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14.12.2025Bundesliga

Werkself Nachdreher zu #B04KOE: Mit Geduld, Dominanz und einem „magic moment“ zum Derbysieg

Trainer, Mitspieler, Fans, Kommentatoren, Medienvertreter – sie alle staunten nicht schlecht, als Martin Terrier in der BayArena gegen den 1. FC Köln den Skorpion-Kick auspackte und die Werkself an diesem 14. Bundesliga-Spieltag nach 66 Minuten kunstvoll in Führung brachte. Der Franzose hatte sich damit für das laut eigener Aussage „schönste Tor meiner Karriere“ den perfekten Moment ausgesucht. Schließlich war es sein Treffer, sein Dosenöffner, der den Weg zum Derbysieg ebnete. Der Werkself Nachdreher.
Terrier und Co. feiern Sieg

ZUSAMMENFASSUNG: DER JOKER UND DER KAPITÄN TREFFEN

Bayer 04 übernahm früh die Kontrolle und kam durch Christian Kofane (9.), Malik Tillman (18.) und Robert Andrich (34.) zu guten Gelegenheiten. Auf der Gegenseite verzeichnete Luca Waldschmidt (21., 28.) Möglichkeiten vor dem Pausenpfiff. Durchgang zwei startete dann mit einer Topchance für Tillman, die allerdings nicht den Weg ins Tor fand. Bei der Werkself, die auch in der Folge druckvoller und spielstärker als die Gäste agierte, betrat im weiteren Verlauf unter anderem Martin Terrier den Platz. Und mit dieser Hereinnahme bewies Kasper Hjulmand goldenes Händchen: Terrier schoss die Werkself nach halbhoher Flanke von Arthur kunstvoll per Hacke zur verdienten 1:0-Führung (66.). Der Knoten war geplatzt. Nur sechs Minuten später erhöhte Kapitän Andrich nach Ecke von Aleix Garcia per Kopf wuchtig auf den 2:0-Endstand.

STIMMEN: „STOLZ AUF DIE MANNSCHAFT“

Trainer Kasper Hjulmand sagte nach Abpfiff auf der Pressekonferenz: „Es war kein leichtes Spiel. Wir brauchten eine super Leistung für die drei Punkte. Die Spieler, die reinkamen, hatten einen guten Einfluss. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Nach der Niederlage in Augsburg war der Sieg für uns sehr wichtig.“

Robert Andrich sagte am Mikrofon von Werkself-TV: „Wir waren von Anfang an gut drin und hatten die Kontrolle. Den Plan der Kölner, wenig zuzulassen und dann schnell umzuschalten, haben wir gut in den Griff bekommen. Wir hatten schon in Halbzeit eins Chancen, die wir hätten machen können. Dann läuft so ein Spiel vielleicht nochmal ein bisschen anders. Ich muss meine Chance auch eigentlich direkt reinmachen.“ Damit bezog er sich auf seinen Kopfball-Versuch in Minute 34, den er freistehend daneben setzte. Bei Sky sagte ein insgesamt glücklicher Andrich humorvoll zu dieser Szene: Da krieg ich schon direkt wieder schlechtere Laune.“ – ganz der ehrgeizige Werkself-Kapitän eben.

Terrier und Andrich

Mark Flekken über den Derbysieg zu Null: „Das ist natürlich ein sehr gutes Gefühl. Die Stimmung ist gut in der Kabine. Wir können stolz sein auf das, was wir hier heute abgeliefert haben. Jetzt haben wir auch endlich mal eine normale Woche. Das war ein ordentliches Programm zuletzt, die Woche können wir hoffentlich gut nutzen, als Mannschaft und auch individuell. Wir können mehr Ruhe reinkriegen und uns mehr auf den nächsten Gegner vorbereiten.“

PRESSESCHAU: „SPIELERISCH KLAR BESSER UND GERECHTER SIEGER“

Der kicker nannte die Kölner Offensive abgesehen von Waldschmidt zu harmlos“ und beschrieb: „Leverkusen kontrollierte das Geschehen, übte Druck aus und war auch mit starkem Gegenpressing sowie damit verbundenen Balleroberungen stets zur Stelle.“ Die Rheinische Post fand die Werkself „wie erwartet spielerisch überlegen“ und erkannte, dass Schwarz-Rot „den besseren Start“ hinlegte. Zudem gab's von dem Blatt für die beiden Torschützen Martin Terrier und Robert Andrich die Bestnote. Für den Kölner Stadt-Anzeiger war Bayer 04 das „spielerisch klar bessere Team“ und der „gerechte Sieger“.

PERSONAL: PREMIERE FÜR TERRIER - GARCIA OBENAUF

Einige nennenswerte Zahlen brachte der Derbysieg für die Spieler der Werkself mit sich. Allen voran für Martin Terrier, dessen Traumtor auch bei Trainer, Mitspielern, Kommentatoren und Medienlandschaft großes Staunen auslöste. Es war sein insgesamt viertes Bundesligator und sein erstes zu Hause. Ein Moment, auf den er lange gewartet hatte. Und der kaum hätte schöner sein können. Wie Mitte Oktober beim 4:3-Sieg beim 1. FSV Mainz 05, als der Franzose sein Comeback nach neunmonatiger Verletzungspause mit einem Tor veredelte, traf er als Joker. Terrier: „Ich denke, es ist das schönste Tor meiner Karriere. Ich bin sehr glücklich, der Mannschaft damit geholfen zu haben. Insbesondere in so einem Spiel.“ Wie es zu diesem Tor kam? Terrier erklärte es mit Freude: „Ich war am Anfang eigentlich zu schnell für die Flanke von Arthur. Dann habe ich den Ball hinter mir gesehen und mir gedacht: ‚Okay, ich probiere es jetzt einfach.‘ Ich bin dieses Risiko eingegangen und es hat funktioniert. Auf französisch nennt man so ein Tor übrigens coup du scorpion.“ Zu deutsch: Skorpion-Tor.

Robert Andrich sprach im Nachgang von einem „Wahnsinns-Tor“, Trainer Kasper Hjulmand nannte es einen „magic moment“ – und fand weitere lobende Worte: „Martin arbeitet jeden Tag hart. Es war fantastisch und er hat sich dieses Tor verdient!“ Auch Werkself-Radio-Kommentator Niko Hartmann, der wie gewohnt das Spiel im Audiostream auf bayer04.de und in der Bayer 04-App begleitete, verlor bei diesem Traumtor jede Zurückhaltung: „Ein Riesen-Tor! Mit der Hacke! Volley! Das Tor des Jahres in der BayArena! Und das im Derby gegen den 1. FC Köln!“, bejubelte er voller Inbrunst, voller Leidenschaft.

Auch die Medienlandschaft hatte anerkennende Worte für Terriers Treffer übrig. Während der kicker es als einen „Geniestreich [...] im Stile von Zlatan Ibrahimovic“ benannte, titelte die Bild-Zeitung: „Dieses Tor ist eine Sensation!“ Und sie ergänzte: „Willkommen in jedem Jahresrückblick, Martin Terrier!

Hjulmand und Terrier

Das zweite Tor schoss bekanntlich Robert Andrich. Für den Kapitän war es das erste in der Bundesliga seit Oktober 2024. Bei seinem nun 19. Ligatreffer netzte er erst zum zweiten Mal per Kopf ein. Aleix Garcia verzeichnete seinerseits mit seiner Vorlage für dieses Tor den vierten Liga-Assist in dieser Saison, damit hat er bereits jetzt seinen Wert aus der Vorsaison (in 28 Spielen) eingestellt. Der Spanier, der auch die meisten Ballaktionen gegen Köln vorzuweisen hatte, ist aktuell Leverkusens Top-Vorbereiter in der Liga. Und seit dem 8. Spieltag gelangen ligaweit auch nur Michael Olise (6, FC Bayern München) und Christoph Baumgartner (5, RB Leipzig) mehr Assists als Garcia.

Außerdem erfreulich: Ezequiel Fernández stand nach seiner Verletzung Ende Oktober erstmals wieder im Spieltags-Aufgebot. Eingesetzt wurde der Argentinier aber nicht. Die einzig negative Nachricht bezogen aufs Personal: Gegen die Kölner sah Jarell Quansah seine fünfte Gelbe Karte dieser Bundesligasaison, der Engländer fehlt damit nächstes Wochenende beim Jahresabschluss in Leipzig.

STATISTIK: MEHR BALLBESITZ, MEHR TORSCHÜSSE

Ein Beleg für die Dominanz: Die Leverkusener hatten in der Anfangsviertelstunde 73 Prozent Ballbesitz, am Ende zeigte die Bilanz insgesamt eine Verteilung von 61 zu 39 Prozent pro Bayer 04. Torschüsse gab Schwarz-Rot 17 ab, Köln 5. Die bessere Passquote (88 zu 78 Prozent) geht ebenfalls an die Werkself. Einzig die Zweikampfquote fiel zugunsten des FC aus (47 zu 53 Prozent).

AUSBLICK: JAHRESABSCHLUSS IN LEIPZIG

Weiter geht es mit dem abschließenden Pflichtspiel dieses Kalenderjahres. Am Samstag, 20. Dezember (Anstoß: 18.30 Uhr), gastiert die Werkself bei RB Leipzig. Der Auftakt in 2026 steigt am Samstag, 10. Januar, um 18.30 Uhr zu Hause gegen den VfB Stuttgart. Eine Übersicht über die aktuellen Stände zu den Ticket-Verkäufen gibt es HIER.

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