für RB Leipzig aktiv, fällt aktuell wegen eines Achillessehnenrisses aus.

Erfolgreichster Torschütze bei Benfica ist der Grieche Vangelis Pavlidis mit 13 Treffern in bislang 20 Pflichtspielen. Schon in der vergangenen Saison traf er mit 19 Toren am häufigsten. Auch der 26 Jahre alte Stürmer spielte bereits in Deutschland, bestritt unter anderem 2016/17 vier Zweitligaspiele für den VfL Bochum 1848. In der Champions League sorgte Pavlidis im Januar dieses Jahres für Begeisterung, als er daheim drei Tore gegen den FC Barcelona erzielte – die spektakuläre Partie verlor Benfica dennoch in der Nachspielzeit mit 4:5. In der Offensive stehen Mourinho darüber hinaus unter anderem der Ukrainer Heorhiy Sudakov (kam im Sommer von Schachtar Donezk), der Norweger Andreas Schjelderup und der Kroate Franjo Ivanovic, der in seiner Jugend beim FC Augsburg ausgebildet wurde, zur Verfügung. Der argentinische Weltmeister Ángel di María wechselte hingegen im Sommer nach zwei Jahren in Lissabon zurück in seine Heimat. Verkraften musste Benfica zudem die Abgänge von Leistungsträgern wie Linksverteidiger Alvaro Carreras (Real Madrid) und Stürmer Kerem Aktürkoglu (Fenerbahce Istanbul).

Probleme

Lediglich zwei Tore gelangen Benfica bislang in der Champions League – die beiden frühen Treffer im Heimspiel gegen Qarabag Agdam. Gegen Chelsea und Newcastle verlor man jeweils zu Null. Vor allem in London agierte Benfica offensiv ideenlos. Seit knapp 260 Minuten ist der portugiesische Rekordmeister ohne Torerfolg in der Königsklasse.

Prunkstück

Zumindest in den nationalen Wettbewerben lässt Benfica hinten wenig anbrennen. Siebenmal in zehn Liga-Spielen behielt das Mourinho-Team eine weiße Weste, musste insgesamt nur vier Gegentore hinnehmen. Die letzten fünf Partien in Folge in der Liga und im Pokal spielte Benfica jeweils zu Null. Mit 21 erzielten Toren stellen die Adler nach Sporting Lissabon (25) und dem FC Porto (23) den drittbesten Angriff in Portugal. Jetzt wollen sie ihre Offensiv-Qualitäten endlich auch in der Champions League auf den Platz bringen.

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