
Die Winterpause kam für den SC Paderborn 07 wahrscheinlich zum falschen Zeitpunkt. Der lange Zeit abgeschlagene Tabellenletzte holte aus den vergangenen vier Bundesliga-Spielen sieben von zwölf möglichen Punkten und damit mehr Zähler als in den 13 Partien zuvor. Nach einigen Startschwierigkeiten ist der SCP mittlerweile endgültig angekommen im Oberhaus und durch den 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt kurz vor Weihnachten wieder bis auf drei Punkte dran am Relegationsplatz. Klar, dass es für das Tabellenschlusslicht der Bundesliga nun darum geht, den Schwung des Dezembers mit in die Rückrunde zu nehmen. Das soll durch konzentrierte Trainingseinheiten vor Ort in Ostwestfalen gelingen. Als einer von nur zwei Bundesligisten – neben Spitzenreiter RB Leipzig – flog Paderborn nicht ins Trainingslager, sondern bereitete sich in heimischen Gefilden auf die Rückrunde vor. Zum Auftakt kommt es für die Elf von Steffen Baumgart nun zum bereits dritten Aufeinandertreffen mit Bayer 04 in dieser Saison: Am ersten Bundesligaspieltag spielte der Überraschungs-Aufsteiger hervorragend mit, die beiden Mannschaften lieferten sich ein regelrechtes Offensiv-Spektakel, das die Werkself mit 3:2 gewann. Deutlich weniger aufregend verlief die Partie in der 2. Runde des DFB-Pokals Ende Oktober ab, Bayer 04 siegte durch ein Tor von Lucas Alario mit 1:0. Beide Spiele fanden in der BayArena statt, nun bekommt Paderborn vor eigenem Publikum die Chance zur Revanche.
Neben dem starken Hinrunden-Endspurt macht noch etwas Hoffnung beim SCP – oder besser gesagt noch einer: Dennis Srbeny, zuletzt in der Premier League bei Norwich City aktiv, kehrt zum SCP zurück und verstärkt ab sofort das Sturmzentrum der Paderborner. Bereits in der Hinrunde der Saison 2017/18 lief Srbeny für die Ostwestfalen auf, markierte für den damaligen Drittligisten in 15 Spielen starke 9 Tore und 8 Vorlagen. Baumgart bezeichnete den 1,90 Meter großen Angreifer als seinen „Wunschspieler“, beim Testspielsieg gegen Hannover 96 war Srbeny gleich sehr präsent, ein Einsatz gegen Bayer 04 scheint gut möglich zu sein. Auf eine andere Offensivkraft kann der SCP-Coach hingegen künftig nicht mehr zurückgreifen: Mittelfeldspieler Cauly Oliveira Souza schloss sich dem bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad an. Der Brasilianer hatte in der Hinrunde immerhin 13 Spiele für Paderborn absolviert, zwei Tore erzielt und zu den spielstärksten Akteuren beim SCP gehört. Neben Cauly verließ auch Ergänzungsspieler Khiry Shelton im Winter den Klub.

Zum Ende der Hinrunde wurde es zwar immer besser, aber die Defensive ist – auch aufgrund der mutigen, offensiven Spielweise Baumgarts – nach wie vor die Achillesferse der Paderborner. 36 Gegentore musste der Aufsteiger in der Hinrunde hinnehmen, nur Werder Bremen (41) und Mainz 05 (39) kassierten mehr. Nicht gerade günstig für Baumgart, dass er gegen Bayer 04 nun seine Viererkette umbauen muss. In Jamilu Collins fehlt der einzige gelernte und nicht zuletzt deshalb unumstritten gesetzte Linksverteidiger des Teams gelb-gesperrt. Wie er es defensiv angehen will, verriet Baumgart aber schon vorab: Der Luxemburger Laurent Jans soll von seiner rechten Seite nach links wechseln, dafür Mohamed Dräger in die Mannschaft rücken und den Rechtsverteidiger geben.
In der Mitteilung zum Abgang von Cauly machte Geschäftsführer Martin Przondziono deutlich: „Getreu unserer Philosophie, die Spieler zu verbessern und ihnen den nächsten Karriereschritt zu ermöglichen, sofern wir unsere sportlichen Ziele nicht gefährdet sehen und die Rahmenbedingungen passen, haben wir seinem Wechselwunsch entsprochen.“ Und diese Philosophie scheint aufzugehen. Paderborn hat sich über die vergangenen Jahre hinweg mit kleinen Mitteln ganz nach oben gearbeitet und No-Name-Akteure aus unteren Ligen zu gestandenen Bundesligaspielern entwickelt. Stürmer Streli Mamba beispielsweise ist bereits ein umworbener Spieler, nachdem ihn Paderborn im vergangenen Sommer aus Cottbus holte. Dieses Konzept sichert dem SCP eine solide Zukunft – unabhängig von der Liga.
Auf dem Papier gilt Paderborn nach wie vor als erster Kandidat für einen direkten Abstiegsplatz am Ende der Saison. Aber das Team hat in den Wochen vor der Winterpause unter Beweis gestellt, dass es mit jedem Gegner der Liga mithalten kann, stellte auch die Spitzenteams aus Dortmund und Leipzig vor große Probleme. Wenn es Paderborn gelingt, die Dezember-Form konstant an den Tag zu legen und sich die Defensive weiter stabilisiert, ist der Klassenerhalt für die Ostwestfalen nach wie vor durchaus realistisch.

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