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18.10.2024Bundesliga

Gegner-Check: Die Adler im Höhenflug

Eintracht Frankfurt ist so gut in die Saison gestartet wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Die Hessen kommen als Tabellendritter an diesem Samstag, 19. Oktober (Anstoß: 15.30 Uhr), mit viel Selbstvertrauen nach Leverkusen. Und mit einem Torjäger in ihren Reihen, der in herausragender Form ist. Der Gegner-Check.
Eintracht Frankfurt

Position

Seit sieben Pflichtspielen ist Eintracht Frankfurt ungeschlagen. Zuletzt lieferten sich die Hessen ein spektakuläres Duell mit dem Rekordmeister. Beim 3:3 im Topspiel zu Hause gegen den FC Bayern München waren die Gäste zwar das klar dominierende Team. Aber die Eintracht konterte eiskalt und schockte die Münchner durch den Ausgleich von Omar Marmoush in der Nachspielzeit. Der Ägypter hatte schon das zwischenzeitliche 1:1 erzielt und das vorübergehende 2:1 von Hugo Ekitiké aufgelegt. „Wir haben als Team verteidigt und waren vor dem Tor ganz cool“, sagte der Man of the Match nach der Partie.

Frankfurt, das seine einzige Niederlage am 1. Spieltag bei Borussia Dortmund kassierte (0:2), bleibt damit als Tabellendritter mit 13 Punkten nur einen Zähler hinter den führenden Teams aus München und Leipzig. Es ist der beste Saisonstart der Eintracht seit zwölf Jahren. Und das Selbstbewusstsein ist entsprechend groß. Auch in Leverkusen rechnen sich die Adler etwas aus. Es werde sicher keine leichte Aufgabe, aber machbar, so die Einschätzung von Mittelfeldmann Mahmoud Dahoud. Man reise unters Bayer-Kreuz, um zu gewinnen. Und Cheftrainer Dino Toppmöller sagt: „Wir wollen hungrig bleiben. Die Mentalität in der Gruppe ist unglaublich. So muss und so soll es weitergehen.“

Nicht nur in der Meisterschaft, auch in den beiden anderen Wettbewerben legte Frankfurt einen gelungenen Start hin. In der ersten Runde des DFB-Pokals setzten sich die Adlerträger mit 4:1 bei Eintracht Braunschweig durch. In der UEFA Europa League folgte dem 3:3 zum Auftakt gegen Viktoria Pilsen zuletzt ein 3:1-Erfolg bei Besiktas Istanbul.

Personal

Kapitän und Torhüter Kevin Trapp wird nach überstandener Oberschenkelverletzung in Leverkusen wieder zwischen den Pfosten stehen. Beim Testspiel gegen Union Luxemburg (3:1) stand der 34-Jährige schon in der vergangenen Woche erstmals wieder im Eintracht-Tor. Zuvor hatte ihn der Brasilianer Kaua Santos in fünf Spielen hervorragend vertreten. In der Abwehr der Hessen hat sich Sommer-Neuzugang Arthur Theate sofort seinen Stammplatz in der Innenverteidigung oder auf der linken Seite erarbeitet. Der Belgier kam auf Leihbasis vom FC Stade Rennes und trifft am Samstag auf seine ehemaligen Teamkollegen Jeanuel Belocian und Martin Terrier, die ebenfalls vom französischen Ligue-1-Klub zur Werkself wechselten. Neben Theate sind in der Viererkette, die Trainer Dino Toppmöller bevorzugt, auch der Brasilianer Tuta, sowie der dänische Nationalspieler Rasmus Kristensen (ausgeliehen von Leeds United) und DFB-Auswahlspieler Robin Koch meistens erste Wahl. Letzterer musste wegen Hüftproblemen zwar die zwei Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande absagen. Aber am vergangenen Dienstag stand der 28-Jährige wieder im Mannschaftstraining. Gut möglich, dass Koch gegen Bayer 04 wieder im Kader steht.

Im Mittelfeld der Eintracht bildeten Ellyes Skhiri und Hugo Larsson zuletzt beim 3:3 gegen die Bayern das Zentrum, wobei Skhiri zur zweiten Hälfte von Mo Dahoud ersetzt wurde. Der 20 Jahre alte Schwede Larsson ist bei den Hessen hingegen gar nicht mehr wegzudenken. Was den offensiven Part betrifft, hat Toppmöller die Qual der Wahl. Sowohl Fares Chaibi, auf den der Trainer große Stücke hält, und Ansgar Knauff wie auch Mario Götze, Mo Dahoud und Dina Ebimbe stehen hier zur Verfügung. Ganz vorne sind Hugo Ekitiké und Omar Marmoush gesetzt.

Probleme

Hinten lässt die Eintracht doch einiges zu. In den vergangenen vier Pflichtspielen musste Frankfurt neun Gegentore schlucken. Vor allem bei Standards gegen sich offenbaren die Hessen Schwächen. So erzielten die Bayern zwei ihrer Treffer beim 3:3 nach Eckbällen. Gerade in Leverkusen hat die SGE in den vergangenen Jahren ordentlich Tore kassiert. Bei der Werkself verloren die Hessen die letzten zehn Pflichtspiele in Serie – und das mit jeweils mindestens zwei Treffern Differenz und einem Torverhältnis von 5:35.

Prunkstück

Herausragende Stürmer – das hat Tradition bei der Eintracht. Von Klublegenden wie Bernd Hölzenbein, Anthony Yeboah, Jörn Andersen und Alex Meier über Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller bis hin zu Randal Kolo Muani, Hugo Ekitiké und Omar Marmoush. Für den kicker ist Eintracht Frankfurt deshalb die „Torjäger-Fabrik“. Die hatte zwar in der vergangenen Saison ein paar Produktionsschwierigkeiten und nur 51 Tore zustande gebracht. Doch in der laufenden Spielzeit scheinen die Adler ihre alten Qualitäten wiederentdeckt zu haben. 24 Tore in neun Pflichtspielen können sich sehen lassen. Mehr als die Hälfte davon geht auf das Konto des Duos Marmoush/Ekitiké. Vor allem der Ägypter Omar Marmoush spielt gerade ganz groß auf. Der 25-Jährige traf wettbewerbsübergreifend schon neunmal und bereitete sechs weitere Tore vor. In der Liga führt Marmoush die Torschützenliste mit acht Treffern (vier Assists) an und stellte damit einen Frankfurter Vereinsrekord nach sechs Spieltagen auf. „Seine Qualität ist unglaublich“, sagt Mo Dahoud über den Teamkollegen mit der Nummer 7. Seit der detaillierten Datenerfassung 2004/05 gelangen nur Robert Lewandowski (in der Saison 2020/21) mehr Scorerpunkte an den ersten sechs Spieltagen.

Der französische U21-Nationalspieler Hugo Ekitiké, den die Hessen nach einer knapp halbjährigen Leihe in diesem Sommer fest von Paris Saint-Germain verpflichteten, kommt auf fünf Treffer und vier Assists. Als Backup im Angriff steht unter anderem Igor Matanovic bereit. Der 1,94-Meter-Hüne war in der vergangenen Saison an den Karlsruher SC ausgeliehen und startete dort mit 14 Treffern und 7 Assists durch.

Auch die Partie gegen die Bayern hat einmal mehr bewiesen: Schnelles Umschaltspiel und eine brutale Effizienz zählen zu den Trümpfen der Eintracht in dieser Saison. Fünf Kontertore sind Bestwert in der Liga. Deshalb brauchen die Hessen auch nicht viel Ballbesitz. Im Gegenteil: Beim 3:3 gegen den FCB lag dieser bei nur 26,6 Prozent. Im Schnitt kommt die Eintracht auf 38,4 Prozent Ballbesitz – nur der VfL Wolfsburg (37,1 Prozent) hat noch weniger.

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