Cheftrainer Hannes Wolf war im Vergleich zum torlosen Remis in Bremen zu zwei personellen Veränderungen in seiner Anfangsformation gezwungen: Für Daley Sinkgraven (Innenbandverletzung) und Exequiel Palacios (Adduktorenverletzung) ist die Saison vorzeitig beendet, Wendell und Charles Aránguiz begannen an ihrer Stelle. Außerdem bekam Moussa Diaby den Vorzug vor Karim Bellarabi, der auf der Bank Platz nahm.
„Treue, Kampf, Leidenschaft – Danke Lars“. Diese Worte zierten am vorletzten Bundesliga-Spieltag ein riesiges Banner auf der Nordtribüne der BayArena. Denn der Samstagnachmittag stand an der Dhünn nicht nur im Zeichen des Kampfes um Europa, sondern war auch geprägt von Abschieden: Lars und sein Zwillingsbruder Sven Bender beenden nach der Saison ihre Profi-Karrieren. Zudem dankten die Geschäftsführer Fernando Carro und Rudi Völler sowie Sportdirektor Simon Rolfes dem ebenfalls scheidenden Sven Elsinger, Leiter der physiotherapeutischen Abteilung von Bayer 04.
Und auch das so wichtige Spiel zwischen dem Sechsten und Achten begann gleich mit einem Highlight: Nach sieben Minuten hatte Werkself-Mittelstürmer Patrik Schick erstmals ins Berliner Tornetz getroffen. Der Tscheche war bei der Ballannahme aber mit der Hand am Ball – Schiedsrichter Patrick Ittrich nahm den Treffer folgerichtig zurück. Mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Gastgeber dann mehr und mehr die Ballkontrolle, taten sich jedoch schwer, eine Lücke im Defensivverbund der Unioner zu finden.
Die Köpenicker lauerten ihrerseits auf Konter, allen voran über Max Kruse. Dieser war es auch, der nach etwas mehr als einer Viertelstunde Werkself-Torhüter Lukas Hradecky erstmals prüfte. Der Finne war aber zur Stelle und bereinigte ohne Probleme. In diesen Minuten gewann das Team von Cheftrainer Urs Fischer seinerseits an Spielkontrolle – und war ebenfalls erstmals erfolgreich. Nach Zuspiel von Robert Andrich hatte Kruse getroffen, der Vorlagengeber stand nach Ansicht der Videobilder allerdings knapp im Abseits (21.).
Der dritte Einschuss des Nachmittags sollte dann zählen – ganz zur Freude aller Schwarz-Roten! Wendell brachte den Ball nach 27 Minuten von links flach ins Zentrum. Seine Hereingabe wurde noch leicht abgefälscht und landete genau bei Florian Wirtz, der am zweiten Pfosten stehend nur noch einschieben brauchte. Anschließend sollte bis zum Pausenpfiff nichts mehr passieren, sodass es für die Werkself mit einem 1:0-Vorsprung in die Kabine ging.
Ohne personelle Wechsel auf beiden Seiten waren die ersten Minuten im zweiten Abschnitt geprägt vom Kurzpassspiel der Werkself. Aber auch die Gäste aus der Hauptstadt hatten ihre Ballbesitz-Phasen. So entwickelte sich mehr und mehr ein offenes Spiel – auch aufgrund der mehrfachen offensiven Wechsel von Urs Fischer.
Der erste Wechsel auf Seiten der Leverkusener brachte derweil eine Systemumstellung mit sich: Wolf ließ fortan mit einer Dreierkette spielen, der eingewechselte Bellarabi rückte auf die rechte Außenbahn, Diaby bildete mit Schick einen Doppel-Sturm. Früchte trugen in diesen Minuten allerdings die Wechsel der Unioner: Nach 72 Minuten beförderte Sheraldo Becker die Kugel von rechts hoch in den Strafraum. Dort köpfte Joel Pohjanpalo, ebenfalls neu reingekommen, erst Hradecky an und schob dann nach dessen Abpraller zum 1:1 ein.
Es entwickelte sich mehr und mehr ein offener Schlagabtausch, alles war möglich an diesem Nachmittag in der BayArena. Die beste Chance sollte sich noch für Bellarabi ergeben, der mit Ball am Fuß in den Strafraum einzog. Mit einem Querpass auf Diaby wäre die Vorentscheidung perfekt gewesen, der Rechtsaußen spielte aber seinem Gegenmann in die Füße (88.). So blieb es beim am Ende leistungsgerechten Remis.
Für die Werkself steht in der Saison 2020/21 lediglich noch das Auswärtsduell bei Borussia Dortmund auf dem Plan. Der Anpfiff des Topspiels gegen den frisch gebackenen DFB-Pokalsieger, bei dem Nadiem Amiri und Edmond Tapsoba gelbgesperrt fehlen werden, ertönt am kommenden Samstag, 22. Mai, um 15.30 Uhr.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Tah, Dragovic, Tapsoba, Wendell – Aránguiz, Demirbay – Diaby, Wirtz (90.+2 S. Bender), Amiri (67. Bellarabi) – Schick (84. Gray)
Union Berlin: Luthe – Trimmel (66. Becker), Friedrich, Knoche, N. Schlotterbeck, Lenz (66. Bülter) – Gentner (84. Griesbeck), Andrich, Ingvartsen (55. Pohjanpalo), Kruse – Musa (55. Awoniyi)
Tore: 1:0 Wirtz (27.), 1:1 Pohjanpalo (72.)
Gelbe Karten: Amiri, Tapsoba – Ingvartsen, Andrich
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)
Gar keine Frage: Der VfB Stuttgart zählt zu den größten Überraschungen dieser Saison und begeistert seine Fans mit mitreißendem, erfolgreichem Offensivfußball. Der Tabellendritte musste zwar am vergangenen Wochenende in Bremen nach langer Zeit mal wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen, will aber an diesem Samstag, 27. April (Anstoß: 18.30 Uhr), beim Topspiel gegen die Werkself in die Erfolgsspur zurückkehren. Auf ihren Taktgeber im Mittelfeld müssen die Schwaben in der BayArena allerdings verzichten. Der Gegner-Check.
Mehr zeigenSave the date: Am 24. Mai, dem Vorabend des DFB-Pokalfinals zwischen der Werkself und dem 1. FC Kaiserslautern, veranstaltet Bayer 04 eine große Clubparty im Herzen von Berlin. Alle Infos.
Mehr zeigenDie U17 von Bayer 04 steht erstmals seit 2018 wieder in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren. Das in der laufenden Saison noch ungeschlagene Leverkusener Nachwuchsteam bestreitet das Halbfinal-Hinspiel am Mittwoch, 1. Mai, im Ulrich-Haberland-Stadion. Die genaue Anstoßzeit der Partie am Tag der Arbeit sowie der Gegner stehen noch nicht fest. Tickets für das Halbfinal-Hinspiel können dennoch ab sofort im Ticket-Onlineshop gekauft werden.
Mehr zeigenSchon beim 5:0-Sieg gegen den SV Werder Bremen vor zwei Wochen, mit dem sich die Werkself die erste Deutsche Meisterschaft der Klub-Geschichte gesichert hat, erfreute sich die Brillen-Sammelaktion „Brillen spenden – Sehen schenken“ eines hohen Andrangs. Beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag, 27. April (Anstoß: 18.30 Uhr), möchte Bayer 04 die Aktion wiederholen und ruft daher erneut zum Spenden auf.
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