Das war mal ein schönes Spektakel zum Auftakt: Beim 4:4 in Augsburg boten sowohl die Gastgeber als auch die Gäste aus Mönchengladbach den Zuschauern allerbeste Fußballunterhaltung. Zweimal verspielten die Borussen dabei eine Zwei-Tore-Führung. Und am Ende drohte gar eine Niederlage. Neuzugang Tomas Cvancara rettete den Fohlen per Elfmeter in der siebten Minute der Nachspielzeit immerhin einen Punkt. Ein verrücktes Spiel, nach dem M'gladbachs neuer Coach Gerardo Seoane eine lange Aufarbeitung angekündigt hatte. „Wenn du vier Auswärtstore kassierst, kannst du als Trainer nicht zufrieden sein“, sagte der Schweizer, bei dem dennoch das positive Gefühl überwog. „Kompliment an die Mannschaft für diese Moral, sie hat bis zum Schluss versucht, zurückzukommen.“
Auch Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport, sah im ersten Bundesligaspiel der neuen Saison gute Ansätze. „Die Mannschaft hat ihren guten Teamspirit unter Beweis gestellt und gezeigt, dass sie sich wehren will und kann.“ Dass noch nicht alles rund laufen würde, hatten die Verantwortlichen erwartet. Seoane: „Am Anfang kann es holprig werden. Wir wissen: Es wird Geduld brauchen.“ Denn im Kader der M'gladbacher ist viel in Bewegung geraten.
Die erste Hürde im DFB-Pokal hatten die Fohlen mühelos genommen. Beim Oberligisten TuS Bersenbrück gewannen sie 7:0. Und angesichts der Tatsache, dass die letzten drei Auswärtsspiele beim FCA allesamt verloren worden waren, wertete man nun auch den Punkt zum Ligaauftakt als gutes Zeichen.
Noch vor einem Jahr war Gerardo Seoane Trainer unterm Bayer-Kreuz, bevor er dann im Oktober 2022 von Xabi Alonso abgelöst wurde. Nun soll der 44-Jährige am Niederrhein den Umbruch einleiten. Wie RB Leipzig, Auftaktgegner der Werkself am vergangenen Wochenende, musste auch die Borussia vier Stammspieler abgeben, die enorm wichtig für den Klub waren. Kapitän Lars Stindl (Karlsruher SC), der in der Vorsaison in den beiden Spielen gegen Bayer 04 drei Tore erzielt hatte, ist ebenso von Bord gegangen wie Ramy Bensebaini (Borussia Dortmund), Top-Torjäger Marcus Thuram (Inter Mailand) und Top-Scorer Jonas Hofmann, der sich nun auf Seiten der Werkself aufs Wiedersehen mit den alten Kollegen freut. Das Quartett war an 39 von 52 Saisontoren der Borussia beteiligt.
Als Nachfolger für Hofmann verpflichteten die Gladbacher den Franzosen Franck Honorat von Stade Brest. Der 27 Jahre alte Flügelspieler gilt als hervorragender Vorbereiter und bringt viel Tempo mit. Letzteres gilt auch für Nathan Ngoumou, der im Sommer 2022 zur Borussia gekommen war, in der vergangenen Saison aber oft nur eingewechselt wurde. Mit vier Toren in sechs Pflichtspielen war der Franzose einer der Gewinner der Saisonvorbereitung. Einen Treffer steuerte der 23-Jährige auch in Augsburg bei und bewies dort einmal mehr, dass er zu den schnellsten Spielern der Liga zählt. Ngoumou erreichte beim FCA 34,7 km/h und musste sich damit am ersten Spieltag in puncto Top-Speed im Liga-Vergleich nur Bayerns Kingsley Coman (34,9 km/h) geschlagen geben. Im Sturmzentrum legte Tomas Cvancara, Neuzugang von Sparta Prag, einen beeindruckenden Start bei den Fohlen hin. Der 1,90 Meter große tschechische Nationalspieler traf sowohl beim 7:0 im Pokal gegen Bersenbrück als auch beim Bundesliga-Auftakt in Augsburg doppelt.
Insgesamt wurde der Kader der Borussia stark verjüngt. Talente wie die Verteidiger Fabio Chiarodia (18, SV Werder Bremen), Lukas Ullrich (19, Hertha BSC) und Stürmer Grant-Leon Ranos (20, FC Bayern München) bringen viel Potenzial mit. Über viel Erfahrung verfügt hingegen Maximilian Wöber. Den 25 Jahre alten Innenverteidiger und österreichischen Nationalspieler haben die Mönchengladbacher für eine Saison von Premier-League-Absteiger Leeds United ausgeliehen. Auch Leistungsträger wie Torhüter und Kapitän Jonas Omlin sowie die Mittelfeldspieler Julian Weigl und Florian Neuhaus werden nach dem Weggang von langjährigen Führungskräften wie Stindl und Hofmann mehr Verantwortung übernehmen müssen. Christoph Kramer, ebenfalls eine wichtige Säule in der Team-Hierarchie, wird gegen seinen Ausbildungsklub Bayer 04 fehlen. Der 32-Jährige trainiert nach einem Innenbandanriss im Knie noch individuell. Verzichten muss Seoane am Samstag zudem auf Manu Koné (Reha nach Knieverletzung).
Viel Tempo über die Flügel und ein echter Knipser in der Mitte: In der Offensive haben die Borussen nichts an Qualität eingebüßt. Das Angriffstrio Honorat, Ngoumou und Cvancara harmonierte in den ersten beiden Pflichtspielen prächtig. Dahinter überzeugten Alassane Plea, Julian Weigl und Florian Neuhaus als Zulieferer. Mit ihrer Effizienz beeindruckten die M'gladbacher vor allem in Augsburg, machten aus den ersten drei Chancen gleich drei Treffer. Zu Hause im Borussia-Park waren die Fohlen in der vergangenen Saison eine Macht, holten dort 33 ihrer insgesamt 43 Punkte. Nur vier Niederlagen musste man vor den eigenen Fans hinnehmen – darunter das 2:3 gegen Bayer 04 im Januar dieses Jahres.
Der wilde Ritt in der Fuggerstadt hat offenbart, wo der Hase im Pfeffer liegt. Die Abwehr der Fohlen machte alles andere als einen stabilen Eindruck. „Wir haben gesehen, dass wir noch viel Potenzial in der Defensive haben – nicht nur individuell, sondern auch als Kollektiv“, umschrieb Roland Virkus das Problem. Der Geschäftsführer Sport fordert verständlicherweise Geduld mit der neuformierten Mannschaft. Spieler wie Linksverteidiger Luca Netz (20), der in der Fuggerstadt keinen guten Tag erwischt hatte, bekamen Rückendeckung von Virkus: „Wir sagen immer, wir wollen junge Spieler entwickeln. Dann müssen wir ihnen auch Zeit geben, denn bei jungen Spielern ist es normal, dass sie Fehler machen.“
Nach zwei enttäuschenden Saisons, die jeweils auf Platz zehn endeten, soll es nun wieder weiter nach oben gehen. Gerardo Seoane steht vor der Aufgabe, einen Aufwärtstrend mit einer auf vielen Positionen veränderten Mannschaft hinzubekommen. Dass der Schweizer ein Team nach vorne bringen kann, hat er als Coach der Werkself unter Beweis gestellt, die er 2021/22 zurück in die UEFA Champions League führte. Nun will er in Mönchengladbach „etwas aufbauen“, will „konstruktiven, mutigen und ehrlichen Fußball“ spielen lassen. Gute Ergebnisse gleich zu Beginn der Saison wären hilfreich, um in einen Flow zu kommen.
Vor dem nächsten Gegner haben sie am Niederrhein allerdings großen Respekt. „Für mich ist Leverkusen, nach dem FC Bayern, vielleicht die Mannschaft mit dem größten Potenzial in der Bundesliga“, sagte Virkus vor dem Duell mit Bayer 04 und sieht das eigene Team am Samstag als Außenseiter. „Das ist einfach so. Aber diese Rolle kann einem manchmal auch helfen, und wir haben definitiv Möglichkeiten, um ihnen gefährlich zu werden.“ Und sie haben einen Trainer, der den Gegner bestens kennt.
Trotz eines sehr engagierten Auftritts musste sich die U17 von Bayer 04 dem Tabellenführer aus Köln am 6. Spieltag der DFB-Nachwuchsliga 0:2 geschlagen geben. Die Gäste waren nach einer halben Stunde in Führung gegangen und erhöhten kurz nach dem Seitenwechsel. Schwarz-Rot ließ in der zweiten Hälfte einige gute Chancen liegen. So musste das Team von Trainer Benjamin Adam am Ende die zweite Saisonniederlage hinnehmen, bleibt aber auf Platz 2 in Gruppe G.
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