Am Ende ist es nur ein Punkt, aber ein ganz wichtiger. Und es war der Lohn für Moral, Leidenschaft und Kampfgeist – Attribute, die die Werkself dem favorisierten und überlegenen Tabellenführer Bayern München im Topspiel des 29. Spieltags entgegensetze. Und so fühlte sich das torlose Unentschieden am Ende fast an wie ein Sieg.
Trainer Tayfun Korkut hatte weiterhin auf Chicharito, Jonathan Tah (beide Aufbautraining), Lars Bender (Sprunggelenk-OP) und Hakan Calhanoglu (CAS-Urteil) verzichten müssen. Im Vergleich zur bitteren Last-Minute-Niederlage in Leipzig (0:1) am vergangenen Samstag änderte er seine Startelf nur auf einer Position: Julian Brandt rückte in die Mannschaft für Karim Bellarabi, der Probleme mit dem Hüftbeuger hatte und vorerst auf der Bank Platz nahm.
Vom Anpfiff weg offenbarte die Werkself, dass sie sich gegen den Deutschen Meister einiges vorgenommen hatte. Dank einer sehr disziplinierten Abwehrleistung konnte die Bayer 04-Defensive die auf Ballbesitz fixierten Gäste aus München vom eigenen Tor weitgehend fern halten. Und konnte sich selbst Chancen herausspielen. Nach acht Minuten hatte Kevin Volland nach Zuspiel von Roberto Hilbert die Führung für die Gastgeber auf dem Fuß, doch Münchens Rafinha konnte im letzten Augenblick klären.
In der 13. Minute war es Kevin Kampl, der aus der Distanz Gäste-Keeper Manuel Neuer prüfte. Später blieb Kai Havertz im Strafraum am Münchner Innenverteidiger David Alaba hängen (21.), ehe er nur zwei Minuten später erneut zum Abschluss kam. Doch wieder war FCB-Torwart Neuer zur Stelle, ebenso wie kurz darauf bei einem Distanzschuss von Kampl (30.).
Von den Bayern war bis dahin offensiv eher wenig zu sehen, was sich nach etwa einer halben Stunde allerdings ändern sollte. In der 32. Minute wurde es dann turbulent: Als Bayer 04-Rückhalt Bernd Leno bereits geschlagen war, rettete erst Tin Jedvaj einen Schuss aufs leere Tor von Alaba im letzten Moment mit der Brust. Münchens Martinez fiel der Abpraller vor die Füße und versuchte es mit einem Volley, doch in diesen Ball warf sich Ömer Toprak. Geklärt war die brenzlige Situation allerdings noch nicht. Sondern erst, als der Bayer 04-Kapitän Sekunden später einen Kopfball des Ex-Leverkuseners Aturo Vidal von der Torlinie kratzte.
Auch im weiteren Verlauf kamen die Münchner zu hochkarätigen Gelegenheiten. Die beste durch Kingsley Coman vereitelte Bayer 04-Keeper Leno aus kürzester Distanz in Weltklasse-Manier (37.). Die Abschlüsse von Münchens Thiago (40.) und Vidal (43., 44.) landeten jeweils über dem Tor. Und so gingen beide Teams mit einem 0:0 in die Kabinen. Übrigens: Damit blieb die Werkself auch im siebten Spiel unter Trainer Korkut ohne Gegentreffer in der ersten Hälfte.
Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit konzentrierte sich die Werkself erneut auf eine stabile Defensive. Die Gäste aus München waren spielbestimmend und setzten die Korkut-Truppe gefährlich unter Druck. In der 53. Minute hatte die Werkself Glück, als Thomas Müller nach einer Hereingabe den Ball nur neben das Tor spitzelte. Wenige Minuten später entschärfte Jedvaj per Kopf einen wuchtigen Vidal-Schuss aus 14 Metern (56.).
Nur zwei Minuten später war für den kroatischen Innenverteidiger in Diensten der Werkself dann aber der Abend frühzeitig beendet. Nach einem etwas zu ungestümen Einsteigen gegen Müller sah der acht Minuten zuvor bereits verwarnte Jedvaj die Gelb-Rote Karte (59.).
Fortan war Bayer 04 also nur noch zu zehnt, setzte den Gästen in der ausverkauften BayArena insbesondere in der Defensive mit Kampfgeist, Moral und Leidenschaft aber alles entgegen. Das ging zu Lasten eigener Offensivaktionen. Und so sollten die Abschlüsse vom eingewechselten Bellarabi (74.), Kampl (83.) und Volland (92.) die einzigen Annäherungsversuche im zweiten Durchgang bleiben.
Die Gäste von Trainer Carlo Ancelotti schnürten die Werkself am eigenen Strafraum nahezu ein und versuchten es mit einer stürmischen Schlussoffensive. Die beste Chance für die Bayern konnte der eingewechselte Philipp Lahm nicht nutzen, als er im Strafraum den Ball haarscharf am linken Pfosten vorbeischob (85.). Die Werkself ließ sich nicht entmutigen und warf weiter alles in die Waagschale, was sie hatte. Und so blieb es am Ende bei einem hart erkämpften 0:0 und einem wichtigen Punktgewinn gegen den Deutschen Rekordmeister.
Damit verbesserte sich die Werkself in der Tabelle auf den elften Platz. Weiter geht es nun am Sonntag (15.30 Uhr) mit der Partie beim Tabellensechsten SC Freiburg.
Statistik
Bayer 04: Leno – Hilbert, Jedvaj, Toprak, Wendell – Baumgartlinger, Aránguiz (62. Dragovic) – Havertz (88. Bailey), Kampl, Brandt (67. Bellarabi) – Volland
FC Bayern: Neuer – Rafinha, Martinez (72. Lahm), Alaba, Bernat – Kimmich, Vidal – Costa (60. Robben), Tiago, Coman (70. Alonso) – T. Müller
Tore: keine
Gelbe Karte: Aránguiz (6. Gelbe Karte) / –
Gelb-Rote Karte: Jedvaj (60., wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
Am 5. Spieltag der Bundesligasaison 2025/26 ist die Werkself beim FC St. Pauli zu Gast. Das Spiel steigt am Samstag, 27. September, um 15.30 Uhr im Millerntor-Stadion. Alle Infos zum Ticketverkauf für die Partie.
Mehr zeigenAm 2. Spieltag der Bundesligasaison 2025/26 ist die Werkself beim SV Werder Bremen zu Gast. Das Spiel steigt am Samstag, 30. August, um 15.30 Uhr im Weserstadion. Alle Infos zum Ticketverkauf für die Partie.
Mehr zeigenAm 3. Spieltag der Bundesligasaison 2025/26 empfängt die Werkself Eintracht Frankfurt in der BayArena. Anpfiff ist am Freitag, 12. September, um 20.30 Uhr. Alle Infos zum Ticket-Verkauf.
Mehr zeigenAm 4. Spieltag der Bundesligasaison 2025/26 empfängt die Werkself Borussia Mönchengladbach in der BayArena. Anpfiff ist am Sonntag, 21. September, um 17.30 Uhr. Alle Infos zum Ticket-Verkauf.
Mehr zeigenMit einem weiteren Partner im Sponsorenclub geht Bayer 04 Leverkusen in die Bundesligasaison 2025/26. Der bisherige Logenpartner pure.energy hat sein Engagement entsprechend ausgebaut und die bewährte Kooperation mit dem aktuellen deutschen Vizemeister damit auf der nächsthöheren Stufe intensiviert. Die neu definierte Zusammenarbeit von Bayer 04 und pure.energy ist auf zwei Jahre bis zum 30. Juni 2027 datiert.
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