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Die Ausgangslage: Lediglich zwei Zähler trennen die fünftplatzierte Werkself vom großen Saisonziel, einem Champions-League-Platz. Es ist also noch alles möglich! Zumal der derzeitig punktgleiche Tabellenvierte Borussia Mönchengladbach und die um einen Zähler schlechtere (aber um drei Tore bessere) Eintracht aus Frankfurt in ihren Parallelspielen im noch offenen Meisterschaftskampf gefordert sind: Da geht’s für die Gladbacher zu Hause gegen Borussia Dortmund, die Frankfurter müssen beim Tabellenführer Bayern München ran. Während den Dortmundern aufgrund des schlechteren Torverhältnisses wohl nur noch ein Sieg zum Titel hilft (bei einer gleichzeitigen Münchner Niederlage!), genügt dem Branchenprimus aus München ein Unentschieden zur siebten Meisterschaft in Folge. Das Titelrennen könnte der Werkself also durchaus in die Karten spielen – vorausgesetzt die Bosz-Schützlinge holen drei Punkte bei der Hertha oder gewinnen mit zwei Toren höher als Borussia Mönchengladbach.
Der Cheftrainer zum Spiel: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir jetzt vor dem letzten Saisonspiel darüber reden können, noch eine Chance auf den vierten Platz zu haben. Das war Anfang Januar, als ich hier angefangen habe, noch nicht so abzusehen. Jetzt können wir wirklich von einem Endspiel sprechen. Und wenn wir so nah dran sind, müssen wir den Willen haben, es auch zu schaffen. Wir werden alles tun, um noch Vierter zu werden“, sagte Peter Bosz vor dem Spiel bei der Hertha, für die es am Samstag zwar sportlich um nichts mehr geht. Der Bayer 04-Chefcoach erwartet dennoch einen motivierten Gegner, für den es schließlich das letzte Heimspiel dieser Saison sei. Aber Bosz will sich gar nicht groß mit der Frage beschäftigen, wie Hertha BSC in diese Partie gehen wird. „Ich fokussiere mich wie immer absolut auf meine Mannschaft. Und was unsere Spielweise betrifft, wird sich auch in Berlin nichts ändern. Wir wollen dominant spielen, wir wollen den Ball haben, und wenn wir den Ball verlieren, wollen wir ihn gleich wieder zurück. Darauf konzentrieren wir uns. Denn wir müssen gewinnen am Samstag, das wissen wir, und wenn möglich auch mit mehreren Toren“, so Bosz, der über die Zwischenstände in Gladbach und München informiert sein wird, sich davon aber nicht beeinflussen lassen will. „Wir können jetzt zehn Szenarien durchgehen, was alles passieren könnte. Aber das macht keinen Sinn. Wir konzentrieren uns darauf, was wir machen müssen. Und unsere Strategie lautet: Gewinnen!“
Das Personal: Leon Bailey, Karim Bellarabi, Joel Pohjanpalo und Panos Retsos haben nach ihren Verletzungen zwar allesamt wieder das (Aufbau-)Training aufgenommen, für die Begegnung in Berlin fallen sie aber weiter aus. Julian Baumgartlinger, der im Spiel gegen Schalke nach einem Tritt auf den Fuß ausgewechselt wurde und zum Wochenanfang etwas kürzertreten musste, konnte am Donnerstag wieder beschwerdefrei trainieren. „Ich glaube, das wird gut gehen bei ihm", rechnet Peter Bosz mit der Einsatzbereitschaft seines Mitteldfeldspielers.
Der Schiedsrichter: Marco Fritz wurde mit der Leitung des Spiels im Berliner Olympiastadion betraut. Für den 41-jährigen ist es der 16. Einsatz bei einem Spiel mit Werkself-Beteiligung. Assistieren werden dem Bankkaufmann am Samstag Dominik Schaal und Marcel Pelgrim, Vierter Offizieller wird Sven Waschitzki sein. Als Video-Schiedsrichter fungieren Guido Winkmann und Thorben Siewer.
Die Fans: Über 3.000 Anhänger machen sich auf den Weg in die Hauptstadt, um ihre Werkself am Samstag im Olympiastadion zu unterstützen. Die meisten von ihnen werden unter dem Motto „Finally Red" ganz in Rot für Stimmung sorgen. Wer noch kein Ticket hat: Am Samstag öffnet zwei Stunden vor Spielbeginn eine Kasse für die Gästefans. Dort gibt es noch Sitzplatzkarten für den Oberrang.
Das letzte Duell: Zwei Tage vor dem Weihnachtsfest fand die Werkself einen versöhnlichen Jahresabschluss und kam gegen den Tabellenachten aus Berlin vor knapp 28.000 Zuschauern in der BayArena zu einem verdienten 3:1-Erfolg. Kevin Volland hatte die von Beginn an dominant auftretende Werkself bereits nach sechs Minuten mit einem Flachschuss in Führung gebracht, ehe Kai Havertz nach gut 20 Minuten mit seinem fünften Saisontor auf 2:0 stellte (23.). Doch nur kurz drauf hielt Berlins Jordan Torunarigha mit einem Kopfball-Treffer seine Farben im Spiel. Vor der Pause entwickelte sich ein Schlagabtausch, die Werkself konnte das 2:1 aber in die Halbzeit verteidigen. Kurz nach dem Seitenwechsel war es erneut Havertz, der mit einem technisch-hochwertigen bis listigen Heber auf 3:1 stellte. Berlin gab sich nicht geschlagen, doch die Werkself hielt gut dagegen und brachte – auch dank einer starken Parade von Lukas Hradecky in Schlussphase – den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit. Mit dem dritten Heimsieg in Serie und den Punkten 11, 12 und 13 aus den vergangenen sechs Partien schaffte es die Mannschaft von Heiko Herrlich, den Abstand zu den Europa-League-Plätzen bis auf einen Zähler verkürzen – und sich eine gute Ausgangslage für die Rückrunde zu erarbeiten (zum Spielbericht).
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