„Wir sind die Besten im Revier“, skandierten die Schalker Fans nach dem 2:1 im Freitagabendspiel gegen Union Berlin. Durch den Erfolg über den Aufsteiger bleiben die Knappen nicht nur vor dem Lokalrivalen aus Dortmund, sondern überholten – auch dank des Leverkusener Sieges in München – den FC Bayern und rückten bis auf Tabellenplatz drei vor. Nach der enttäuschenden Vorsaison ist das eine hervorragende Zwischenbilanz, die der neue Trainer David Wagner aufzuweisen hat. Zuletzt blieb Schalke sogar fünfmal in Folge ungeschlagen, die letzte Niederlage datiert aus dem Oktober. Die Partie in Leverkusen bietet für Königsblau nun eine weitere Möglichkeit, die in dieser Saison beeindruckende Auswärtsstärke unter Beweis zu stellen: Bereits 13 Punkte holte Schalke auswärts, einzig RB Leipzig (16 Punkte, aber ein Spiel mehr) schnitt bislang besser ab. Abgerundet wird die bislang starke Schalker Saison vom Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Dort hat S04 Anfang Februar gegen Hertha BSC Heimrecht.
Der aktuelle Erfolg der Schalker hängt maßgeblich mit David Wagner zusammen. Der Coach übernahm die Knappen im Sommer und hat sich nicht nur durch seine offene und emotionale Art schnell die Sympathien der Fans gesichert. Auch die Spielweise kommt beim Publikum gut an. Wagner verfolgt einen deutlich offensiveren Ansatz als sein Vorgänger Domenico Tedesco. Er setzt auf Tempo und Dynamik, Pressing und Gegenpressing und lässt sein Team taktisch variabel agieren. Neben dem Trainer sind es vor allem zwei Mittelfeldakteure, die die Gesichter des bislang so gut funktionierenden Schalker Kollektivs sind: Da wäre zum einen Amine Harit, der in seiner dritten Saison in Königsblau sein bereits vorher angedeutetes Potenzial konstant abruft und neben seiner brillanten Technik nun auch sichtbar mehr Zug zum Tor hat. Harit ist nicht nur bester Torschütze, sondern auch bester Vorbereiter der Schalker in dieser Saison. Zum anderen überzeugt hinter ihm Suat Serdar als Taktgeber und klassischer Box-to-Box-Spieler. Sowohl gegen als auch mit dem Ball hat Serdar seine Qualitäten, in beinahe jedem Spiel verdient er sich von der Fachpresse Bestnoten. Das 2:1-Siegtor gegen Union Berlin vergangene Woche war bereits sein fünfter Saisontreffer – herausragend für einen zentralen Mittelfeldspieler.
Dass es Mittelfeldspieler wie Harit und Serdar sind, die für die Tore bei S04 verantwortlich sind, legt ein echtes Kuriosum offen: Erst ein einziger Treffer fiel durch einen echten Mittelstürmer: Ahmed Kutucu, 19-jähriges Talent und zumeist Joker. Die beiden etatmäßigen Angreifer Mark Uth und Guido Burgstaller warten auch nach dem 13. Spieltag noch immer auf ihr erstes Saisontor. Zuletzt ließ Wagner daher fachfremdes Personal in der Sturmspitze auflaufen, Flügelspieler Benito Raman hatte mit einem Tor gegen Union etwas mehr Abschlussglück. Etwas problematisch wurde es zuletzt nicht nur ganz vorne, sondern auch ganz hinten: In Abwehrchef Salif Sané fehlt Wagner ein ganz wichtiger Eckpfeiler, der bis zu seiner Knieverletzung Anfang November in hervorragender Verfassung war. Da auch Benjamin Stambouli für den Rest der Hinrunde verletzt ausfällt, ist die Personaldecke in der Innenverteidigung derzeit stark ausgedünnt.
Nach zuletzt recht wechselhaften Jahren scheint Schalke 04 nun gerüstet für eine dauerhaft erfolgreiche Zukunft: mit einem Sympathieträger auf der Trainerposition, echter Aufbruchsstimmung im Klub und einigen hochveranlagten Talenten im Kader wie Harit, Serdar (beide 22), Sturmhoffnung Kutucu (19) oder Innenverteidiger Ozan Kabak (19). Diese Schalker Mannschaft samt Coach ist noch hochgradig entwicklungsfähig und könnte in Zukunft das Potenzial ausschöpfen, das der professionell aufgestellte Verein mit der hohen Anziehungskraft ohnehin schon innehat.
Schalke spielt unter Wagner enorm stabil, hat sich ohne viele Nebengeräusche auf Rang drei geschlichen. Den bis Saisonende zu halten, wird angesichts der starken Konkurrenz zwar schwer, wenn auch keinesfalls unmöglich. Für die Rückkehr ins internationale Geschäft sollte die Qualität des Kaders allemal ausreichen, auch die Qualifikation für die Champions League ist realistisch – vielleicht ja auch vor Borussia Dortmund und damit mit dem Titel „die Besten im Revier“.
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