Der Titelverteidiger lieferte in der WWK-Arena eine Leistung ab, die vor allem durch Effizienz bestach. Bayer 04 ließ abgesehen von einem Abseitstor der Augsburger durch Schlotterbeck (23.), das den 1:1-Ausgleich bedeutet hätte, praktisch nichts zu an Chancen für den heimstarken Gegner. Auf der anderen Seite bestach Schwarz-Rot durch Eiseskälte im Ausnutzen der eigenen Möglichkeiten. Martin Terrier veredelte gleich den ersten Angriff mit dem Führungstor: Granit Xhaka setzte mit einem herrlichen Zuspiel Jeremie Frimpong auf der rechten Seite in Szene und nach dessen flacher Hereingabe gelang dem Franzosen mit seinem zweiten Bundesligatreffer die Führung (14.). Fünf Minuten vor der Pause sorgte Florian Wirtz mit einem typischen Wirtz-Tor für die Entscheidung, der Nationalspieler täuschte einen Schuss erst an, wackelte so seinen Gegner entscheidend aus und traf dann durch dessen Beine mit einem präzisen Linksschuss ins lange Eck zum 2:0. Mit dem Vorsprung im Rücken kontrollierten die hochkonzentrierten Gäste die Partie nach der Pause klar und gerieten zu keinem Zeitpunkt mehr in Bedrängnis gegen permanent hinterherlaufende Augsburger. HIER geht’s zum ausführlichen Spielbericht.
„Es war eine reife und erwachsene Leistung der Mannschaft, das hat mir gefallen. Wir haben ein variables Passspiel gezeigt, die Zweikämpfe gewonnen und hatten die Kontrolle im Spiel. Dass wir wieder zu unserem Rhythmus gefunden haben, zu unserer Qualität, zum Siegeswillen, zu der Energie, zu der Bereitschaft, auch in Momenten zu leiden, um die drei Punkte einzufahren – das ist die entscheidende Größe“, sagte Geschäftsführer Sport Simon Rolfes. Chefcoach Xabi Alonso betonte: „Wir hatten wie gegen Inter in der Champions League eine gute Dynamik in unserem Spiel. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung und dem Ergebnis.“
Mittelfeld-Leader Granit Xhaka fasste das Geschehen auf dem Platz so zusammen: „Es ist brutal schwer in Augsburg, aber wir haben es von Anfang bis Ende total souverän gemacht – mit und ohne Ball. Der Hunger ist wieder zurück.“ Ähnlich sah es Lukas Hradecky. „Für mich war das ein Meisterwerk eines Auswärtsspiels. Wir haben nach unseren Toren nie auch nur einen Moment in der Konzentration bei schwierigen Platzverhältnissen nachgelassen“, sagte der Kapitän und fügte mit Blick auf das abschließende Spiel am Samstag gegen Freiburg an: „Chapeau an die Mannschaft, but one more to go.“
„Leverkusen zurück im Meisterkampf“ titelt die Bild am Sonntag und schreibt: „Die Fans frohlocken bereits: ,Deutscher Meister wird nur der SVB!' Kein Wunder, haben Wirtz & Co in den letzten Wochen doch bereits fünf Punkte auf Bayern aufgeholt.“ Den Kampf an der Spitze thematisiert auch die Westdeutsche Allgemeine Zeitung: „Leverkusen hat die Bayern wieder im Visier“. Der Kölner Stadt-Anzeiger zitiert dazu aber auch Trainer Xabi Alonso: „Die Tabelle im Dezember bedeutet für mich nicht zu viel, das ist zu früh.“ Die Rheinische Post schreibt zur Leistung von Florian Wirtz: „Der 21-Jährige avanciert zunehmend zum Torjäger. Wie er das 2:0 erzielte, also mit Ruhe, Geschick, Instinkt und Genauigkeit, war auf sehr hohem fußballästhetischem Niveau.“
Bei der Wahl zum „Man of the Match“ war einer mal wieder nicht zu schlagen: Florian Wirtz setzte sich beim Online-Voting der Bayer 04-Anhänger deutlich durch. Der Ausnahmekönner, der bereits in der Champions League fünf Treffer erzielt hat, steht in der Liga nun bei bemerkenswerten sechs Saisontoren und vier Vorlagen. Herausragend zudem: Wirtz führt das Bundesliga-Ranking bei den gewonnenen Zweikämpfen mit 189 erfolgreich bestrittenen Duellen an.
Sämtliche Werte zum Spiel wurden diesmal von einer weitaus größeren Zahl überstrahlt. Der Erfolg in Augsburg war bereits das 24. Auswärtsspiel nacheinander, das Bayer 04 nicht mehr verloren hat. Die Werkself hat damit auch das komplette Kalenderjahr auf fremdem Plätzen ungeschlagen überstanden, eine Leistung, wie sie zuvor nur der FC Bayern zweimal erbracht hat (2013 und 1986). Das bislang letzte Mal, dass Schwarz-Rot auswärts nicht gepunktet hat, war ein 0:3 am 27. Mai 2023 in Bochum. Seitdem waren bis zum Augsburg-Spiel satte 567 Tage vergangen. Was das Duell in Augsburg angeht, wies die Werkself in den relevanten Kategorien Vorteile auf. Bayer 04 verzeichnete deutlich mehr Torschüsse (14:8), kam auf 65,8 Prozent Ballbesitz und überzeugte mit einer Passquote von 89,3 Prozent (gegenüber 79,6 auf Augsburger Seite).
Eine letzte Kraftanstrengung, dann neigt sich ein aus Bayer 04-Sicht unglaubliches Jahr dem Ende zu. Zum sportlichen Abschluss in 2024 bestreitet der Meister noch einmal das Topspiel am Samstagabend, die Werkself empfängt am 21. Dezember den Sport-Club Freiburg. Anstoß in der BayArena ist um 18.30 Uhr.
Nach dem emotionalen Last-Minute-Sieg in der Verlängerung gegen den 1. FSV Mainz 05 gastiert die U19 von Bayer 04 im Viertelfinale der DFB-Nachwuchsliga beim FC Schalke 04. Vor der Partie im Parkstadion am Sonntag, 4. Mai (Anstoß: 11 Uhr/live auf dem YouTube-Kanal des DFB), sprach Cheftrainer Sergi Runge über die Konstellation in der K.-o.-Phase, den kommenden Kontrahenten und einen personellen Ausfall.
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Mehr zeigenDie U19 tritt zum Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft an, die U17 im Topspiel ihrer Gruppe in der DFB-Nachwuchsliga. Außerdem spielen die U17-Mädels ihr Liga-Derby beim 1. FC Köln – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
Mehr zeigenHeim-Abschluss für die Bayer 04-Frauen: Mit einem Sieg am Samstag (12 Uhr, live bei MagentaSport und DAZN) gegen RB Leipzig könnte die Werkself ihren Punkterekord am 21. Spieltag weiter ausbauen. Vor dem Anpfiff werden im Ulrich-Haberland-Stadion drei Spielerinnen verabschiedet.
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