Gegnercheck: Europa-Euphorie – Fluch und Segen für die SGE

Entscheidende Wochen in der Bundesliga. Nicht nur für Bayer 04, auch für Eintracht Frankfurt, Gegner am kommenden Sonntag (5. Mai, 18 Uhr) in der BayArena und direkter Konkurrent im Kampf um die internationalen Plätze hat die Partie richtungsweisenden Charakter. Für die Hessen sind es mitten in den Halbfinal-Wochen der Europa League aufregende Tage. Für das Spiel gegen die Werkself hat das für die SGE positive wie auch negative Facetten.
crop_Kostic_imago40148410h.jpg

Position

Nach dem 1:1 im Hinspiel am Donnerstag gegen den FC Chelsea haben die Frankfurter noch alle Chancen, das Finale der Europa League zu erreichen. Zuvor feierte die Eintracht bereits gegen internationale Größen wie Olympique Marseille, Lazio Rom, Inter Mailand oder zuletzt Benfica Lissabon teils magische Nächte. Inmitten der Europa-Euphorie blieben positive Ergebnisse der Frankfurter in der Liga zuletzt aus. Nach einer lange Zeit überragenden Rückrunde mit zwischenzeitlich sechs Siegen am Stück konnten die Hessen aus den vergangenen drei nationalen Spielen nur noch zwei Punkte einfahren. Dennoch befindet sich Frankfurt noch in der Pole Position, um in der kommenden Saison zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte an der Champions League teilnehmen zu dürfen. Der Vorsprung auf die ersten Verfolger aus Mönchengladbach und Leverkusen beträgt aktuell jeweils drei Punkte, dazu hat die Eintracht ein besseres Torverhältnis als die beiden Verfolger vom Rhein. Dennoch: Das Spiel am Sonntag dürfte von elementarer Bedeutung für den Saisonausgang werden – selbstverständlich auch für Bayer 04.

Personal

Der teilweise begeisternde Offensiv-Fußball, den Frankfurt in dieser Saison zelebrierte, ist maßgeblich mit der Drei-Mann-„Büffelherde“ verbunden, dem physisch wie technisch starken Offensiv-Trio aus Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller. Während Rebic im Hinspiel gegen Chelsea gelb-gesperrt fehlte und für das Spiel gegen Bayer 04 damit bestens ausgeruht sein sollte, zittert Frankfurt noch um Mittelstürmer Haller. Der Franzose fällt seit Anfang April mit einer Bauchmuskelzerrung aus, nun drohen eine Operation und damit das Saison-Aus. Um das zu umgehen, weilte Haller zuletzt sogar bei einem Spezialisten in Österreich. Das macht klar: Den Angreifer kann man in Frankfurt nicht so eben ersetzen. Mindestens genauso wichtig für das intensive Spiel unter Trainer Adi Hütter sind jedoch die beiden Außenbahnspieler Filip Kostic (im Bild oben links neben Luka Jovic) und Danny da Costa, der bei Bayer 04 ausgebildet worden ist. Beide Akteure sind quasi allein für ihren kompletten Flügel zuständig und durch ihre Dynamik und Laufstärke wesentliche Bausteine für den Erfolg der Eintracht in dieser Saison.

Probleme

Der Einsatz von Haller gegen die Werkself ist mehr als fraglich, zuletzt fehlte seine Wucht im Angriff merklich. Ebenfalls ausfallen könnte Mittelfeldmann Mijat Gacinovic, den muskuläre Probleme plagen. Neben diesen beiden Personalien ist es aber vor allem die fehlende Frische durch die zahlreichen Pflichtspiele, die zuletzt die Leistungen der Eintracht beeinträchtigten. Nach den teilweise nerven- und kraftraubenden Europa-League-Schlachten spielte Frankfurt in den vergangenen Wochen in der Bundesliga nur selten so befreit auf wie über weite Strecken der Saison. Spieler wie Rebic, Kostic und da Costa standen in beinahe jedem Spiel auf dem Feld und litten zuletzt unter dem immensen Kräfteverschleiß. Zumindest Rebic dürfte die Pause bedingt durch die Gelb-Sperre mit Blick auf die Partie gegen Bayer 04 durchaus gelegen kommen.

Potenzial

Erst der DFB-Pokalsieg, nun mindestens das Europa-League-Halbfinale und im kommenden Jahr unter Umständen zum ersten Mal die Teilnahme an der Champions League: Die Begeisterung in Frankfurt könnte größer kaum sein. Die Euphorie der Fans überträgt sich auf den Platz, die Anhänger sind ein großes Plus für die Mannschaft. Mit diesem Europa-Lauf und der nötigen Selbstverständlichkeit im Rücken kann Frankfurt aktuell jedes Spiel gewinnen – und auch in Zukunft viel erreichen: Spieler wie Jovic, Rebic und Haller sind international begehrt, Verkäufe könnten viel Geld in die Kassen spülen. Eintracht Frankfurt besitzt durchaus die Voraussetzungen, um dauerhaft um die internationalen Plätze mitzuspielen.

Prognose

Wo die SGE am Ende der Saison abschließt, hängt maßgeblich vom Spiel gegen die Werkself ab. Gelingt Frankfurt ein Auswärtssieg, hat die Eintracht allerbeste Aussichten, sich ein Ticket für die Champions League zu sichern, ansonsten könnte es noch ein heißer Tanz werden für die Hessen. In der kommenden Woche gastieren zwar die bereits geretteten Mainzer in der Commerzbank-Arena, am letzten Spieltag aber muss Frankfurt noch nach München, wo der FC Bayern unter Umständen noch eine Meisterschaft zu gewinnen hat. Vor dem letzten Spieltag würde Frankfurt Platz vier gerne schon sicher haben. Ein positives Ergebnis am Sonntag ist dafür unerlässlich.

Ähnliche News

Stadtradeln
Fans - 21.05.2025

„Stadtradeln“ 2025: Jetzt für BayerSportsFamily-Team anmelden!

Auch in diesem Jahr ist Bayer 04 bei der Aktion „Stadtradeln“ dabei! Vom 1. bis zum 21. Juni dreht sich alles darum, innerhalb von drei Wochen möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du bereits regelmäßig Fahrrad fährst oder bisher eher selten in die Pedale getreten hast – jeder Kilometer zählt, insbesondere, wenn du ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hättest.

Mehr zeigen
U16
Jugend - 19.05.2025

Nachwuchs: U16 mit nächstem großen Schritt – U11 feiert Turniersieg

Gemischte Gefühle bei den Bayer 04-Junioren im Saisonendspurt: Die U19 vergibt den Meistertitel, die U16 geht einen weiteren großen Schritt in Richtung Schale. Außerdem feiert die U11 einen Turniersieg – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.

Mehr zeigen
Bayer 04
Bayer 04 - 18.05.2025

Ein Leader mit vielen Facetten

Als er im Juli 2015 nach Leverkusen kam, war Jonathan Tah 19 Jahre alt. Ein junger Kerl noch, der aber schon einiges an Erfahrung nach Leverkusen mitbrachte. Beim Hamburger SV hatte der Innenverteidiger bereits 16 Bundesligaspiele absolviert, für Fortuna Düsseldorf 23-mal in der 2. Bundesliga seinen Mann gestanden. Unterm Bayer-Kreuz sollte dann ein neues, ganz besonderes Kapitel beginnen. Der 1,95-Meter-Hüne galt als eines der größten deutschen Abwehrtalente, hatte von der U16 an auch in den DFB-Junioren-Nationalmannschaften gespielt. Als Bayer 04 2015 bei ihm anfragte, musste Tah nicht lange überlegen. „Ich weiß noch, wie ich damals im Frühjahr 2015 das Achtelfinale von Bayer 04 gegen Atletico Madrid in der Champions League geguckt habe“, erinnerte sich der gebürtige Hamburger in einem Interview mit dem Werkself-Magazin. „Da habe ich gestaunt und gedacht: ‚Was ist das bitte für ein geiler Verein?‘ Mich hat beeindruckt, wie ambitioniert alles wirkte.“ Und weil auch er schon immer hoch ambitioniert war, passte die Verbindung Tah – Leverkusen auf Anhieb.

Mehr zeigen
Alajbegovic: „Können stolz sein, es bis ins Finale geschafft zu haben“
Werkself-TV - 18.05.2025

Alajbegovic: „Können stolz sein, es bis ins Finale geschafft zu haben“

Im aufregenden Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft verpasst die Bayer 04-U19 den Sieg gegen den 1. FC Köln knapp. Kerim Alajbegovic blickt zurück auf den Saison-Verlauf und den Weg ins Endspiel und ist trotz des Ergebnisses stolz auf die Mannschaft und dankbar für die Unterstützung der fast 25.000 Fans in der BayArena.

Mehr zeigen