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16.12.2021Bundesliga

Werkself Nachdreher zu #B04TSG: Wirtz und Schick brechen Rekorde

Im letzten Heimspiel des Jahres teilte sich die Werkself am Mittwochabend mit der TSG 1899 Hoffenheim die Punkte (2:2). Jonathan Tah und Lukas Hradecky ärgerten sich nach Abpfiff über das Ergebnis, für Patrik Schick und Florian Wirtz gab es derweil zwei Rekorde zu feiern. Welche? Der Nachdreher zu #B04TSG.
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Zusammenfassung: TSG-Joker kontern doppelten Schick

Der Werkself konnte in der Anfangsviertelstunde gleich einige Duftmarken in der Offensive setzen. Die beste Möglichkeit bot sich Patrik Schick nach einem Konter, allerdings versprang dem 25-Jährigen die Kugel bei der Annahme – TSG-Keeper Oliver Baumann packte sicher zu (2.). In der 37. Minute war der starke Gäste-Torhüter dann aber machtlos: Moussa Diaby servierte mustergültig für Schick, der am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten musste. Im zweiten Durchgang war es einmal mehr der Tscheche, der seine einzigartigen Torjäger-Qualitäten unter Beweis stellte: Piero Hincapie flankte aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, wo der 1,91 Meter große Offensivmann per Kopfball ins linke Kreuzeck vollendete (63.).

Schwarz-Rot wollte folglich eine spannende Schlussphase vermeiden und spielte aufs dritte Tor, doch Baumann hatte etwas dagegen. Erst fing der Hoffenheimer Torhüter einen Wirtz-Kopfball (70.), anschließend war er ebenso bei Diabys wuchtigem Schuss aus spitzem Winkel zur Stelle (71.). Die Hoeneß-Elf hatte daraufhin noch einmal ihre Chance gewittert und kam tatsächlich wieder zurück: Erst markierte Joker Angelo Stiller den Anschlusstreffer (80.), nur drei Zeigerumdrehungen danach sorgte der ebenfalls eingewechselte Munas Dabbur mit der Hacke für den Ausgleich (83.) – das 2:2 und gleichzeitig der Endstand der Partie. HIER geht's zum ausführlichen Spielbericht.

Stimmen: „Wir sind da einfach zu brav“

Sichtlich ernüchtert trat Abwehrspieler Jonathan Tah nach Abpfiff vors Mikrofon von Bayer 04-TV. „Wir haben zwei Punkte hergeschenkt, das war unnötig“, ärgerte sich der 25-Jährige über das Ergebnis und ergänzte: „Manchmal ist es einfach schwierig zu erklären, warum wir es nicht hinbekommen haben. Ich finde, wir haben es lange Zeit geschafft, aggressiv und aktiv zu bleiben. Allerdings waren wir bis zum Schlusspfiff nicht kompakt genug.“ Kapitän Lukas Hradecky wählte derweil etwas deutlichere Worte. „Wir dürfen das letzte Heimspiel des Jahres nicht so verspielen“, mahnte der Keeper. Dies sei nicht auf fehlende Mentalität zurückzuführen, „aber wir sind da einfach zu brav.“

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Cheftrainer Gerardo Seoane verwies im Anschluss an die Partie indes auch darauf, dass Hoffenheim momentan zu den formstärksten Teams in der Bundesliga gehört. „Dem mussten auch wir Tribut zollen“, erklärte der Schweizer. „Wenn du in der 80. Minute 2:0 führst und dann am Ende 2:2 spielst, bist du natürlich enttäuscht.“ Dennoch habe die Mannschaft aus seiner Sicht „einen Schritt nach vorne gemacht“ im Vergleich zu den vergangenen beiden Spielen. „Wir müssen uns vorwerfen lassen“, so der Schweizer weiter, „dass wir aus den vielen Kontersituationen nicht das dritte Tor gemacht haben.“

Personal: Rekord-Duo – Bellarabi macht die 200 voll

Werkself-Youngster Florian Wirtz hat den nächsten Rekord aufgestellt. Durch seine Startelf-Nominierung avancierte der Mittelfeldmann am Mittwoch zum jüngsten Bundesliga-Spieler mit 50 Einsätzen. Damit löste er im Alter von 18 Jahren und 226 Tagen den bisherigen Rekordhalter Giovanni Reyna ab – der Dortmunder war bei seinem 50. Spiel 35 Tage älter. Auch im klubinternen Ranking steht Wirtz nun an der Spitze: Zuvor war Kai Havertz (18 Jahre, 307 Tage) der jüngste Bayer 04-Profi, der diese Marke erreicht hatte. Und auch Patrik Schick darf sich seit Mittwoch Rekord-Brecher nennen. Der Tscheche erzielte gegen Hoffenheim erneut einen Doppelpack und markierte mit dem zwischenzeitlichen 2:0 seinen insgesamt 16. Treffer in der Hinrunde – neuer Werkself-Rekord! Den bisherigen Bestwert hatte Ulf Kirsten mit 14 Hinrunden-Toren inne. Übrigens: Schick erzielte die vergangenen acht (!) Tore von Bayer 04.

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Mit Karim Bellarabi gab es unterdessen einen zweiten Jubilar an diesem Abend. Der 31-Jährige absolvierte gegen die TSG sein insgesamt 200. Bundesliga-Spiel für die Werkself. Um ein Haar hätte sich der Flügelstürmer sein Jubiläum mit einem Treffer versüßt: Eine scharfe Hereingabe von Diaby nahm Bellarabi direkt, scheiterte aber am glänzend reagierenden Oliver Baumann. Seine Bilanz nach 200 Bundesliga-Spielen mit dem Bayer-Kreuz auf der Brust kann sich dennoch sehen lassen: 32 Tore und 46 Assists leuchten in der Vita des gebürtigen Berliners.

Statistik: „Es stand Top-Spiel drauf, es war Top-Spiel drin“

So bitter die Punkteteilung unterm Strich war, so in Ordnung geht sie beim Blick auf die Statistik. Hoffenheim gab 18 Schüsse auf den Kasten von Lukas Hradecky ab, die Werkself versuchte es auf der anderen Seite insgesamt 16-mal. Auch beim Ballbesitz (45% vs. 55%), der Zweikampf- (43% vs. 57%) und Passquote (jeweils 82%) liegen beide Teams nahezu gleich auf. „Es stand Top-Spiel drauf, es war Top-Spiel drin“, bekräftigte TSG-Coach Sebastian Hoeneß nach Abpfiff und traf damit wohl den Nagel auf den Kopf. Darüber hinaus hat die Mannschaft von Cheftrainer Gerardo Seoane mal wieder eine Reaktion gezeigt, nachdem sie zuvor gegen Ferencvaros Budapest (0:1) und Eintracht Frankfurt (2:5) zweimal in Folge punktlos geblieben war. Drei Niederlagen in Serie hat es für Bayer 04 unter dem Schweizer noch nie gegeben.

Presse: „Attraktive Begegnung“

„Erst Schick, dann Schock“, titelt die BILD-Zeitung und bescheinigt der Werkself fehlende Reife „für den ganz großen Wurf“. Kicker sprach indes von einer „attraktiven Begegnung zweier spielstarker Mannschaften, die sehr früh draufgingen und bereits am gegnerischen Sechzehner störten“. Leverkusen, so das Fußball-Fachblatt, habe „wie der sichere Sieger“ ausgesehen, doch „kämpferische Hoffenheimer steckten nie auf.“ Der Leverkusener Anzeiger wählte seinerseits Patrik Schick zum notenbesten Bayer 04-Profi und bewertete ihn mit einer 1,5. Auch die Leistung von Florian Wirtz als Strippenzieher im Spiel der Werkself wurde mit der Note 2 honoriert. „Der Rekord-Teenager war wieder an den meisten gefährlichen Szenen beteiligt. Starker Schnittstellen-Pass vor dem 1:0. Ließ einige Chancen liegen“, schreibt das Lokalblatt.

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Ausblick: Ohne Diaby ins letzte Spiel des Jahres

Am Sonntag, 19. Dezember (Anstoß: 15.30 Uhr), steht für Schwarz-Rot das letzte Spiel des Jahres beim SC Freiburg an. Personell muss Cheftrainer Gerardo Seoane ohne Moussa Diaby auskommen. Der Franzose, der in der laufenden Saison bislang auf 16 Torbeteiligungen (8 Tore, 8 Assists) kommt, sah in der Nachspielzeit nach einem Foul an Florian Grillitsch Gelb-Rot und wird demnach für das Duell im Breisgau fehlen. „Es ist wichtig, dass wir jetzt zusammenstehen und keiner mit dem Finger auf jemanden zeigt“, betonte Abwehrchef Jonathan Tah nach Spielende. Jeder müsse sich an seine eigene Nase packen und schauen, „was er noch besser machen“ kann. „Dann“, so der deutsche Nationalspieler, „ist es wichtig, dass wir im letzten Spiel die Punkte holen, um mit einem positiven Gefühl in die Winterpause zu gehen.“

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