Direkt nach Abpfiff fand Frank Baumann klare Worte. „Florian wird Trainer bleiben“, sagte Werder Bremens Geschäftsführer Sport nur Minuten nach der Last-Minute-Niederlage im Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig und stärkte Trainer Florian Kohfeldt den Rücken. Die 120 Minuten zuvor hatten deutlich gezeigt, dass der Coach die Mannschaft noch erreicht. Denn Kohfeldts Team hatte am vergangenen Freitag wirklich alles in die Waagschale geworfen, selbst nach Rückstand in der Verlängerung nicht aufgesteckt und war letztendlich nur Sekunden davon entfernt, gegen den hohen Favoriten ein Elfmeterschießen zu erzwingen. Wer es mit Werder hält, dürfte sich gefragt haben: Warum nicht auch öfter in der Liga so? Denn dort hat Bremen die vergangenen sieben Spiele allesamt verloren und ist so in einer lange Zeit sorgenfrei anmutenden Saison nun doch mittendrin im Abstiegskampf. Nur noch einen Zähler liegt Werder aktuell vor dem Relegationsplatz; Punkte werden dringend gebraucht. „Darauf legen wir den Fokus“, sagte Clemens Fritz, Leiter Profifußball beim SVW zuletzt, „alles andere sollte uns nicht interessieren“.
Eine ganz lange Verletztenliste hat Werder Bremen derzeit nicht zu beklagen, dafür geht das Team aber mit einigen Fragezeichen ins Spiel gegen die Werkself – und das bei durchaus wichtigen Spielern. So fehlte gegen Leipzig etwa die etatmäßige Innenverteidigung aus Marco Friedl und dem Ex-Leverkusener Ömer Toprak verletzt. Friedl musste aufgrund einer Beckenprellung aussetzen, Toprak mit Wadenproblemen. Vor allem im Fall des langjährigen Werkself-Verteidigers bestand laut Bremens Sport-Geschäftsführer Baumann zuletzt Hoffnung auf einen Einsatz gegen die ehemaligen Kollegen - jedenfalls bis Donnerstag. Der Innenverteidiger „wird auf keinen Fall spielen“, erklärte Trainer Kohfeldt in Bezug auf Toprak, der einen Dämpfer im Reha-Prozess erlitten habe. „Das ist ein Rückschlag für uns, da brauchen wir nicht drumherum reden.“ Bei Offensivmann Milot Rashica ist derweil noch offen, ob es für das Duell mit der Werkself reicht. Der Kosovare, in dieser Saison immer wieder von Verletzungen ausgebremst, musste mit muskulären Problemen an den Adduktoren gegen RB passen.
Und nicht genug der Fragezeichen: Auch der Einsatz von Mittelfeldakteur Jean-Manuel Mbom ist noch nicht geklärt. Der 21-Jährige musste gegen Leipzig in der 73. Minute ausgewechselt werden – laut Vereinsangaben aufgrund einer Innenbandzerrung im Knie. Ob er gegen die Werkself auflaufen kann, entscheide sich kurzfristig. Sollte Mbom ausfallen, würde als einer der möglichen Vertreter in der Mittelfeldzentrale tatsächlich Philipp Bargfrede infrage kommen. Das Werder-Urgestein hatte die Profi-Mannschaft eigentlich im vergangenen Sommer verlassen, dann nochmal einen Vertrag für die Zweite Mannschaft unterschrieben – und ist jetzt tatsächlich doch wieder Teil des Profi-Kaders. In den vergangenen beiden Werder-Partien wurde er jeweils eingewechselt.
Am Samstag wird es eiskalt im Wohninvest Weserstadion. Nicht unbedingt was die Temperaturen angeht, aber das Abschlussverhalten der beiden Mannschaften. Es treffen nämlich die beiden Bundesligisten mit der besten Großchancen-Verwertung aufeinander. Die 54 Prozent der Werkself werden in der laufenden Saison nur von Werder Bremen (59 Prozent) getoppt. Kein Wunder, schließlich haben die Norddeutschen in Josh Sargent, Niclas Füllkrug oder Davie Selke gleich mehrere ausgewiesene Abschlussspieler in ihren Reihen, die gegen Leipzig sogar gemeinsam auf dem Platz standen. Die 34 Tore, die Bremen in dieser Saison erzielt hat, werden im Abstiegskampf nur von Hertha BSC getoppt.
Zu selten kommen Werders Stürmer überhaupt in die Position, ihre Abschlussstärke ausspielen zu können. Zwar hat Bremen die beste Großchancen-Verwertung der Liga, das Team erspielt sich aber auch die viertwenigsten Großchancen. Gerade der Abgang von Regisseur Davy Klaassen zu Saisonbeginn wiegt in spielerischer Hinsicht noch immer schwer – und das Konzept, über Konter zum Erfolg zu kommen, ist in letzter Zeit kaum noch aufgegangen, da Werder zu häufig früh in Rückstand geraten ist. Schon 29 Gegentore in der ersten Hälfte bedeuten den dritthöchsten Wert der Liga. Das macht es schwer, im Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen: Erst ein Kontertor steht für Bremen in der gesamten Saison zu Buche.
Es hört sich so einfach an, aber wenn Werder die Laufstärke und den unbändigen Willen aus dem Pokalspiel gegen Leipzig auch in den letzten drei Ligaspielen an den Tag legt, sollten die Grün-Weißen in jedem Fall die Liga halten. Nach der Partie gegen die Werkself folgt ein unheimlich wichtiges Auswärtsspiel beim FC Augsburg, der derzeit in der Tabelle einen Platz vor Werder rangiert. Zum Abschluss reist dann Borussia Mönchengladbach an die Weser. Einen Sieg aus diesen drei Spielen braucht Werder wohl auf jeden Fall – ansonsten droht wie im letzten Jahr die Relegation. Oder, wie es Clemens Fritz nennt: „Eine Nahtod-Erfahrung, die uns hoffentlich erspart bleibt.“
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