„Ich übernehme die Verantwortung für das Ergebnis und die Leistung meiner Spieler. Wir haben in dieser Woche sehr hart gearbeitet“, erklärte Cheftrainer Heiko Herrlich. „Man hat heute gesehen, dass die Spieler einfach fertig waren und sehr kaputt. Uns hat die Spritzigkeit gefehlt und wir haben den Gegner eingeladen – die beiden ersten Tore waren zwei Geschenke. Und bei den Wetterbedingungen ist es für die Römer dann leicht gewesen, sich hinten reinzustellen, die Räume eng zu machen und auf Konter zu lauern“, führte der 45-Jährige fort.
Dabei hatte die Partie für die Werkself gar nicht so schlecht begonnen – auch weil Lars Bender erstmals nach längerer Pause wieder auf dem Platz stand, zugleich zum ersten Mal gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Sven im Trikot von Bayer 04. Auch Jonathan Tah kehrte nach überstandener Verletzung auf den Rasen zurück.
In einer von Beginn an munteren Partie duellierten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Die Herrlich-Equipe verpasste einen Auftakt nach Maß, als Admir Mehmedi nach Zuspiel von Lars Bender mit seinem Abschluss aus kurzer Distanz in der Abwehr der Römer hängen blieb (9.). Stattdessen wurden die Italiener nach rund einer Viertelstunde gefährlicher in ihren Aktionen. Bayer 04-Keeper Bernd Leno parierte stark gegen Lazio-Stürmer Felipe Anderson (14.). Kurze Zeit später erwies sich der Ex-Dortmunder Ciro Immobile dann eiskalt und netzte zum 1:0 für Lazio ein (19.). Die Römer starteten fortan in ihre stärkste Phase und erspielten sich weitere Chancen.
Nach rund einer halben Stunde kam die Werkself wieder besser in die Partie. Die Belohnung blieb aber aus. Symptomatisch dafür war, dass ein wuchtiger Freistoß aus 20 Metern von Geburtstagskind Kevin Volland – er wurde am Sonntag 25 Jahre alt – nur an der Unterkante der Latte landete (33.). Vier Minuten vor der Pause nutzte Felipe Anderson einen Fehler und Ballverlust im Aufbau von Bayer 04 eiskalt aus und vollstreckte zum 2:0. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
In der zweiten Halbzeit schickte Heiko Herrlich acht neue Spieler auf den Rasen – einzig Bernd Leno, Wendell und Kevin Volland blieben in der Mannschaft. Dennoch war die Werkself die tonangebende Mannschaft, während sich die Italiener auf die Defensivarbeit konzentrierten. Die Leverkusener rannten an, fanden gegen die eng stehenden Römer aber einfach kaum Lücken. Anders die Römer, bei denen Ciro Immobile nach einem Konter einen sehenswerter Schlenzer im Bayer 04-Tor unterbrachte – für Bernd Leno gab es beim 0:3 nichts zu halten (54.).
Die Werkself steckte nicht auf. Es war ihr anzumerken, dass sie auch nach dem erneuten Nackenschlag unbedingt einen Treffer erzielen wollte – auch wenn nicht jeder Pass beim Teamkollegen ankam und die Beine merklich schwerer wurden. Vladlen Yurchenko belohnte letztlich das Engagement der Werkself und erzielte in der 90. Minute nach Vorarbeit von Leon Bailey den Anschlusstreffer zum 1:3. Gleich danach ertönte der Abpfiff.
Nach dem Duschen ging es für die Mannschaft mit dem Teambus direkt zum Flughafen nach Salzburg und auf die Heimreise. Nach zwei trainingsfreien Tagen geht es am Mittwoch mit der Saisonvorbereitung weiter.
Bayer 04: Leno – Henrichs (46. Kohr), Tah (46. Dragovic), S. Bender (46. Ramalho), Wendell (65. Bednarczyk) – L. Bender (46. Baumgartlinger), Kampl (46. Yurchenko) – Mehmedi (46. Bellarabi), Brandt (46. Bailey) – Havertz (46. Pohjanpalo), Volland (65. Schreck)
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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