Es war bereits der vierte Sieg im sechsten Pflichtspiel unter Interimscoach Michael Wimmer. Beim 2:1-Erfolg gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende hat es der VfB Stuttgart wieder einmal spannend gemacht. Erst in der achten Minute der Nachspielzeit erzielte Konstantinos Mavropanos den entscheidenden Treffer und löste damit in der Mercedes-Benz Arena einmal mehr Begeisterungsstürme aus. Die hatte es bereits zehn Tage zuvor gegeben, als die Stuttgarter im Schwaben-Duell den FC Augsburg mit demselben Ergebnis bezwingen konnten und Waldemar Anton der Last-Minute-Treffer für den VfB gelungen war.
Zu Hause in Cannstadt sind die Weiß-Roten inzwischen wieder eine Macht. Seit Michael Wimmer vor vier Wochen das Ruder vom freigestellten Pellegrino Matarazzo übernommen hat, scheinen die Stuttgarter vor heimischem Publikum ihre Liebe zum großen Auftritt entdeckt zu haben. Dem 4:1 gegen den VfL Bochum 1848 am 10. Spieltag – der erste Saisonsieg der Schwaben überhaupt – folgte ein famoser 6:0-Erfolg gegen Zweitligist DSC Arminia Bielefeld in der 2. Runde des DFB-Pokals. In der Bundesliga konnte der VfB mit den in letzter Sekunde errungenen drei Punkten aus dem Hertha-Spiel den Relegationsplatz verlassen und steht nun auf Rang 15 – nur einen Punkt und zwei Plätze hinter der Werkself. „Weniger Spektakel wäre mir lieber. Wenn wir aber am Ende das Spiel gewinnen, dann ist das in Ordnung“, sagte Coach Wimmer nach der Partie gegen die Berliner. Der 42-Jährige ist zunächst einmal bis zur WM-Pause Interimstrainer der Schwaben. „Michael hat einen Punkteschnitt, mit dem wir die Liga halten würden“, hat Sportdirektor Sven Mislintat ausgerechnet. Eine Entscheidung in der Trainerfrage wollen die Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle in den kommenden Wochen fällen.
So überzeugend die Stuttgarter inzwischen zu Hause auftreten: Auf des Gegners Plätzen ist die Bilanz ernüchternd. Der VfB hat in diesem Kalenderjahr in der Bundesliga noch kein Auswärtsspiel gewonnen. Auch unter Wimmer setzte es bei Borussia Dortmund eine herbe 0:5-Niederlage. In Mönchengladbach verloren die Schwaben mit 1:3, hatten dort aber schon eine deutlich bessere Leistung gezeigt.
In Leverkusen wird Wimmer auf zwei wichtige Spieler verzichten müssen. Kapitän Wataru Endo zog sich beim 2:1 gegen Hertha BSC nach einem Zusammenprall mit dem Berliner Ivan Sunjic eine schwere Gehirnerschütterung zu. Für den 29-jährigen Japaner ist das Bundesligajahr beendet, an der WM in Katar wird er aber wohl teilnehmen können. Fehlen wird dem VfB auch der Siegtorschütze vom vergangenen Dienstag Konstantinos Mavropanos. Der griechische Nationalspieler sah gegen den Hauptstadtklub zum fünften Mal Gelb und ist damit für die Partie in der BayArena gesperrt. Für den Innenverteidiger, der bislang die besten Zweikampfwerte im Team aufweist, dürfte wohl Dan-Axel Zagadou in die Startformation zurückkehren. Der Franzose ist nach seinem grippalen Infekt wieder einsatzbereit. Möglich, dass Coach Wimmer in Leverkusen auf ein 3-5-2 umstellt, in der Dreierkette könnten neben Zagadou dann Hiroki Ito (links) und Waldemar Anton (rechts) spielen. Gesetzt ist auf der linken Seite, egal in welchem System, der Kroate Borna Sosa. Mit fünf Assists ist der 24-Jährige bester Vorbereiter im Team. „Er zeigt in jedem Spiel, wie wichtig er für die Mannschaft ist“, sagt Wimmer über den Linksverteidiger. Rechts könnte – auch in einem 4-4-2 – Josha Vagnoman auflaufen.
Im zentralen Mittelfeld wird Wataru Endo nur schwer zu ersetzen sein. Der Kapitän stand bislang in allen Pflichtspielen dieser Saison in der Startelf. Ebenso unverzichtbar ist Naouirou Ahamada. Dem erst 20-jährigen Franzosen wird in Leverkusen eine wichtige Rolle zufallen. Neben ihm im Mittelfeld könnte Atakan Karazor als Ersatz für Endo beginnen. Weitere Kandidaten für diesen Mannschaftsteil sind Lilian Egloff und der gegen Berlin noch verletzte Chris Führich.
Im Angriff der Stuttgarter lieferte Neuzugang Serhou Guirassy in den vergangenen Wochen zuverlässig ab. Der 26-Jährige ist vom FC Stade Rennes ausgeliehen und mit vier Treffern bislang erfolgreichster Torschütze bei den Weiß-Roten. Auch Tiago Tomás (2) und Silas Mvumpa (3) sind immer für Tore gut. Gleiches gilt für Luca Pfeiffer, einen weiteren Neuzugang. Der Ex-Darmstädter netzte beim 6:0 gegen Bielefeld im DFB-Pokal zweimal ein. Den Abgang von Torjäger Sasa Kalajdzic zu den Wolverhampton Wanderers im August konnte der VfB also gut kompensieren.
Die Schwaben gelten als die „Rasselbande“ der Liga. Auch in dieser Saison legten die Kaderplaner beim VfB Wert auf die Verpflichtung von jungen, entwicklungsfähigen Spielern. Und die gehen beherzt und leidenschaftlich zur Sache, weisen eine der besten Zweikampfquoten aller Bundesligaklubs auf (53%), können die drittmeisten Torschüsse verbuchen und sind bei ihrem Umschaltspiel vor allem über die Außenpositionen gefährlich – wofür auch der zweitbeste Liga-Wert in puncto Flankengenauigkeit spricht.
Sechs Gegentore in den ersten acht Spielminuten musste der VfB schon schlucken. Auch kürzlich bei der 1:3-Niederlage in Mönchengladbach hatte Jonas Hofmann schon in der 4. Minute für die Gastgeber zugeschlagen. Insgesamt kassierten die Schwaben nun in 14 Spielen schon acht Treffer in der Anfangsviertelstunde, sieben Mal resultierten daraus Rückstände, denen man dann hinterherlaufen musste. Was physisch wie mental Kraft kostet. Ein Phänomen, das natürlich auch dem Coach nicht verborgen blieb. „Wir haben uns intensiv mit dem Thema beschäftigt und im Trainerteam und mit der Mannschaft darüber gesprochen“, sagt Michael Wimmer, der in Zukunft eine von der ersten Minute an hellwache Mannschaft erwartet. Dass sie den Spieß auch umdrehen können, haben die Stuttgarter zuletzt beim 2:1 gegen Hertha BSC schon bewiesen. Da gingen sie durch Guirassy in der dritten Minute tatsächlich selbst einmal in Führung.
„Wir müssen in Leverkusen mit der gleichen Intensität und mit der gleichen Leidenschaft wie in den Heimspielen an die Sache rangehen“, fordert Wimmer von seiner Truppe. So hofft der Coach, den „Auswärtsfluch“ beenden zu können. Widerstände überwinden, wie beim 2:1 zu Hause gegen Augsburg, als man das Spiel nach Rückstand noch drehen konnte: Ähnliches soll auch fernab von Stuttgart endlich einmal gelingen. Denn auch diese Auswärtspunkte wird man brauchen am Ende einer Saison, in der man nicht erst wieder auf den letzten Drücker den Klassenerhalt sichern möchte. Wie Mitte Mai dieses Jahres in Köln, wo Wataru Endo mit seinem Siegtreffer am letzten Spieltag in der zweiten Minute der Nachspielzeit seinen Klub vor dem vierten Bundesliga-Abstieg bewahrt hatte. In der langen WM-Winterpause wird der Verein für Bewegungsspiele nun also die Trainerfrage klären. Es gebe ein klares Anforderungsprofil, sagt Alexander Wehrle. Man werde alles dafür tun, in dieser Saison die Klasse zu halten und wolle sich zugleich für die Zukunft bestmöglich aufstellen, so der Vorstandsvorsitzende. Man darf gespannt sein, für wen sich der VfB entscheidet.
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