Die Frankfurter hinterließen vom Anpfiff weg den entschlosseneren Eindruck. Schon in der ersten Viertelstunde brachten die Hessen den Kasten von Lukas Hradecky einige Male in Gefahr, vor allem Kolo Muani war ein ständiger Unruheherd. Bayer 04 fand derweil offensiv nur einmal so richtig statt, als Jeremie Frimpong eine feine Flanke von Moussa Diaby auf den zweiten Pfosten volley nahm und den Ball auf die Oberkante der Latte setzte (33.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann die verdiente Führung der Hausherren: Einen Elfmeter von Kolo Muani vermochte Hradecky zu parieren, doch da der Schlussmann bei der Ausführung nicht mit einem Fuß auf der Torlinie gestanden hatte, wurde der Strafstoß wiederholt. Diesmal trat Kamada an und traf zum 1:0. Nach der Pause flackerte Hoffnung auf, als Piero Hincapie nach einem Freistoß von Kerem Demirbay mit einem Flugkopfball zum 1:1 erfolgreich war (56.). Doch schon zwei Minuten später hatte Frankfurt wieder auf Vorsprung gestellt, Kolo Muani machte das 2:1 (58.). Danach ging es dahin mit Schwarz-Rot: Lindström (65.), wiederum Kamada per Elfmeter (72.), in dessen Entstehung Hincapie Gelb-Rot sah, und schließlich auch noch Lucas Alario (86.) schraubten das Resultat auf 5:1. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.
Es gab bei Bayer 04 in den eigenen Reihen keinen Zweifel: Dieser Auftritt war ungenügend. „Wir müssen ehrlich zu uns selbst sein und dürfen nicht denken, dass es schon läuft und wir irgendwann die Punkte holen. Jeder muss jetzt wissen, dass die Stunde geschlagen hat. Gegen Wolfsburg muss Samstag unbedingt ein Heimsieg her“, sagte Robert Andrich. „Man kann Spiele verlieren, aber es geht um die Art und Weise“, fügte Kerem Demirbay hinzu. Trainer Xabi Alonso sagte: „Wir hatten viele Probleme und von Beginn an nicht die nötige Intensität. Es gibt keine Ausflüchte, wir haben uns alles selbst zuzuschreiben. Wir müssen jetzt daran glauben und es zeigen, dass wir es viel besser können. Es liegt alles an uns.“
Bedingt durch den Ausfall von Callum Hudson-Odoi, der unter der Woche im Champions-League-Duell mit dem FC Porto einen Schlag aufs Knie bekommen hatte und in Frankfurt passen musste, beorderte Xabi Alonso Paulinho in die Startformation – eine Premiere für den Brasilianer in dieser Saison. Im Mittelpunkt stand indes ein anderer Südamerikaner: Piero Hincapie. Erst glückte dem ecuadorianischen Innenverteidiger der Leverkusener Ausgleich, dann erlebte er in der Defensive unglückliche Momente. Vor dem 1:3 von Lindström legte Hincapie dem Norweger unfreiwillig per Kopf den Ball in den Lauf, das 1:4 entsprang einem Elfmeter und vorangegangenem Foul an Kolo Muani. Hincapie sah dafür die Gelb-Rote Karte und wird der Werkself am Samstag gegen Wolfsburg fehlen.
Einige Kategorien brachten einen knappen Ausgang, etwa beim Ballbesitz (50,9 Prozent für die Werkself), bei der Passquote (87,2 Prozent bei Frankfurt, 84,9 bei Bayer 04) oder den gewonnenen Zweikämpfen (52,1 Prozent bei der Eintracht). Spätestens bei den Torschüssen aber wird die Überlegenheit der Hessen deutlich: 19:5 weist die Statistik hier zu ihren Gunsten aus.
Auch in den Medien gab es keine zwei Meinungen: Es war ein verdienter Sieg Frankfurts und eine unzureichende Partie der Werkself. „Die Gäste zeigten eine desolate Leistung“, urteilte die Bild am Sonntag. „Die Niederlage war auch in der Höhe verdient“, schrieb die Rheinische Post. „Frankfurt nimmt Bayer auseinander“, hieß es im kicker. „In allen Belangen überforderte Leverkusener“, hatte die Süddeutsche Zeitung ausgemacht. Der Kölner Stadt-Anzeiger nahm nur einen Leverkusener von der kollektiven Kritik aus: „Bei Bayer 04 war nichts gut außer Lukas Hradecky. Und außer Hradecky war alles schlecht.“
Es ist für Bayer 04 die letzte Phase bis zur WM-Pause Mitte November, wo noch einmal Zeit und Gelegenheit besteht, sich eine ganze Woche lang auf die nächste Aufgabe und den kommenden Gegner vorzubereiten. Am Samstag, 22. Oktober (Anstoß: 15.30 Uhr), erwartet die Werkself den VfL Wolfsburg in der BayArena. Danach folgen für die Leverkusener wieder drei Englische Wochen nacheinander.
Spannende Turniere im In- und Ausland sowie bestes Fußball-Wetter warten auf die jüngeren Junioren-Teams von Bayer 04 – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
Mehr zeigenDer U21-Nationalspieler Tim Oermann kommt vom VfL Bochum 1848 nach Leverkusen und wird zunächst an SK Sturm Graz verliehen. Im Werkself TV-Interview spricht er über seine Entscheidung für Bayer 04, seine Entwicklung in der Bundesliga und seine Erwartungen an die Leihe nach Österreich.
Mehr zeigenBayer 04 hat Tim Oermann verpflichtet und ihn mit einem Vertrag bis 2029 ausgestattet. Der Innenverteidiger, der auch auf der rechten Defensiv-Position eingesetzt werden kann, wechselt vom Bundesliga-Absteiger VfL Bochum 1848 nach Leverkusen. Für die bevorstehende Saison 2025/26 verleiht Bayer 04 den deutschen U21-Nationalspieler an den österreichischen Meister SK Sturm Graz. Bayer04.de stellt Oermann genauer vor.
Mehr zeigenBayer 04 hat Abwehrspieler Tim Oermann verpflichtet. Der Innenverteidiger, der auch auf der rechten Defensiv-Position eingesetzt werden kann, wechselt vom Bundesliga-Absteiger VfL Bochum 1848 zum Werksklub. Der Vertrag des 21-Jährigen hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2029. Für die bevorstehende Saison 2025/26 verleiht Bayer 04 den deutschen U21-Nationalspieler an den österreichischen Meister SK Sturm Graz.
Mehr zeigenNach dem Ende der Pflichtspiel-Saison von Bayer 04 sind derzeit zahlreiche Werkself-Profis mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften auf Reisen. Die Leverkusener Akteure messen sich in den Halbfinals der UEFA Nations League, in Qualifikationsspielen für die FIFA WM 2026 oder in Test-Duellen. Der Ticker zu den Länderspielen der Werkself-Profis.
Mehr zeigen