
Entsprechend erschöpft und erleichtert gab sich der Siegtorschütze nach dem Abpfiff. „Julians Flanke zum Tor kam punktgenau, wir beide haben ein super Verständnis auf dem Platz. Ich freue mich natürlich über den Treffer, aber für die Mannschaft war heute viel wichtiger, dass wir drei Punkte geholt haben. Wer dann trifft, ist nicht so wichtig. Wir haben uns nach drei Niederlagen in dieser Woche super zurückgekämpft und wollen jetzt weiter dranbleiben und Gas geben“, sagte Kai Havertz.
Heiko Herrlich veränderte seine Startelf im Vergleich zur Europa-League-Partie in Rasgrad auf drei Positionen. Sven Bender hatte seine Nackenprobleme überwunden und rückte für Dragovic in die Innenverteidigung, Bailey besetzte für Paulinho die linke Außenbahn und im Angriffszentrum nahm Alario den Platz von Kiese Thelin ein. Alle angeschlagenen Spieler, ob Lars Bender, Wendell oder Kohr, meldeten sich einsatzbereit für das enorm wichtige Duell mit den selbstbewussten Mainzern. Sportlich war das Ziel der Werkself klar definiert: Dem Erfolgserlebnis auf internationaler Bühne sollten zwingend auch in der Liga Punkte folgen. „Die Reisestrapazen dürfen da kein Alibi sein. Wir brauchen die gleiche Leidenschaft, Bereitschaft und Mut wie gegen Rasgrad“, sagte Herrlich kurz vor dem Anpfiff.
Bei strömendem Regen entwickelte sich vom Anpfiff weg eine intensive Partie, in der Bayer 04 sofort auf zeitiges Stören des Gegners im Aufbau aus war. Die Werkself kam früh zu einer sehr guten Möglichkeit, nach Flanke von Havertz wurde der Kopfball von Julian Brandt gerade noch von Niakhaté mit der Brust geblockt (2.) – das hätte gleich die Führung sein können. Wenig später knallte Havertz die Kugel nach einem Angriff über Bailey, Brandt und Alario mit rechts deutlich drüber (5.). Auch der Versuch von Bailey aus der Distanz verfehlte sein Ziel (12.). Wesentlich enger war es da schon beim schönen Schlenzer von Brandt aufs lange Eck, da fehlte nicht viel (14.). Bayer 04 war von Beginn an auf Betriebstemperatur.
Lucas Alario, der gut im Spiel war und viele Bälle behauptete, tat sich die nächste Gelegenheit zur Führung auf, nach seinem geschickten Kopfball nach Flanke von Tah tropfte der Ball um Haaresbreite am Pfosten vorbei (19.). Die dominanten Hausherren spielten variabel und mit viel Tempo über die Flügel, Mainz hatte alle Mühe, sich die Werkself einigermaßen vom Leibe zu halten. Keeper Müller klärte den Freistoß von Bailey aufs kurze Eck zur Ecke (25.). Bei Baileys Schuss nach schönem Zuspiel Brandts hatte Aaron gerade noch den Fuß dazwischen (30.). Auch defensiv agierte die Werkself durch die Bank mit reichlich Biss und Schärfe, machte so viele Bälle fest, wie etwa Kohr kurz vor der Pause mit energischem Lauf gegen den durchgebrochenen Öztunali (41.).
Bei Tahs Kopfball tauchte Müller rechtzeitig ab (34.). Und bei Kohrs Volleyknaller mit links reagierte der Mainzer Torhüter sogar sensationell (38.). Alario spitzelte den Ball nach Weisers Hereingabe knapp am Dreieck vorbei (40.). Die Führung in einer einseitigen Begegnung wäre längst fällig und verdient gewesen, das 0:0 zur Pause schmeichelte den Gästen mächtig. 15 Torschüsse notierten die Statistiker vor der Pause für die Werkself. Mainz kam nur unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff zu einer Chance, als Hradecky gegen Burkardt mit Fuß rettete (45.).
Die zweiten 45 Minuten begannen mit einem Schreck für die Werkself. Tah verlor den Ball im Strafraum am eingewechselten Quaison, der mit dem Kopf zum vermeintlichen 0:1 vollendete (47.). Doch Schiedsrichter Marco Fritz bemühte den Videobeweis und nahm den Treffer zurück – mit Recht, weil der Schütze klar eine aktive Handbewegung gemacht hatte, um den Ball von Tah zu erobern. Die Szene zeigte indes, dass die Mainzer mit deutlich mehr Mut aus der Kabine gekommen waren und nun auch gedachten, offensiv stattzufinden. Doch die Werkself endlich effektiv im Abschluss: Weiser und Lars Bender eroberten einen verlorenen Ball zurück und Brandts präzise Flanke platzierte Kai Havertz mit dem Kopf aus fünf Metern problemlos und überlegt zur Führung ins Netz (62.). Erst zwei Tore ins Rasgrad, nun dieser Treffer – läuft für den Neu-A-Nationalspieler!
Lukas Hradecky parierte einen Kopfball von Mateta ohne Probleme (72.). Danach kamen Kevin Volland für den erschöpften Lars Bender und Paulinho für Brandt (73./74.). Als der Brasilianer die Flanke von Bailey hauchzart am Pfosten vorbeisetzte, hatte er knapp im Abseits gestanden (82.). Heiko Herrlich nahm seinen dritten Wechsel vor, brachte Kiese Thelin für Bailey (83.). Bayer 04 fightete mit aller Entschlossenheit im Grenzbereich, um den Vorsprung und die drei Punkte zu sichern. Vor allem Jonathan Tah erwies sich bei den Flanken und langen Bällen des FSV als Turm in der Schlacht. Als Baku verzog (90.+2), war es wenig später Gewissheit: Bayer 04 gewann mit 1:0 und fuhr im vierten Spiel den ersten Dreier ein.
Für die Werkself geht es im Rhythmus der Englischen Wochen weiter – und mit zwei reizvollen West-Vergleichen. Am Mittwoch, 26. September, tritt Bayer 04 beim Neuling Fortuna Düsseldorf an, ehe am kommenden Samstag, 29. September, Borussia Dortmund zum Top-Spiel in der BayArena erwartet wird. Beide Begegnungen beginnen um 18.30 Uhr.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender, Wendell – Kohr, L. Bender (72. Volland)– Brandt (74. Paulinho), Havertz, Bailey (83. Kiese Thelin) – Alario
1. FSV Mainz 05: Müller – Brosinski, Bell, Niakhaté, Aaron – Kunde (76. Ujah) – Baku, Gbamin – Öztunali (82. Maxim), Burkardt (46. Quaison) – Mateta
Tor: 1:0 Havertz (62.)
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Gelbe Karten: S. Bender, Kohr – Öztunali
Zuschauer: 27.473


Der Traum von der Titelverteidigung ist ausgeträumt. Das deutsche U17-Nationalteam um die Leverkusener Ben Hawighorst, Nebe Domnic, Osman Turay und Jeremiah Mensah muss nach einem 0:1 gegen Burkina Faso im Sechzehntelfinale die Heimreise antreten. Neben Kapitän Hawighorst, der auch im vierten Spiel in Folge in der Anfangsformation stand, und Mensah, der bereits im vergangenen Gruppenspiel begonnen hatte, waren auch Domnic und Turay wieder in die Startelf von Nationaltrainer Marc Meister gerückt.
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Am 12. Spieltag in Gruppe G der Vorrunde der DFB-Nachwuchsliga siegte die U17 von Bayer 04 gegen den FSV Frankfurt 3:1. Nach einem frühen Rückstand schlug die Werkself zurück und sorgte durch Alpha Oumarou Barry und einen Doppelpack von Nico Can Plett noch in der ersten Halbzeit für den Endstand. Mit dem fünften Sieg in Folge sind die Leverkusener zumindest über Nacht bis auf einen Punkt an den Tabellenführer 1. FC Köln herangerückt.
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Torhüterin Charlotte Voll von Bayer 04 Leverkusen bleibt vom Verletzungspech verfolgt. Die 26-Jährige zog sich in der Schlussphase des Bundesligaspiels beim SC Freiburg (1:2) eine Eckgelenksprengung der linken Schulter zu und wird voraussichtlich mehrere Monate ausfallen. An diesem Freitag wurde sie in Düsseldorf erfolgreich operiert.
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