Eine kurze Anlaufzeit benötigte auch Union Berlin, um in der neuen Saison anzukommen. „Ich habe im Vorfeld gesagt, dass das ein schwieriges Pokalspiel wird“, so Trainer Urs Fischer nach dem 1:0-Sieg über Türkgücü München in der 1. Runde des DFB-Pokals. „Ich glaube, das hat man heute gesehen. Vor allem die ersten 15. Minuten brauchten wir, um ins Spiel zu kommen.“ Letztendlich lösten die Eisernen die knifflige Aufgabe bei dem ambitionierten Drittligisten aber verdient, Fischer empfand die Leistung nach der Anfangsphase als „abgeklärt“. Der Treffer von Olympia-Teilnehmer Max Kruse Mitte der ersten Hälfte genügte zum Weiterkommen – Pflichtaufgabe erfüllt. Durchaus etwas ungewöhnlich: Nur einen Tag nach der Pokalpartie spielte Union Berlin schon wieder – dieses Mal in der heimischen Alten Försterei. Die Startelf-Spieler aus dem Duell mit Türkgücü kamen nicht zum Einsatz, dafür aber einige der Joker. Union siegte schließlich mit 4:0 gegen Regionalligist Hildesheim und Fischer zeigte sich „sehr zufrieden“. Vor ihm und dem Verein liegen aufregende Wochen: Nach dem Bundesliga-Auftakt gegen die Werkself steht für Union in der Qualifikation für die neugeschaffene UEFA Conference League das erste internationale Pflichtspiel seit fast 20 Jahren an. Gegner ist der finnische Klub Kuopion PS.
Trotz der erfolgreichen Vorsaison hat sich einiges getan im Kader der Köpenicker, kein Bundesligist war während des Transferfensters so aktiv wie die Eisernen. Die Liste an Neuzugängen ist enorm lang und durchaus prominent besetzt: In Rani Khedira (Augsburg), Andreas Voglsammer (Bielefeld), Kevin Behrens (Sandhausen), Timo Baumgartl (Eindhoven, früher Stuttgart) und Genki Haraguchi (Hannover) verpflichtete Union gleich eine ganze Reihe an im deutschen Profifußball arrivierten Akteuren, hinzu kommen die beiden jungen Verteidiger Rick van Drongelen (HSV) und Paul Jaeckel (Fürth), die beiden Polen Tymoteusz Puchacz (Lech Posen) und Pawel Wszolek (Legia Warschau), Torhüter Frederik Rönnow (Frankfurt) und der ehemalige Werkself-Akteur Levin Öztunali (zuletzt Mainz). Außerdem gelang es der umtriebigen Union-Spitze, den bisher ausgeliehenen Stürmer Taiwo Awoniyi fest vom FC Liverpool zu verpflichten – vielleicht sogar DER Coup von Geschäftsführer Oliver Ruhnert.
Dem gegenüber stehen vergleichsweise wenige Abgänge – auch wenn gerade die von Routinier Christian Gentner (nach Luzern), Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (nach Leih-Ende zurück nach Freiburg), Linksverteidiger Christopher Lenz (nach Frankfurt) und unserer Werkself-Leihgabe Joel Pohjanpalo durchaus spürbar sein dürften. Außerdem verließen Marius Bülter (Schalke 04), Florian Hübner (Nürnberg), Akaki Gogia (Zürich) sowie Loris Karius und Petar Musa (beide nach Leihen zurück zum Stammverein) die Eisernen.
Dennoch: Insgesamt dürfte sich die Qualität des Kaders sowohl in der Spitze, vor allem aber auch in der Breite verbessert haben. Die wird Union angesichts der drei Wettbewerbe, an denen der Verein teilnimmt, wohl auch brauchen.
In den vergangenen beiden Saisons tat sich Union stets durch eine bestens sortierte Defensive hervor. Die 43 Gegentore in der abgelaufenen Spielzeit wurden ligaweit nur von Leipzig, Wolfsburg und der Werkself getoppt. Fixpunkte der bärenstarken Defensive sind Abräumer Robert Andrich, Kapitän Christopher Trimmel sowie Abwehrchef Marvin Friedrich. Die beiden letztgenannten haben ihre Qualitäten nicht nur im Tore verhindern, sondern stellen auch stets eine Gefahr für den Gegner da – vor allem bei ruhenden Bällen. Trimmels punktgenaue Flanken und Freistöße sowie Friedrichs enorme Kopfballstärke sind zwei Faustpfande der Berliner, die bereits für einige Tore gesorgt haben.
Die Null stand auch in den vergangenen beiden Partien wieder, doch mit der Chancenverwertung war Coach Fischer jeweils nicht zufrieden. Nach dem Pokalsieg über Türkgücü etwa monierte er: „In der zweiten Hälfte musst du eigentlich das zweite Tor erzielen, da haben wir uns das Leben selbst ein bisschen schwer gemacht.“ Und im Test gegen Hildesheim ließ sein Team eine ganze Reihe bester Chancen aus, die vier Tore fielen allesamt erst in der Schlussviertelstunde. „Wenn du so viele Möglichkeiten hast, muss auch in einem Testspiel was dabei rauskommen“, stellte Fischer klar.
Die abgelaufene Fabelsaison dürfte für Union doch eigentlich nur schwer zu wiederholen sein – oder doch nicht? Schließlich hat der Verein seine Mannschaft noch einmal deutlich aufgerüstet, die Köpenicker sind nun auf fast jeder Position im Kader doppelt stark besetzt. Auf den ersten Blick ist die Mannschaft damit sogar besser besetzt als im Vorjahr – und im Vergleich zu vielen anderen Teams ist der Trainer der gleiche geblieben, Fischer konnte seine Spielidee im Sommer weiterentwickeln. Ein Stolperstein könnte höchstens die Dreifachbelastung durch die Auftritte in der Conference League werden. Steckt Union diese gut weg, ist ein ähnliches Abschneiden wie in der vergangenen Saison durchaus möglich.
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