Gegen alle Wider­stände

In der UEFA Youth League voll auf Kurs – nun war­tet Schwer­ge­wicht Ben­fica

Die Bühne der UEFA Youth League bietet eine große Herausforderung für die U19 von Bayer 04. Nach drei Spieltagen steht das Team von Trainer Kevin Brok in der Tabelle sehr gut da – und träumt davon, erstmals in der Historie des Klubs die K.-o.-Phase des Wettbewerbs zu erreichen. Vor dem 4. Spieltag der Ligaphase und der Partie bei Benfica Lissabon (Mittwoch, 5. November, 12 Uhr deutscher Zeit) wirft das Werkself-Magazin einen Blick auf die bisherige Youth-League-Saison von Schwarz-Rot...

Viel hat nicht gefehlt, und es wäre am Ende sogar ein absoluter Feiertag geworden. Die letzten 60 Sekunden der fünfminütigen Nachspielzeit waren bereits angebrochen, als Jonah Berghoff in den Strafraum eindrang, sich gegen gleich drei Pariser Abwehrspieler behauptete und aus zehn Metern abzog. Haarscharf zischte die Kugel am Pfosten vorbei – es war der Schlusspunkt einer kämpferisch überragenden Vorstellung der U19 von Bayer 04. Im dritten Duell der Ligaphase der UEFA Youth League bot das arg dezimierte Aufgebot der Leverkusener dem Nachwuchs von Paris Saint-Germain die Stirn und knöpfte dem Favoriten beim 2:2 (1:0) einen wertvollen Punkt ab.

„Großes Kompliment ans Team für die Disziplin und Struktur“

„Wir haben gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft gespielt. Ich kann unseren Jungs für die gesamten 90 Minuten nur ein großes Kompliment machen für ihre Disziplin und ihre Struktur, das war vor allem gegen den Ball wirklich top“, lobte Trainer Kevin Brok die enorme Willensleistung seines Teams, das gegen die U19 des aktuellen Champions-League-Siegers sämtlichen Widerständen trotzte. Schon bei der Aufstellung hatte Bayer 04 improvisieren müssen, fehlten dem Team doch gleich neun Akteure, darunter viele Stammkräfte. Montrell Culbreath, Ken Izekor und Jeremiah Mensah gehörten zum Aufgebot der Werkself-Profis für das Königsklassen-Duell mit Paris und standen der U19 ebenso nicht zur Verfügung wie die verletzten Naba Mensah, Isaiah Eichie, Emmanuel Chigozie Owen, Francesco Buono, Melis Djedovic und Simeon Rapsch.

Nebe Domnic gegen Paris Saint-Germain
Immer nah dran und hochkonzentriert: Nebe Domnic (r.) und seine Teamkollegen trotzten Paris Saint-Germain beim 2:2-Remis einen verdienten Punkt ab.

Zu allem Überfluss humpelte kurz vor der Pause auch noch Dustin Buck schwer angeschlagen vom Feld. Der Sommer-Neuzugang vom FC Augsburg, mit insgesamt neun Pflichtspieltreffern bislang der beste Torschütze der Leverkusener A-Junioren, war zuvor in der Youth League beim 3:2 am zweiten Spieltag gegen die PSV Eindhoven noch der überragende Spieler gewesen und hatte ein Tor und zwei Vorlagen zum Erfolg gegen die Niederländer beigesteuert. Doch auch ohne den 17 Jahre alten DFB-Auswahlspieler stemmte sich das Bayer 04-Team mit aller Leidenschaft gegen eine drohende Niederlage, nachdem PSG die Führung der Gastgeber durch Burak Kir (37.) nach der Pause binnen drei Minuten in einen 2:1-Vorsprung umgewandelt hatte. Und Schwarz-Rot fuhr den Lohn ein: Ivan Massek, neben Elia Datené einer von zwei U17-Spielern in der Startelf und schon beim 1:0 als Vorbereiter tätig, servierte eine fein getimte Linksflanke und Julien Kurowski gelang mit einem Flugkopfball der umjubelte Ausgleich zum 2:2.

Kevin Brok hatte sich dabei schon im Vorfeld der Partie allen personellen Widrigkeiten zum Trotz sehr kämpferisch gegeben. „Natürlich tun uns die Ausfälle weh. Aber eine solche Situation gibt anderen Jungs eine Klasse-Möglichkeit, sich auf Topniveau zu zeigen und zu performen. Es ist eine herausfordernde Aufgabe, aber genau solche Challenges wollen und lieben wir. Und dass wir auch eine richtig gute Mannschaft haben, hat man an den ersten beiden Spieltagen gesehen“, sagte Brok, der erst Mitte September den Posten als U19-Trainer übernommen hatte. Bedingt durch die Berufung des bisherigen Chefcoachs Sergi Runge in den Profi-Trainerstab von Kasper Hjulmand rückte der 35-jährige Niederländer von der U17 auf und übernahm beim ältesten Juniorenteam die Verantwortung.

Kevin Brok in Kopenhagen
Einstand nach Maß: Kevin Brok (r.) feierte bei seinem Debüt als U19-Trainer Mitte September einen 2:0-Sieg in Kopenhagen. Zwei Wochen später folgte ein 3:2-Erfolg gegen die PSV Eindhoven.

Bei Brok-Debüt: Sieg zum Youth-League-Auftakt in Kopenhagen

Gleich die Premiere mit seinem neuen Team fand auf der großen europäischen Bühne statt, Brok erlebte nach zuvor gerade mal drei Trainingseinheiten mit der U19 einen Kaltstart beim Youth-League-Auftakt beim FC Kopenhagen. Und ließ im Anschluss an den 2:0-Sieg in Dänemark nach einem Doppelpack von Emmanuel Chigozie Owen durchblicken, wie sehr ihn der erfolgreiche Einstieg freute. „Wir waren gegen den Ball sehr stabil. Und im vorderen Drittel haben wir einfach eine unfassbare Qualität, da sind wir immer für Tore gut“, sagte Brok nach seinem geglückten Debüt und fügte aus persönlicher Sicht hinzu: „Es fühlt sich gerade ein wenig wie ein Traum an.“

Es fühlt sich gerade ein wenig wie ein Traum an.Kevin Brok nach dem erfolgreichen Youth-League-Debüt in Kopenhagen

Vorsaison als Vorwarnung: Einzug in die K.-o.-Phase als Ziel

Zur Halbzeit des Wettbewerbs sieht es für Bayer 04 mit sieben Punkten aus den ersten drei von insgesamt sechs Begegnungen der Ligaphase sehr gut aus. Ein Ruhekissen freilich kann die ansprechende Bilanz nicht bedeuten, dafür ist bei der Leverkusener U19 auch die Erinnerung an die Vorsaison noch sehr präsent. Auch da war das Team mit sieben Zählern nach drei Partien weit vorn in der Tabelle notiert, ehe drei Niederlagen an den folgenden Spieltagen den Sprung in die K.-o.-Runde doch noch zunichtemachten. Diesmal aber, bei der zwölften Auflage der UEFA Youth League, scheint die Resilienz der Mannschaft noch stärker ausgeprägt – und es soll unbedingt klappen mit dem Überwintern in Europa und dem Einzug ins Sechzehntelfinale, das die ersten 22 der 36 Teams der Ligaphase erreichen. Es wäre ein Novum: Noch nie ist es für eine U19 von Bayer 04 bislang über die Gruppen- bzw. Ligaphase der Youth League hinausgegangen.

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