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30.01.2020Bundesliga

Gegner-Check: Favoritenschreck mit neuem Knipser

Sechs Punkte, 7:1 Tore – der Rückrundenstart der Werkself ist geglückt. Nun muss Bayer 04 aber eine hohe Hürde überspringen: Am Samstag, 1. Februar (Anstoß: 15.30 Uhr), geht es auswärts gegen die TSG 1899 Hoffenheim – eine Mannschaft, an der sich so manches Spitzenteam in dieser Saison schon die Zähne ausgebissen hat.
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Position

„Das ist für uns ein wichtiger Sieg“, freute sich Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder nach dem 3:0-Auswärtserfolg in Bremen. Ihm war wohl bewusst: Mit diesem deutlichen Erfolg kann sich sein Team endgültig wieder nach oben orientieren. Nur drei Punkte liegt Hoffenheim hinter Tabellenplatz sechs, der nach der Saison in jedem Fall zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt. Das hatten die Kraichgauer in der Vorsaison noch um Haaresbreite verpasst – damals noch unter Julian Nagelsmann, dem nun gefeierten Tabellenführer RB Leipzig. Sein Nachfolger Schreuder flog da fast ein wenig unter dem Radar. Dabei hatte er mit seinem Team in der Hinrunde mehr Punkte geholt als Nagelsmann in den vergangenen beiden Jahren.

Nach schwierigen ersten Wochen legte Hoffenheim im Oktober und November einen beeindruckenden Zwischenspurt mit fünf Siegen in Folge hin, auch zuletzt zeigte der Trend mit drei Siegen aus vier Spielen wieder nach oben. Bemerkenswert vor allem: Hoffenheim war immer wieder in der Lage, die „Großen“ der Liga zu ärgern. In München gewann 1899 überraschend 2:1, mit demselben Ergebnis bezwangen die Kraichgauer zum Hinrundenabschluss auch Borussia Dortmund. Zudem siegte Hoffenheim mit 2:0 gegen Schalke 04. Die Möglichkeit, wieder Favoritenschreck zu spielen, bietet sich für die Schreuder-Elf bereits in der kommenden Woche: Im Achtelfinale des DFB-Pokals gastiert die TSG beim FC Bayern.

Personal

In der Winterpause hat durchaus die eine oder andere Veränderung im Hoffenheimer Kader stattgefunden. Augenfällig zunächst: Der als Kapitän in die Saison gegangene Kevin Vogt wurde an Werder Bremen verliehen, nachdem Schreuder den unter Nagelsmann noch gesetzten Innenverteidiger zum Ende der Rückrunde teils nicht einmal mehr mit ins Aufgebot genommen hatte. Zudem zog es Mittelfeldspieler Lukas Rupp, den ein ähnliches Schicksal ereilt hatte, in die Premier League zu Norwich City.

Aber auch auf der Seite der Zugänge wurde die TSG tätig – in allererster Linie mit der Personalie Munas Dabbur. Der abschlussstarke Mittelstürmer war als Goalgetter bei RB Salzburg zweimal in Folge Torschützenkönig der österreichischen Liga geworden und im Sommer zum spanischen Topklub FC Sevilla gewechselt. Dort kam der Israeli aber nie so richtig an und zog nach nur einem halben Jahr nun in den Kraichgau weiter. Dort will Dabbur seine zweifellos vorhandenen Qualitäten als brandgefährlicher Strafraumstürmer wieder zeigen und nach Möglichkeit Star-Angreifer Andrej Kramaric entlasten. Im ersten Rückrundenspiel gegen Frankfurt wurde Dabbur zur Halbzeit eingewechselt, in Bremen kam er zu seinem ersten Startelfeinsatz – wenn auch nur über 60 Minuten. Gut möglich, dass die Kraft gegen die Werkself erstmals über die volle Distanz reicht.

Probleme

Der zweite nennenswerte Wintertransfer war eine Reaktion auf die Personalnot im Tor. Stammtorhüter Oliver Baumann, der gerade zum Ende der Rückrunde bärenstark gehalten hatte, verletzte sich im Trainingslager am Meniskus und fällt wohl noch mehrere Wochen aus. Da auch der dritte Keeper Alexander Stolz verletzt fehlt, verpflichtete Hoffenheim Michael Esser von Hannover 96, der zuletzt zweimal auf der Bank Platz genommen hat. Denn im Tor steht aktuell Philipp Pentke, der mit 34 Jahren zu seinem Bundesligadebüt kam. Bislang bot der Schlussmann solide Leistungen, an Baumanns Qualität kommt der Routinier trotzdem nicht heran.

Was Schreuder wohl mehr Sorgen macht: Gegen Bayer 04 tritt Hoffenheim wieder vor eigenem Publikum an – und das behagt der TSG in dieser Saison so gar nicht. Ganze fünf Niederlagen kassierte das Team zu Hause, musste dazu 21 Gegentreffer hinnehmen – nur Paderborn und Bremen mehr.

Potenzial

Schreuder geht den Weg weiter, den schon Ralf Rangnick bei der TSG vorgegeben und Julian Nagelsmann weiterentwickelt hat. Der Verein möchte junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs entwickeln und ihnen eine Chance bei den Profis geben. Prominentes Beispiel: Werkself-Offensivmann Nadiem Amiri, der aus der Hoffenheimer Akademie stammt. Aktuell hat sich Christoph Baumgartner in den Fokus gespielt. Der offensive Mittelfeldspieler, der im Alter von 17 Jahren aus Österreich in den TSG-Nachwuchs wechselte, stand in den vergangenen drei Bundesligaspielen jeweils in der Startelf und erzielte in Bremen sogar ein sehenswertes Hacken-Tor. In Melayro Bogarde saß zudem ein 17-Jähriger zum zweiten Mal in der Bundesliga auf der Bank. Für die Zukunft im Kraichgau ist also vorgesorgt.

Prognose

Hoffenheim hat gezeigt, dass das Team in der Lage ist, jede Mannschaft in der Bundesliga zu schlagen. Die Qualität, um oben mitzuspielen, hat das Team ohnehin. Die Chancen stehen also gut, dass es dieses Jahr mit dem klappt, was man vergangenes Jahr noch auf den letzten Drücker verspielte: die Teilnahme am internationalen Geschäft.

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