Ein Blick auf die Statistik in diesem noch relativ jungen Kalenderjahr verdeutlicht die aktuelle sportliche Situation beim SV Werder Bremen: Die Grün-Weißen sind nach dem 1. FC Heidenheim das zweitschwächste Team der Bundesliga-Rückrunde. Nur vier Punkte holten die Norddeutschen in sieben Partien. Die letzten fünf Pflichtspiele gingen allesamt verloren. Mit 24 Gegentoren kassierte Werder so viele Treffer wie kein anderes Team in 2025. Keine Frage, die jüngste Bilanz ist ernüchternd. Tiefpunkte waren vor allem die 0:5-Niederlage beim SC Freiburg in der Liga und das darauffolgende Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale beim Drittligisten Arminia Bielefeld, dem kommenden Halbfinal-Gegner der Werkself. Auf der Alm verlor Werder mit 1:2 (0:2) und enttäuschte dort insbesondere in Hälfte eins.
Auch am vergangenen Wochenende gelang Bremen im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg noch nicht der Turnaround. Beim 1:2 gegen die Wölfe zeigte der SVW aber eine Reaktion und eine ansprechende Leistung. Nach dem frühen Rückstand durch einen Treffer von Patrick Wimmer (6.) drückten die ersatzgeschwächten Bremer auf den Ausgleich, scheiterten aber immer wieder am starken Wolfsburger Keeper Marius Müller. Kurz nach dem Seitenwechsel mussten die Gastgeber den nächsten Nackenschlag hinnehmen, als erneut Wimmer für die Wolfsburger zum 2:0 nachlegte (48.). Trotz weiterer hochkarätiger Chancen und dem späten Anschlusstreffer von Mitchell Weiser (90.) musste Werder am Ende die nächste Niederlage einstecken – eine, die jedoch Anlass zur Hoffnung gibt. Cheftrainer Ole Werner nahm jedenfalls viele positive Dinge mit: „Das war ein vernünftiger Auftritt von uns. Es hat nicht alles funktioniert, aber die Mannschaft hat versucht und viel dafür getan, was mitzunehmen. Für mein Dafürhalten waren wir auch die bessere Mannschaft, die Effektivere hat aber gewonnen. Das war das Gesicht, was wir jetzt wieder über einen längeren Zeitraum zeigen müssen.“ In der Hinrunde war den Bremern dies über weite Strecken gelungen. Ende vergangenen Jahres standen sie auf Platz sieben mit nur zwei Zählern Rückstand auf den Tabellendritten Eintracht Frankfurt – und waren damit punktemäßig so gut wie seit der Saison 2011/12 nicht mehr. Im neuen Jahr rutschte Werder auf Rang zwölf ab. „Wir haben den Start in dieses Jahr auf gut Deutsch verkackt“, fand Mittelfeldakteur Romano Schmid deutliche Worte. Schwacher Trost: Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt immer noch 13 Punkte.
Beim Heimspiel gegen Wolfsburg war die Ausfallliste auf Bremer Seite lang. Vor allem in der Offensive wurde es eng: Es fehlten neben Topscorer Marvin Ducksch (6 Tore, 7 Assists) auch Marco Grüll (5/1), Justin Njinmah (2/1) und Romano Schmid (1/3). Ducksch war wegen einer Muskelverletzung nicht einsatzfähig. Die drei Letzteren mussten ebenso wie Mittelfeldspieler Skelly Alvero krankheitsbedingt passen. Zudem stand auch Kapitän Marco Friedl weiterhin nicht zur Verfügung. Der Innenverteidiger hatte sich Ende Januar beim 1:0 gegen den 1. FSV Mainz 05, dem bis dato einzigen Werder-Sieg dieses Kalenderjahres, am Knie verletzt und muss seitdem mit einer Innenbandzerrung pausieren. Friedl wird aller Voraussicht nach auch beim Auswärtsspiel in der BayArena noch nicht dabei sein können. Ob es für Ducksch schon wieder reicht, bleibt abzuwarten. Fraglich ist zudem, ob Niklas Stark am Samstag in Leverkusen auflaufen kann. Der Innenverteidiger musste beim 1:2 gegen Wolfsburg zur Pause ausgewechselt werden, nachdem er einen Schlag aufs Knie abbekommen hatte. Alle anderen zuletzt von der Grippewelle erfassten Werder-Profis dürften wieder einsatzbereit sein.
Sollte Marvin Ducksch am Samstag nicht spielen können, hat – wie zuletzt – André Silva gute Chancen auf einen Startelf-Einsatz im Angriff. Den 29 Jahre alten Portugiesen verpflichteten die Bremer im Winter auf Leihbasis von RB Leipzig. „André hat sich als Option herausgestellt, die uns ganz viel geben und dann extrem wichtig für uns werden kann“, sagt Peter Niemeyer, Leiter Profifußball bei Werder. Bislang hat Silva in seinen fünf Einsätzen für die Grün-Weißen noch nicht getroffen. Eine Alternative für den Angriff ist auch Keke Topp. Der 20-Jährige gab am vergangenen Wochenende sein Comeback nach über dreimonatiger Verletzungspause wegen eines Syndesmoserisses.
Lockerheit und Leichtigkeit, die den SV Werder in der Hinrunde ausgezeichnet haben, sind dem Team von Ole Werner im neuen Jahr abhandengekommen. Nach dem 0:5-Debakel in Freiburg kritisierte der Chefcoach den fehlenden Zusammenhalt im Team und forderte mehr Miteinander: „Wir sind auseinandergefallen und haben uns nicht als Mannschaft präsentiert. Wenn wir als Mannschaft funktionieren, sind wir in jedem Spiel konkurrenzfähig und wenn irgendwo ein Prozentpunkt fehlt, kriegen wir auf den Deckel.“ Die insgesamt bereits 49 Gegentore sind deutlicher Beleg für Probleme in der Defensive. Nur Holstein Kiel (59) und der 1. FC Heidenheim (50) haben noch mehr Treffer schlucken müssen. Torhüter Michael Zetterer machte bei einigen Gegentoren – wie zuletzt beim 0:1 gegen Wolfsburg – eine unglückliche Figur.
Zur fehlenden Stabilität in Mittelfeld und Abwehr gesellt sich eine mangelnde Effizienz im Angriff. Nur fünf Tore gelangen in den sieben Rückrundenspielen. Lediglich Schlusslicht Heidenheim (4) traf noch einmal weniger in dieser Zeitspanne. Zuletzt betrieben die Bremer gegen Wolfsburg wahren Chancenwucher. „Momentan geht er einfach nicht rein“, brachte es Milos Veljkovic auf den Punkt und fügte hinzu: „Die letzten Wochen, das waren nicht wir, das war nicht Werder Bremen – das war nicht wie in der Hinrunde.“
In dieser Hinrunde hatten die Grün-Weißen zum Teil begeisternde Spiele gezeigt. Hatten einen 0:3-Rückstand gegen die TSG Hoffenheim in einen 4:3-Sieg gedreht, auswärts 2:1 in Mainz gewonnen, einen 4:2-Sieg beim VfL Wolfsburg errungen und auch beim 2:2 gegen die Werkself eine über weite Strecken starke Leistung geboten. Ende vergangenen Jahres demonstrierte Werder mit drei Siegen in Folge gegen Bochum (1:0), St. Pauli (2:0) und Union Berlin (4:1), wozu die Mannschaft mit Teamgeist, Selbstvertrauen und Spielfreude in dieser Saison in der Lage ist. Qualität ist in allen Mannschaftsteilen vorhanden: Anthony Jung und Niklas Stark zählen zu den Top zehn der Abwehrspieler mit den besten Zweikampfwerten. Der ehemalige Leverkusener Mitchell Weiser ist mit vier Treffern und sechs Assists einer der gefährlichsten Schienenspieler der Bundesliga. Mittelfeldakteur Jens Stage gehört mit sieben Toren und vier Assists zu den Top-20-Scorern. Und im Werder-Angriff verfügt Ole Werner neben Nationalspieler Marvin Ducksch (13 Scorerpunkte) in Marco Grüll, André Silva, Justin Njinmah, Keke Topp und Oliver Burke über reichlich Alternativen.
Viele Turniere in Belgien, in den Niederlanden und im Umland gegen zahlreiche namhafte Kontrahenten – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
Mehr zeigenRüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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Mehr zeigenNach viereinhalb Jahren voller Energie, Emotionen und Erfolgen heißt es Abschied nehmen von Jeremie Frimpong. Ob auf dem Platz mit Tempo, Toren und Titeln – oder daneben mit seinem ansteckenden Lachen und seinem großem Herzen: Jerry hat in Leverkusen zweifelsohne seine Spuren hinterlassen. Danke für alles!
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