
In der laufenden Saison durften die Fans des SC Freiburg schon häufiger ein intensives Wechselbad der Gefühle durchleben. Standen die Breisgauer am 7. Spieltag nach fünf Siegen noch auf Platz drei, rutschten sie kurz vor Weihnachten nach der 1:5-Niederlage bei der Werkself auf Rang neun ab. Und nach drei weiteren zum Teil deftigen Niederlagen in Folge zu Jahresbeginn schien das Team von Julian Schuster in einen Abwärtsstrudel zu geraten. Doch die bis dahin fünftschlechteste Defensive der Liga war plötzlich in den folgenden sechs Spielen sicher wie die Bank von England. Freiburgs Keeper Noah Atubolu blieb 610 Minuten ohne Gegentor. Der SCF war nach vier Zu-Null-Siegen hintereinander und zwei torlosen Remis wieder auf Platz fünf geklettert und hielt Tuchfühlung zu den Champions-League-Rängen.
Als Euphorie-Bremse wirkten bei den bis dahin so heimstarken Breisgauern ausgerechnet die beiden Niederlagen zu Hause gegen den 1. FC Union Berlin (1:2) und Borussia Dortmund (1:4). Es ging nach vier sieglosen Partien runter auf Platz sieben, der Traum von der ersten Teilnahme an der Königsklasse war in etwas weitere Ferne gerückt. Zuletzt aber drehte der SCF wieder auf und gewann dreimal in Serie. Am vergangenen Wochenende profitierte das Schuster-Team beim 1:0-Sieg in Wolfsburg von einer langen Überzahl. Die Gäste nutzten den Vorteil zu Beginn der zweiten Hälfte: Abwehrspieler Max Rosenfelder entschied die Partie mit seinem ersten Bundesliga-Tor zugunsten der Breisgauer, die damit seit sechs Auswärtsspielen unbesiegt sind und wieder auf Platz vier vorrückten. „Wir wollen noch einmal einen kleinen Lauf starten. Es gilt jetzt, dran zu bleiben, scharf zu bleiben“, sagte der Torschütze nach der Partie auch mit einem warnenden Unterton.
Denn in den vergangenen Jahren hatte der SCF schon des Öfteren gute Ausgangslagen zum Ende hin noch verspielt und mögliche internationale Tickets verpasst. Das soll dieses Mal tunlichst nicht passieren. Das Restprogramm ist jedoch anspruchsvoll. Nach dem Heimspiel gegen die Werkself geht es nach Kiel, wo Holstein noch um den Klassenerhalt kämpft. Am letzten Spieltag kommt schließlich der Tabellendritte Eintracht Frankfurt nach Freiburg. Es könnte ein Endspiel um die Teilnahme an der Champions League werden. Die Konkurrenz um den begehrten Platz vier ist groß. Vor dem 32. Spieltag hat der SCF 51 Punkte. RB Leipzig (49), Borussia Dortmund (48) und der 1. FSV Mainz 05 (47) sind den Breisgauern aber dicht auf den Fersen.
Am vergangenen Mittwoch stand Torhüter Noah Atubolu erstmals nach fast vierwöchiger Verletzungspause wieder im Mannschaftstraining. Der 22-Jährige hatte sich bei der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin eine Kapselverletzung an der Schulter zugezogen und war in den folgenden Spielen von Florian Müller ersetzt worden. Der Routinier zeigte in den vergangenen drei Partien solide Leistungen. Ob Stammkeeper Atubolu schon gegen die Werkself sein Comeback geben wird, ist aber noch offen. Weiterhin verzichten muss Julian Schuster am Sonntag nur auf die langzeitverletzten Bruno Ogbus (Achillessehnenriss) und Daniel-Kofi Kyereh (Reha nach Kreuzbandriss). Ansonsten kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen. In der Vierer-Abwehrkette vertraute er zuletzt auf die beiden Innenverteidiger Philipp Lienhart und SC-Urgestein Matthias Ginter. Als Außenverteidiger starteten Jordy Makengo (links) und Eigengewächs Max Rosenfelder. Alternativ stehen aber auch Kapitän Christian Günter und Lukas Kübler bereit. Im zentralen Mittelfeld bilden seit Wochen Maximilian Eggestein und der ehemalige Bochumer Patrick Osterhage ein eingespieltes Duo.
Auch die Außenbahnen sind fest vergeben: Vincenzo Grifo (links) und Ritsu Doan kamen bislang als einzige Spieler im Kader in allen 31 Bundesliga-Partien zum Einsatz und sind zudem die torgefährlichsten Freiburger: Doan traf neunmal und bereitete acht Tore vor, Grifo netzte achtmal ein und lieferte zehn Assists. Im Sturmzentrum verfügt Julian Schuster mit Lucas Höler, Junior Adamu, Michael Gregoritsch und dem 19 Jahre alten Johan Manzambi über einige Optionen. Der ehemalige Heidenheimer Niklas Beste, der im vergangenen Winter von Benfica Lissabon nach Freiburg wechselte, kam bis dato bei seinen elf Einsätzen immer von der Bank. Auch der pfeilschnelle Rechtsaußen Eren Dinkci nahm häufig eine Reservistenrolle ein und stand wegen muskulärer Problemen zuletzt gegen Wolfsburg nicht im Kader.
Obwohl die Freiburger nach dem FC Bayern (14) und RB Leipzig (13) und gemeinsam mit Augsburg (11) die meisten Weißen Westen in der Bundesliga aufweisen, ist ihre Defensive nicht immer sattelfest. Zum Teil gab es derbe Niederlagen. Allein in fünf Partien gegen Dortmund (0:4, 1:4), Bayer 04 (1:5), Frankfurt (1:4) und Stuttgart (0:4) kassierten die Breisgauer 21 ihrer 47 Gegentore. Weil sie es im Angriff nur auf 44 Treffer brachten, steht der SCF als erstes Team seit Hertha BSC in der Spielzeit 1999/00 so spät in der Saison mit einer negativen Tordifferenz (-3) unter den Top vier. Die zuweilen fehlende Stabilität in der Defensive geht einher mit einer schwachen Chancenverwertung. Auch die fast traditionelle Stärke bei Standardsituationen ist nicht mehr so ausgeprägt. Mit elf Toren nach ruhenden Bällen belegt Freiburg hier nur Rang 13. Erstaunlich: Der SC konnte in der Liga von seinen bisherigen vier Elfmetern noch keinen einzigen verwandeln. Die vergangenen drei vergab allesamt der sonst so sichere Standardexperte Vincenzo Grifo.
Eine hohe Intensität im Spiel gegen den Ball zeichnet den Freiburger Fußball auch in dieser Saison aus. Und schon die Angreifer investieren viel, gehen früh ins Pressing, verrichten robuste Defensivarbeit. Kein Wunder, dass das Schuster-Team zu den vier laufstärksten Mannschaften der Liga gehört. Gefährlich ist Freiburg vor allem in der Luft: Elf Kopfball-Treffer sind der viertbeste Wert im Tableau. In Vincenzo Grifo hat der Klub aus dem Schwarzwald einen der besten Vorbereiter der Liga in seinen Reihen. Der Italiener würde in der Scorerliste zu den Top Ten gehören, wenn er nicht schon drei Elfmeter in dieser Saison verschossen hätte.

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