
Belocian stammt aus Les Abymes in Guadeloupe. Die Insel liegt in der östlichen Karibik, unweit von Barbados, Martinique oder St. Lucia und zählt circa 395.000 Einwohner. Das, was die meisten nur als Urlaubsziele kennen, darf Jeanuël Belocian als seine Heimat bezeichnen. „Es ist wunderschön dort. Die Sonne scheint immer und es gibt so viele schöne Strände – ihr solltet dort alle mal Urlaub machen“, scherzt der Neuzugang zu Beginn des Gesprächs. In den Jugendteams von Association des Jeunes de Castel und Stade Lamentinois in Guadeloupe lernte er das Fußballspielen. „Man kann das allerdings nicht mit den Bedingungen hier vergleichen. Es gibt keine Akademien oder Leistungszentren. Es geht um den Spaß, aber irgendwann ist es schwierig, die eigene Leistung zu verbessern. Sehr viele Klubs aus Frankreich scouten daher junge Talente auf den Inseln. So war es auch bei mir.“
2020 dann der große Schritt. Mit nur 15 Jahren wechselte Belocian erstmals nach Europa in den Nachwuchs von Stade Rennes. Und dann ging es auf einmal ganz schnell: Ein Jahr später kam er erstmals für die zweite Mannschaft der Franzosen zum Einsatz. Sein Debüt bei den Profis in der Ligue 1 feierte der Verteidiger im März 2022, im Sommer wurde er mit der französischen U17 Europameister. Es folgte im November des gleichen Jahres das Debüt auf internationalem Parkett in der Gruppenphase der UEFA Europa League. Und jetzt ist Belocian hier – bei Bayer 04. „Ich bin hierhergekommen, um meinen Weg weiterzugehen, mich zu verbessern, um Spiele zu gewinnen, vielleicht sogar Trophäen“, sagt der 19-Jährige. Angesprochen auf seine Entwicklung, entgegnet er selbstbewusst und reif: „Für mich war das Verlassen der Heimat kein harter Schritt, weil ich bereit war, mich weiterzuentwickeln und zu lernen. Mein Traum war es immer, Profi zu werden. Das war meine Chance, die wollte ich nutzen.“

Dabei war der Fußballer nicht der Erste in der Familie, der den Weg nach Europa wagte. Zwei seiner insgesamt drei Brüder leben in London und Paris. Der dritte in Jamaika. Sein älterer Bruder Wilhem Belocian ist Leichtathlet. In seiner Paradedisziplin, 110-Meter Hürden, qualifizierte sich der 29-Jährige sowohl für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro als auch für die 2020 in Tokio. Der Ehrgeiz liegt also in der Familie.
Beim ersten Testspiel der neuen Saison bei Rot-Weiss Essen am vergangenen Freitag (2:1) stand Jeanuël Belocian erstmals für die Werkself auf dem Platz, in der Anfangsformation. „Ich war entspannt. Ich bin tatsächlich nie nervös bei einem Spiel. Ich genieße es einfach jedes Mal, Fußball spielen zu dürfen.“ Seine Teamkollegen haben es ihm aber auch leicht gemacht, erzählt der Verteidiger: „Ich wurde vom ersten Tag an herzlich aufgenommen – von allen Spielern, Physios und dem Staff. Vor allem Eddy, Boni, Odi und Amine (Edmond Tapsoba, Victor Boniface, Odilon Kossounou, Amine Adli, Anm. d. Red.) haben mir geholfen, mich schnell zurechtzufinden. Auf dem Platz sind wir als Team alle fokussiert, danach können wir zusammen lachen. Es herrscht eine besondere Atmosphäre in Leverkusen.“
Von August bis Oktober werden seine Eltern ihn in Deutschland besuchen. Sie leben noch immer in seiner Heimat in Guadeloupe. Einige Wochen hat er sie jetzt schon nicht gesehen. Aber zuvor geht es für die Eltern erst noch zum großen Bruder zu den Olympischen Spielen nach Paris. Dort startet Wilhem Belocian am kommenden Sonntag, 4. August, über die 110-Meter-Hürden. Wenn Jeanuël Belocian daran denkt, ist er schon ein wenig nervös, sagt er…

Mit einem 11:1 gegen den TSV Schott Mainz und aufgrund der Ergebnisse aus den Parallelgruppen ist die U19 von Bayer 04 in Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga gestürmt. Beim Turnier der U16 in Ägypten gesellten sich Pyramiden und Sphinx zu hochkarätigem Jugend-Fußball, während die U15 beim Hallenturnier unter anderem den FC Barcelona bezwang und auf Rang fünf landete. Im Spitzenspiel in Monheim mussten sich die U23-Frauen ihrerseits Borussia Dortmund geschlagen geben – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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Zum Start der Rückrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 18. Bundesliga-Spieltags 2025/26 bei der TSG Hoffenheim. Die Partie steigt am Samstag, 17. Januar 2026 (Anstoß: 15.30 Uhr) in der PreZero Arena. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Zum Abschluss der Hinrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 17. Bundesliga-Spieltags 2025/26 beim Hamburger SV. Die Partie gegen den Aufsteiger aus Norddeutschland steigt am Dienstag, 13. Januar 2026 (Anstoß: 20.30 Uhr), im Volksparkstadion. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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Werkself-TV zeigt die Highlights des 11:1-Erfolgs der U19 von Bayer 04 gegen den TSV Schott Mainz am vorletzten Spieltag der Vorrunde in der U19 DFB-Nachwuchsliga 2025/26...
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