Ein Bundesliga-Start bei einem für seine enorme Heimstärke bekannten Gegner und dann auch noch ein zeitiger Rückstand bereits nach sieben Minuten durch den Treffer von Taiwo Awoniyi: Bayer 04 steckte im Stadion An der Alten Försterei frühe Irritationen ungerührt weg und verdiente sich den einen Zähler beim 1:1 redlich. Nach dem Ausgleich von Moussa Diaby (12.) war die Werkself bis zur Halbzeit sogar die klar tonangebende Elf. Der Gastgeber 1. FC Union Berlin kam erst in der Schlussphase der umkämpften Begegnung zu Möglichkeiten. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.
Die Reaktionen der Werkself-Profis ähnelten sich nach dem Spiel: einverstanden mit der eigenen Vorstellung, nicht unbedingt aber mit dem Resultat. „Mit dem Punkt bin ich nicht zufrieden, mit unserer Leistung schon – die war okay für ein Auftaktspiel gegen einen international spielenden Gegner. Die Mannschaft wächst zusammen und will, das war zu sehen“, sagte Kapitän Lukas Hradecky.
Auch Cheftrainer Gerardo Seoane blickte nach dem Teilerfolg zum Auftakt zuversichtlich nach vorn: „Es hat mir Spaß gemacht, vor allem auch, wie meine Mannschaft aufgetreten ist. Ich gehe zufrieden nach Hause, weiß aber, dass noch einige Aufgaben zu erledigen sind. Wir haben in der vergangenen Woche gut trainiert und einige Themen aufgearbeitet. Ich spüre, dass bei uns etwas zusammenwächst. Klar wird es Rückschläge geben, aber ich traue unserer Mannschaft viel zu – sie hat großes Potenzial."
Neben Coach Seoane feierten auch zwei Profis am Samstag An der Alten Försterei ihre Bundesliga-Premiere: Mitchel Bakker und Odilon Kossounou gaben ihr Debüt im Oberhaus des deutschen Fußballs. Beide fanden sich gut zu Recht, insbesondere der Niederländer ließ auf seiner linken Seite wenig anbrennen. Für die Twitter-Follower von Bayer 04 war aber völlig klar, wer in Berlin der Beste im weißen Dress war: Bei der Wahl zum „Man of the Match“ erhielt Torschütze Diaby 43,8 Prozent der Stimmen und landete damit vor Bakker (27,9 Prozent) und Hradecky (17,1 Prozent).
Das Spiel fand keinen Sieger, aber in den relevanten Statistiken lag die Werkself vorn. Doppelt so viele Torschüsse abgegeben wie der Gegner, doppelt so viel Ballbesitz, Vorteile auch in der Zweikampf- wie Passquote: Der hohe Aufwand des Teams von Seoane spiegelte sich in den Zahlen klar wider. In der dominant geführten ersten Halbzeit waren die Werte sogar noch deutlicher zu Gunsten von Bayer 04 ausgefallen.
Der Kölner Stadt-Anzeiger wertet den Auftritt von Bayer 04 in seiner Online-Ausgabe so: „Eine Formation, die in dieser Zusammensetzung noch nie gespielt hatte, nahm das Spielgeschehen in die Hand und dominierte die Berliner bis zur Halbzeit in allen messbaren Bereichen des Spiels. 70 Prozent Ballbesitz, 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe und viel mehr Torabschlüsse zeugten von einer Leistung, die Trainer Gerardo Seoane zufriedenstellen konnte. Angesichts der durch Kaderveränderungen, Nationalmannschafts-Abstellungen und Verletzungen hochproblematischen Vorbereitung war das eine positive Rückmeldung.“
Ebenso wie die Bayer 04-Fans auf Twitter kürte auch die Rheinische Post in ihrer Einzelkritik Moussa Diaby als herausragenden Akteur: „Der Franzose zeigte vor dem 1:1 die ihm eigene und für Fußball-Ästheten unwiderstehliche Kombination aus explosivem Antritt, Wendigkeit und Dribbelstärke – gekrönt von einem platzierten Abschluss ins lange Eck. Das entspricht der Forderung von Trainer Gerardo Seoane, dass der 22-Jährige nach dem Abgang von Leon Bailey in Sachen Tore und Vorlagen eine Schippe drauflegen muss.“
Der Tagesspiegel aus Berlin thematisiert auch die personellen Voraussetzungen: „Im Gegensatz zu den Leverkusenern, bei denen mit Florian Wirtz, Lucas Alario und Edmond Tapsoba gleich mehrere wichtige Spieler verletzt fehlten, konnte Unions Trainer Urs Fischer weitgehend auf seine beste Mannschaft zurückgreifen.“
Die Zuschauer kehren in die BayArena zurück und bekommen zum Auftakt gleich einen Knüller präsentiert: Zum Topspiel des zweiten Spieltags erwartet die Werkself den rheinischen Nachbarn Borussia Mönchengladbach am Samstag, 21. August (Anstoß: 18.30 Uhr). Ebenso wie Bayer 04 startete auch M'gladbach nach dem 1:1 bei der Ouvertüre am Freitagabend gegen den FC Bayern München mit einem Punkt in die neue Saison. Das bislang letzte Duell beider Teams in Leverkusen brachte ein begeisterndes Spektakel: Im November 2020 entschieden die Leverkusener einen packenden Schlagabtausch mit 4:3 für sich.
Der Videospiel-Hersteller Electronic Arts (EA) hat zusammen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) die sechs Nominierten für die Wahl zum Bundesliga-„Spieler des Monats“ November bekannt gegeben – darunter ist mit Florian Wirtz auch ein Werkself-Profi. Fans von Schwarz-Rot können ab sofort abstimmen!
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