Aus dem Bayer 04-Nachwuchs nach St. Louis: Max Schneider im Interview

Nach seiner Ausbildung am Leistungszentrum Kurtekotten und ersten Trainingseinheiten bei der Werkself inklusive Einsätzen in Freundschaftsspielen, entschied sich Max Schneider nach seinem Abitur 2019 für den Schritt in die USA, um dort sowohl seine Profifußballer-Ambitionen als auch sein Psychologie-Studium voranzutreiben. Nach drei erfolgreichen Jahren beim College-Team der Marshall University (West Virginia), wechselte der 22-Jährige im Frühjahr 2022 zum St. Louis CITY SC, dem heutigen Testspiel-Gegner der Werkself. Dort läuft Schneider aktuell für die zweite Mannschaft in der MLS Next Pro auf.
imago1013717358h.jpg

Vor dem heutigen Duell (Anstoß: 19 Uhr Ortszeit / deutsche Zeit: 2 Uhr, 17. November - live auf DAZN) sprach Max Schneider im Interview mit bayer04.de über seine Verbindung zu St. Louis, Sportdirektor Lutz Pfannenstiel, die Unterschiede der deutschen und amerikanischen Fußballkultur und den Grund dafür, dass er selbst gerade nicht in St. Louis, sondern in Leverkusen ist.

Max, du bist seit Februar dieses Jahres in St. Louis. Wie ist dein Wechsel zum St. Louis CITY SC zustande gekommen?

Schneider: Ich hatte meine dritte Saison im College-Fußball beendet und wollte den nächsten Schritt gehen – mein Ziel war der Profifußball. Zu der Zeit hatte ich Kontakt mit Lutz Pfannenstiel (Sportdirektor beim St. Louis CITY SC, Anm. d. Red.). Er hat mir die Möglichkeit gegeben, im MLS Next Pro-Team von St. Louis unterzukommen. Dort habe ich dann bis vor wenigen Wochen meine erste Saison gespielt, die für mich durchaus erfolgreich war. Ich bin schon jetzt voller Vorfreude auf die neue Saison!

Gehen wir zurück in deine Jugendzeit. Sportlich bist du im Nachwuchsbereich von Bayer 04 großgeworden. Du kennst also sowohl die deutsche als auch die amerikanische Fußballkultur. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede hast du festgestellt?

Schneider: In der Leverkusener Jugend war alles sehr professionell, hier in St. Louis geht es ähnlich zu. Hier ist der Druck für mich aber natürlich größer – weil ich inzwischen natürlich im Profifußball statt im Nachwuchsfußball spiele. Also geht es ausschließlich um gute Ergebnisse. In Deutschland herrscht generell ein großer Leistungsdruck. Der ist zwar auch hier in den USA vorhanden, allerdings gepaart mit einem noch größeren Fokus auf die Entwicklung des individuellen Spielers. Das gefällt mir sehr.

Mit welchen Argumenten konnte der St. Louis CITY SC in diesem Jahr erfahrene Ex-Bundesligaprofis wie Roman Bürki für einen Wechsel überzeugen?

Schneider: Zum einen ist das vor allem Lutz Pfannenstiel zu verdanken, der hier als Sportdirektor herausragende Arbeit leistet. Zum anderen lockt auch einfach dieser amerikanische Lifestyle. Verpflichtungen wie die von Roman Bürki oder Eduard Löwen zeigen, dass die MLS auf einem guten Weg ist, sich zu einer der Top-Ligen weltweit zu entwickeln. Und St. Louis kann dort mit seiner Philosophie eine gute Rolle spielen. Uns stehen sehr interessante Jahre bevor.

imago1013717353h.jpg

Wie sieht die Fußballkultur hier im St. Louis County aus?

Schneider: Die Fußballkultur ist hier sehr groß. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Universitäten hier, wie etwa die St. Louis University, ein herausragendes Soccer-Programm haben. Bei unseren Spielen in der MLS Next Pro waren meistens mehr als 6.000 Zuschauer im Stadion. Da hat man auch gemerkt, dass sich die Menschen hier in der Stadt sehr auf das MLS-Team freuen.

Du bist aktuell nicht in St. Louis, sondern in Deutschland. Genauer gesagt in Leverkusen. Wieso?

Schneider: Ich habe mir leider vor kurzem den rechten Fuß gebrochen. Die gleiche Verletzung hatte ich vor drei Jahren am linken Fuß, für mich ist das also leider nichts Neues. Der Ablauf in der Reha war schon damals sehr gut, und auch jetzt läuft es bislang wieder sehr gut. Ich bin Bayer 04 sehr dankbar für die Möglichkeit, meine Reha erneut hier zu absolvieren. Die OP ist jetzt vier Wochen her, in zwei Wochen werde ich Stand jetzt mit dem Aufbautraining beginnen können. Ich hoffe, beim Start der Vorbereitung auf die MLS-Saison am 6. Januar wieder einsteigen zu können.

Wirst du das Spiel zwischen St. Louis und Bayer 04 verfolgen?

Schneider: Ich habe am Donnerstag erst mittags meinen Reha-Termin, ich kann also ausschlafen. (lacht) Von daher werde ich mir das Spiel tatsächlich nachts anschauen.

Das Spiel von Bayer 04 gegen den St. Louis CITY SC wird live auf DAZN gezeigt. Anstoß ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 2 Uhr deutscher Zeit. Hier geht's zur TV-Übertragung!

Über Max Schneider:

Max Schneider ist am 28. Juli 2000 in Köln geboren. Mit Bayer 04 kam der Mittelfeldspieler erstmals bei seinem Wechsel in die U13 in Berührung. Fortan durchlief er mit Ausnahme der U16 alle Leverkusener Nachwuchsmannschaften. Im Sommer 2019 entschied sich der Sohn des ehemaligen Zweitligaspielers und heutigen Bayer 04-Physiotherapeuten Hansjörg Schneider nach seinem Abitur schließlich für einen Wechsel in die USA, um dort sowohl seine Profifußballer-Ambitionen als auch sein Psychologie-Studium voranzutreiben. Zweieinhalb Jahre lief Schneider für die Marshall Thundering Herds auf, gewann mit dem University-Team die nationale College-Meisterschaft. Im Februar dieses Jahres zog es Schneider zum St. Louis CITY Soccer Club, wo er in der abgelaufenen Saison in der MLS Next Pro fast in jedem Spiel von Beginn an zum Einsatz kam.

Ähnliche News

Shop-Aktion
Fans - 14.10.2025

Herbstferien-Aktion im Shop: 20 Prozent auf zahlreiche Trikot-Varianten

Bayer 04-Fans aufgepasst: Anlässlich der Herbstferien können sich Anhänger des Werksklubs auf einen Rabatt in Höhe von 20 Prozent auf alle Varianten des Auswärts-, Ausweich- und Torwarttrikots sowie auf das Kinder-Heimtrikot freuen. Das Heimtrikot für Erwachsene, die Elite-Version und das Frauen-Heimtrikot werden nicht reduziert sein. Die Angebote gelten im Onlineshop und in der Fanwelt, die Aktion läuft ab sofort und bis einschließlich Mittwoch, 15. Oktober.

Mehr zeigen
Nachhilfestunden
Soziales - 14.10.2025

„Das Lernen erleichtern“: Bayer 04 spendet 1.350 Unterrichtseinheiten ans Netzwerk Kinderarmut

Bayer 04 spendet 1.350 Unterrichtseinheiten aus der Kooperation des klubeigenen Leistungszentrums mit dem Online-Nachhilfe-Anbieter Easy-Tutor. Die Nachhilfestunden gehen an das Netzwerk Kinderarmut, das von Armut betroffene Kinder und Jugendliche in Leverkusen und Umgebung unterstützt.

Mehr zeigen
U16-Juniorinnen Mannschaftsfoto
Jugend - 13.10.2025

Nachwuchs: U16-Juniorinnen ziehen ins Pokal-Achtelfinale ein

Am spielfreien Wochenende der U19, U17 und U16 präsentierten sich insbesondere die weiblichen Nachwuchsteams erfolgreich. Die U23-Frauen gewannen das Verfolgerduell gegen die SGS Essen, die U16-Juniorinnen zogen gegen die SpVg Aurich ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein und die U13-Juniorinnen feierten einen 9:2-Testspielsieg – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.

Mehr zeigen
Frauen setzen Siegesserie in Hoffenheim fort | 6. Spieltag
Werkself-TV - 12.10.2025

Frauen: Die TV-Highlights des 2:0-Erfolgs bei der TSG Hoffenheim

Werkself-TV zeigt die TV-Highlights des 2:0-Erfolgs der Bayer 04-Frauen bei der TSG Hoffenheim am 6. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga 2025/26.

Mehr zeigen
Jubel der Werkself
Frauen - 12.10.2025

Bender und Fudalla treffen: Frauen setzen Siegesserie in Hoffenheim fort

Eine Woche nach dem Spielabbruch im Derby hat die Werkself ihre Erfolgsserie in der Google Pixel Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Bei der TSG Hoffenheim setzte sich die Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold am Sonntagnachmittag vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit 2:0 (0:0) durch und fuhr damit ihren fünften Pflichtspielsieg nacheinander ein. Loreen Bender (75.) und Vanessa Fudalla (82.) trafen im Dietmar-Hopp-Stadion für die Leverkusenerinnen, die nun zwölf Punkte aus fünf Spielen auf dem Konto haben.

Mehr zeigen