„Es war ein sehr schweres Stück Arbeit für uns. Paderborn hat vorne sehr viel Geschwindigkeit und eine klare Spielidee. Es war ein sehr offenes und umkämpftes Spiel. Die drei Punkte sind für uns ganz wichtig, um gut in diese Saison zu starten und mit Rückenwind in die nächsten Begegnungen zu gehen“, sagte Bayer 04-Sportdirektor Simon Rolfes. Siegtorschütze Kevin Volland sagte: „Paderborn hat es sehr gut gemacht in der Offensive, und wir hatten einige Ballverluste und eine nicht so gute Restverteidigung. Am Ende haben wir den Sieg erzwungen.“
Bei den Bayer 04-Fans ist die Vorfreude auf die neue Saison gewaltig: Einige tausend Anhänger in Schwarz und Rot bereiteten ihrer Werkself bei der Einfahrt des Mannschaftsbusses auf der Bismarckstraße einen triumphalen Empfang. Personell nahm Trainer Peter Bosz im Vergleich zum Pokalspiel in Aachen vier Veränderungen in seiner Startelf vor: Im Tor löste Lukas Hradecky wieder Rambo Özcan ab, auf dem Feld nahmen Kapitän Lars Bender, Julian Baumgartlinger und Leon Bailey die Plätze von Aleksandar Dragovic, Karim Bellarabi und Nadiem Amiri ein. Einziger Neuling im Team war Kerem Demirbay.
Die Partie startete mit reichlich Feuer, beide Teams waren erkennbar sofort auf eine schwungvollen Vortrag in der Offensive aus. Nach wenigen Minuten setzten die Hausherren das erste Ausrufezeichen: Charles Aránguiz zog mit Macht aus der Distanz ab, die scharf getretene Kugel flog einen Meter am linken Pfosten vorbei (4.). Paderborn spielte wie erwartet keck nach vorne, und so entwickelte sich von Beginn an ein flotter Schlagabtausch. Die Werkself legte nach und kam so zur Führung: Lars Bender schickte mit einem feinen Steilpass Kevin Volland auf die Reise, der von rechts nach innen zog und mit links schoss. Leon Bailey stand goldrichtig und drückte die Kugel zum 1:0 ins Netz (10.).
Die Freude währte indes nicht lange. Nach einem Fehlpass von Julian Baumgartlinger ging Sven Michel auf und davon und traf cool von der Strafraumgrenze flach links unten ins Eck zum 1:1-Ausgleich (15.). Doch es spricht für den Österreicher, wie er seinen Fehler wegsteckte: Klasse, wie „Baumi“ den Ball durch die Schnittstelle zentral zu Kai Havertz passte, der allein vor Keeper Huth seine außergewöhnliche Technik demonstrierte und per Lupfer zum Leverkusener 2:1 abschloss (19.). Wie von Peter Bosz erwartet („Die Chance ist sehr groß, dass das Spiel nicht 0:0 ausgeht“) war richtig Musik drin in der Begegnung.
Paderborn schlug wenig später erneut zurück: Antwi-Adjei setzte sich über links durch, den Versuch von Michel wehrte Wendell noch mit der Hand ab, doch Mamba traf im Nachfassen zum 2:2 (25.). Der Brasilianer sah dafür die Gelbe Karte. Die Gäste hatten zum zweiten Mal eine Nachlässigkeit der Werkself in der Defensive hart bestraft. Kurz darauf knallte Lars Bender mit dem Kopf gegen den Schädel von Collins und musste draußen benommen behandelt werden (33.). Während Benders Behandlung vermochte Bayer 04 in Unterzahl Vasiliadis erst im letzten Moment entscheidend zu stören (35.).
Riesenglück dann für Bayer 04, dass Antwi-Adjei die scharfe Hereingabe von Michel und das 3:2 für Paderborn um eine Fußspitze verpasste (42.). Als Vasiliadis mit vollem Risiko abzog, riss Hradecky rechtzeitig die Fäuste hoch (43.). Wenig später pfiff Schiedsrichter Tobias Stieler nach höchst abwechslungsreichen 45 Minuten zur Pause.
Zur zweiten Hälfte kam Aleksandar Dragovic für den an der Nase verletzten Lars Bender ins Spiel. Wendell rückte links weiter nach vorne, Bailey wechselte auf die rechte Seite und nahm dort Benders Posten ein. Bayer 04 war jetzt um Kontrolle und Stabilität gleichermaßen bemüht. Bosz wechselte nach gut einer Stunde offensiv und brachte Karim Bellarabi für Baumgartlinger (62.). Bellarabi spielte auf seiner angestammten Position rechts, Bailey änderte erneut die Seite. Wenig später die erste richtig gute Gelegenheit für die Leverkusener nach der Pause: Nach Linksflanke von Bailey setzte Kevin Volland in Rücklage zu einem Kopfball gegen die Laufrichtung von Huth an, verfehlte das Tor aber um Haaresbreite (65.). Das hätte gut die erneute Führung sein können.
Die folgte dann vier Minuten später. Kai Havertz setzte Wendell gewinnbringend auf der linken Seite ein, und Kevin Volland verwandelte die flache Hereingabe ohne Mühe mit rechts zum 3:2 (69.). Damit hatten alle drei Leverkusener Torschützen im Pokal in Aachen auch heute wieder getroffen. Bayer 04 wollte nachlegen und hatte Pech, dass Bailey nach Pass von Havertz knapp verzog (73.). Auf der Gegenseite packte Lukas Hradecky sicher zu und entschärfte den Versuch von Antwi-Adjei (76.).
Dann das ganz dicke Ding zur Entscheidung: Nach Bellarabis scharfer Flanke verpasste Kai Havertz das scheinbar sichere 4:2, weil der Ball kurz vor dem vermeintlichen Einschuss noch aufsetzte (86.). Leon Bailey vergab allein vor Huth leichtfertig und scheiterte mit seinem Lupfer an Paderborns Keeper (87.). Unmittelbar danach kam Lucas Alario für den Jamaikaner (88.). Vier Minuten später folgte der Abpfiff – und in der BayArena brandete lauter Jubel nach dem Heimsieg auf.
Für die Werkself geht es am kommenden Samstag, 24. August, um 15.30 Uhr mit der Partie bei Fortuna Düsseldorf weiter, die ihre Auftaktpartie bei Werder Bremen mit 3:1 gewann.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Tah, S. Bender, Wendell – Baumgartlinger (62. Bellarabi), Aránguiz – L. Bender (46. Dragovic), Havertz, Demirbay, Bailey (88. Alario) – Volland
SC Paderborn: Huth – Dräger (84. Zolinski), Strohdiek, Hünemeier, Collins – Gjasula, Vasiliadis – Pröger (70. Holtmann), Antwi-Adjei – Mamba (60. Oliveira Sousa), Michel
Tore: 1:0 Bailey (10.), 1:1 Michel (15.), 2:1 Havertz (19.), 2:2 Mamba (25.), 3:2 Volland (69.)
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Gelbe Karten: Wendell, Dragovic
Zuschauer: 26.218
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