Im Duell der beiden Bundesliga-Teams mit den längsten Serien ohne Niederlage (Werkself 21 Spiele, Heidenheim 8) nahm Chefcoach Xabi Alonso gegenüber der 3:0-Gala gegen den FC Bayern München zwei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor: Jeremie Frimpong und Patrik Schick rückten für Edmond Tapsoba und Nathan Tella in die Startelf. Afrika-Cup-Rückkehrer Odilon Kossounou gehörte erstmals in diesem Jahr wieder zum Aufgebot, Piero Hincapie bestritt in Heidenheim sein 100. Pflichtspiel für Bayer 04. Im höchstgelegenen Stadion Deutschlands entwickelte sich vom Anpfiff weg eine intensive Begegnung mit vielen Zweikämpfen. Die Gäste kamen zum ersten Abschluss, dem Versuch von Florian Wirtz fehlte es aber an Schärfe (4.). Bayer 04 fand mit viel Ballsicherheit schnell zu Dominanz, auch wenn Heidenheim im Verbund aggressiv um frühes Stören bemüht war. Nach Flanke von Alejandro Grimaldo verpasste Frimpong bei seiner eingesprungenen Grätsche die Führung nur um eine Fußspitze (10.).
Die Hausherren stellten mit großer Laufbereitschaft die Räume zu und erwiesen sich als der erwartet sperrige Gegner. Wirtz ließ bei seiner gekonnten Soloeinlage an der Außenlinie gleich drei Heidenheimer auf engstem Raum ins Leere laufen, es mangelte aber am letzten Zuspiel (20.). Als Wirtz dann Schick in Position brachte, klärte FCH-Keeper Müller rechtzeitig (28.). Kleindienst gab den ersten Heidenheimer Schuss ab, setzte den Ball aber um einige Meter zu hoch an (36.). Bayer 04 fehlte es in einigen Situationen an der Präzision im Passspiel, um im Strafraum zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit schlug die Werkself zu: Nach der Hereingabe von Amine Adli traf Jeremie Frimpong mit links entschlossen ins kurze Eck zum 1:0, zugleich sein siebter Saisontreffer und der Halbzeitstand.
Bayer 04 legte auch nach der Pause den Vorwärtsgang ein, Grimaldo wurde im Strafraum noch geblockt, kurz darauf zog Frimpong mit links wuchtig von der Strafraumgrenze ab, der Ball flog aber einen Meter über den Kasten (50.). Nach knapp einer Stunde wurde auch Lukas Hradecky erstmals gefordert, der Finne packte bei Dovedans Schuss sicher zu (58.). Kurz darauf fast das 2:0, Frimpong narrte im Strafraum mit schöner Finte einen Gegner, verfehlte das lange Eck aber ganz knapp (61.). Die Partie war jetzt zunehmend taktischer geprägt. Heidenheim blieb dran und mutig, Hradecky parierte den Linkschuss von Gimber (70.). Borja Iglesias kam für Patrik Schick ins Spiel (74.). Wenn's bei Bayer 04 gefährlich wurde, war fast immer Frimpong beteiligt: Grimaldos Hereingabe donnerte der Niederländer in Rücklage aber in den dritten Stock (75.).
Dann erzitterte die Latte des Heidenheimer Tores, als Wirtz nach feinem Zuspiel von Iglesias aus kurzer Distanz Aluminium traf (77.). Vier Minuten später befreiender Jubel bei der Werkself und ihren 2.000 mitgereisten Fans: Wirtz spielte Adli großartig frei und der Flügelspieler umkurvte noch Müller, ehe er den Ball zum 2:0 ins Netz schob (81.). Die Entscheidung? Mitnichten. Tim Kleindienst traf im Anschluss an einen Freistoß per Kopf zum 1:2 (87.). Bayer 04 wechselte dreifach: Edmond Tapsoba, Nathan Tella und Jonas Hofmann kamen für Frimpong, Adli und Wirtz (89.). Kurz darauf war Schluss – und die Werkself auch im 32. Pflichtspiel dieser Saison ungeschlagen geblieben.
Für Bayer 04 geht es mit dem 23. Spieltag in der Bundesliga und dem Heimspiel am Freitag, 23. Februar, um 20.30 Uhr gegen den 1. FSV Mainz 05 weiter.
Die Statistik:
Heidenheim: Müller – Traoré, Mainka, Gimber (82. Pieringer), Föhrenbach – Maloney, Schöppner (63. Sessa) – Dinkci (76. Busch), Beck (46. Dovedan), Beste (76. Pick) – Kleindienst
Bayer 04: Hradecky – Stanisic, Tah, Hincapie – Frimpong (89. Tapsoba), Andrich, Xhaka, Grimaldo – Adli (89. Tella), Schick (74. Iglesias), Wirtz (89. Hofmann)
Tore: 0:1 Frimpong (45.+2), 0:2 Adli (81.), 1:2 Kleindienst (87.)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Gelbe Karten: Föhrenbach, Gimber – Andrich
Zuschauer: 15.000 in der Voith-Arena (ausverkauft)
Edmond Tapsoba ist eine Stütze der Werkself. Der Verteidiger geht in seine bereits siebte Saison mit Bayer 04 – und hat dabei eine neue Rolle inne: Mit 26 Jahren ist der Nationalspieler Burkina Fasos zum Führungsspieler gereift und will auf und neben dem Platz vorangehen. Im Gespräch mit dem Werkself-Magazin erklärt Tapsoba die gestiegenen Ansprüche an seine Position im Teamgefüge, spricht über die Rolle als „großer Bruder“ und erläutert, warum der Umbruch für ihn und das Team eine Chance ist.
Mehr zeigenWerkself-TV zeigt die 2:3-Niederlage im Testspiel gegen den VfL Wolfsburg re-live...
Mehr zeigenIntensiver Härtetest am vorletzten Tag des Trainingslagers der Bayer 04-Frauen: Gegen den deutschen Vizemeister VfL Wolfsburg verlor das Team von Trainer Roberto Pätzold nach insgesamt 120 Minuten knapp 2:3 (0:1, 2:2). Vor einer stimmungsvollen Kulisse von 1225 Zuschauern im Stadion Grüne Au in Hof trafen Kristin Kögel (49.) und Cornelia Kramer (51.) zur zwischenzeitlichen Führung für die Werkself. Die beiden Bundesligisten trugen ihr Testspiel in Abschnitten von 45, 30 und 45 Minuten aus.
Mehr zeigenWährend die U19 von Bayer 04 spielfrei hat, trifft die U17 im letzten Test vor dem Liga-Auftakt auf Rot-Weiss Essen. Die U15 gastiert ihrerseits zum internationalen Freundschaftsspiel bei Feyenoord Rotterdam und für die U23-Frauen beginnt die neue Saison in der Regionalliga West – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
Mehr zeigenDie intensive Saisonvorbereitung und der gelungene Pflichtspiel-Auftakt 2025/26 im DFB-Pokal liegen hinter der Werkself, in wenigen Tagen startet endlich auch die neue Bundesligasaison. Und wie bereits beim Pokalduell in Großaspach (4:0) darf sich das Team von Cheftrainer Erik ten Hag in der heimischen BayArena auf den nach wie vor starken Rückhalt der Bayer 04-Fans freuen. Die Ticket-Nachfrage sowohl für Tages- als auch für Dauerkarten ist ungebrochen groß. Und auch weitere Zahlen aus den vergangenen Wochen und Monaten zeigen: Die Fans haben Bock auf Bayer!
Mehr zeigen