
Das Ziel also ist klar formuliert. „Es wäre ein Stückweit Pionierarbeit, wenn wir es schaffen, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesliga eine Leverkusener Mannschaft gegen RB Leipzig gewinnt“, sagte der Bayer 04-Cheftrainer vor dem Duell mit dem Aufsteiger von 2016, gegen den die Schwarz-Roten bislang ein Unentschieden und zwei Niederlagen in der Bilanz stehen haben. Das morgige Auswärtsspiel soll den ersten Sieg bringen. Dabei könnte der Werkself allerdings nicht nur der heimstarke Gegner im Wege stehen. „Leipzig hatte die Erfahrung eines Montagsspiels schon einmal. Für uns ist es eine neue Situation, das habe ich auch vor der Mannschaft angesprochen“, sagte der 46-Jährige, ehe er in Bezug auf die bei den Fans in die Kritik geratene Ansetzung einging: „Wir müssen uns einfach darauf einstellen, dass es von der Atmosphäre her ein anderes Bundesliga-Spiel werden könnte als sonst. Wir müssen damit rechnen müssen, dass es völlig ruhig ist im Stadion und die Partie Freundschaftsspiel-Charakter hat.“ Trotz des Wochenstarts werden rund 1.000 Anhänger der Werkself die Reise von rund 500 Kilometern nach Leipzig auf sich nehmen und die Herrlich-Equipe in der wohl eher zuschauerleeren Red Bull Arena unterstützen. Für den Fußball-Lehrer ein Signal, die Einführung der Montagsspiele zu überdenken: „Der Grundgedanke war, Mannschaften zu entlasten, die donnerstags in Europa League spielen. Aber natürlich muss man auch den Fan berücksichtigen. Wenn die Spiele komplett boykottiert werden, muss man sich Gedanken machen und darüber sprechen, das ist ganz klar. Wir leben ja auch von der Atmosphäre im Stadion, von dem Gefühl.“
In Bezug auf den morgigen Gegner rechnet der Werkself-Trainer trotz wahrscheinlicher Rotation aufgrund ihres Einsatzes im Europapokal unter der Woche eine „sehr gute Leipziger Mannschaft auf dem Platz stehen werde. Die definitiv versuchen wird, uns zu schlagen.“ Dabei ist Herrlich vollkommen bewusst, dass die Saison auf der Zielgeraden angekommen ist und dass die Ergebnisse in den kommenden Wochen über den Saisonverlauf entscheiden werden. „Jetzt können wir uns direkt mit den Gegnern messen, mit denen wir auf Augenhöhe sein wollen“, so der Bayer 04-Trainer, ehe er seine Vorfreude auf die anstehenden Duelle gegen die direkten Rivalen und dem Pokal-Halbfinale äußerte: „Erwartungsdruck ist ein positiver Druck, kein negativer Druck wie beispielsweise im Abstiegskampf, wo es um Existenzen geht. Ich liebe solche Situationen, das sollten die Spieler auch. Und es gibt nichts Schöneres, als solche Situationen gemeinsam als Team zu schaffen.“
Nachdem die Werkself in den vergangenen beiden Pflichtspielen ohne Torerfolg blieb, soll gegen Leipzig endlich wieder gejubelt werden. „Ich hatte damals auch Flauten. Es ist wichtig, an sich zu glauben, nach vorne zu schauen und immer weiter zu versuchen, den nächsten Ball reinzumachen“, so der ehemalige Torschützenkönig. „Hier in Leverkusen ist ja die Geschichte von der Staubsauger-Vertreter-Mentalität entstanden“, erinnerte Herrlich an einstige Motivationsansprachen von Ex-Trainer Christoph Daum in Richtung des ladegehemmten Stürmers Ulf Kirsten („Wie ein Staubsauger-Vertreter, der von Haus zu Haus geht und immer wieder versucht, einen Abschluss zu machen, bis es letztlich klappt“). Seine Aufgabe als Trainer sei es, seinen Spielern immer wieder klarmachen, dass sie immer weiter und immer wieder probieren und aufs Tor zu schießen, so Herrlich.
Mut mache ihm, dass es seiner Mannschaft immer wieder gelingt, sich Möglichkeiten herauszuspielen – zuletzt auch beim 0:0 gegen den FC Augsburg. „Die Trainingswoche war sehr gut, sehr konzentriert. Die Spieler sind sehr fokussiert. Und deshalb fahren wir sehr optimistisch nach Leipzig“, so Herrlich. Dazu sei es für ihn wieder einmal nötig, dass jeder Spieler arbeitet und versucht, an die eigenen Grenzen zu kommen. „Leipzig hat eine sehr gute Mannschaft. Wir müssen schauen, dass wir an die 100 Prozent kommen. Wenn uns das gelingt, bin ich guter Dinge, dass wir dann auch etwas mitnehmen können – vielleicht sogar drei Punkte.“
Da kommt es ganz gelegen, dass Herrlich wohl wieder auf seinen Kapitän Lars Bender zurückgreifen kann. „Er ist Kapitän hier, zeigt über Jahre, was für eine Qualität und Mentalität er mitbringt. Seine größte Qualität ist die Mentalität. Er hat einen extremen Einfluss auf die Mannschaft, ist ein absoluter Siegertyp und kann andere mitreißen. Er ist von enormer Bedeutung für uns und wir sind froh, wenn er morgen wieder dabei ist.“ Verzichten muss er hingegen auf die angeschlagenen Joel Pohjanpalo und Vlad Yurchenko sowie den gesperrten Lucas Alario.


Mit einem 11:1 gegen den TSV Schott Mainz und aufgrund der Ergebnisse aus den Parallelgruppen ist die U19 von Bayer 04 in Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga gestürmt. Beim Turnier der U16 in Ägypten gesellten sich Pyramiden und Sphinx zu hochkarätigem Jugend-Fußball, während die U15 beim Hallenturnier unter anderem den FC Barcelona bezwang und auf Rang fünf landete. Im Spitzenspiel in Monheim mussten sich die U23-Frauen ihrerseits Borussia Dortmund geschlagen geben – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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Zum Start der Rückrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 18. Bundesliga-Spieltags 2025/26 bei der TSG Hoffenheim. Die Partie steigt am Samstag, 17. Januar 2026 (Anstoß: 15.30 Uhr) in der PreZero Arena. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Zum Abschluss der Hinrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 17. Bundesliga-Spieltags 2025/26 beim Hamburger SV. Die Partie gegen den Aufsteiger aus Norddeutschland steigt am Dienstag, 13. Januar 2026 (Anstoß: 20.30 Uhr), im Volksparkstadion. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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