Arne Larsen Ökland: „Das ist einmalig, wirklich fantastisch!“

Er genießt immer noch einen hervorragenden Ruf im Klub und bei vielen Fans: Arne Larsen Ökland war in den ersten Bundesliga-Jahren von Bayer 04 der erfolgreichste Torjäger unterm Kreuz. Zwischen 1980 und 1983 traf der Norweger in 101 Spielen 43-mal für die Werkself. An diesem Freitag feiert er seinen 70. Geburtstag. Happy Birthday, Arne! Im Interview mit bayer04.de spricht Ökland über seinen Besuch in der BayArena vor einem halben Jahr und darüber, wie er den Doublegewinn seines ehemaligen Klubs erlebt hat.
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Arne, wie geht’s dir?

Ökland: Danke, sehr gut. Wir hatten in Norwegen in den vergangenen Wochen schon hochsommerliche Temperaturen. Ich fühlte mich fast wie in Spanien.

Wo und wie wirst du deinen 70. Geburtstag am Freitag feiern?

Ökland: Es wird keine große Party geben. Ich werde meinen Geburtstag im kleinen Familienkreis mit meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern in einem netten Restaurant hier in der Nähe von Stavanger feiern.

Also nicht auf deiner Insel Hillesøy?

Ökland: Nein, Hillesøy liegt drei Stunden Autofahrt von unserem Haus entfernt. Wir fahren oft am Wochenende hin und im Sommer sind wir meist einige Wochen dort. Aber an diesem Freitag bleiben wir zu Hause.

Bist du beruflich immer noch aktiv?

Ökland: Also, ich arbeite längst nicht mehr so viel wie früher. Aber ein bisschen tue ich schon noch. Ich bin seit sechs Jahren Vizepräsident beim norwegischen Fußballverband und mache das auch noch ein weiteres Jahr. Dann ist damit aber Schluss. Seit vielen Jahren bin ich außerdem Vorstandsmitglied von verschiedenen Firmen in der Nähe von Stavanger. Ich habe es aber inzwischen so eingerichtet, dass ich zum Beispiel auch von Spanien aus arbeiten kann. Wir haben in der Nähe von Marbella eine Wohnung und sind einige Male im Jahr dort. Wir sind also ziemlich viel unterwegs.

Im Dezember vergangenen Jahres warst du auch mal wieder in Leverkusen, beim 5:1 der Werkself gegen den norwegischen Klub Molde FK.

Ökland: Ja, dieser Besuch hat unheimlich viel Spaß gemacht. Ich habe mich riesig gefreut, mal wieder ein paar alte Freunde und Mannschaftskollegen von früher zu treffen. Am Abend vor dem Spiel gegen Molde bin ich mit Peter Hermann, Jürgen Gelsdorf, Gerd Kentschke und Harry Gniech essen gegangen. Harry war in meinem ersten Jahr in Leverkusen mein Zimmergenosse in den Hotels. Schön war auch das Treffen mit den Verantwortlichen von Bayer 04. Ich war Delegations-Mitglied von Molde und lernte beim gemeinsamen Essen auch Fernando Carro und Simon Rolfes kennen. Sehr interessante, sympathische Menschen. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Saison wieder mal zu einem Spiel kommen kann. Dann gerne zu einer Champions-League-Partie.

Ökland und Co.

Hast du Bayer 04 zum Zeitpunkt des Molde-Spiels schon eine solche Saison zugetraut?

Ökland: Man hat natürlich einen großen Unterschied gesehen, was die Qualität beider Teams in diesem Spiel betrifft. Auch in der Hinrunde hat mich Bayer schon sehr beeindruckt. Ich habe viele Spiele von der Mannschaft gesehen, weil in Norwegen die Bundesliga-Partien live übertragen werden. Aber dass die Saison so erfolgreich werden könnte, nein, das hatte ich ehrlich nicht erwartet. Das ist einmalig, wirklich fantastisch.

Wie hast du die Atmosphäre in der BayArena erlebt?

Ökland: (lacht) Die kann man mit früher gar nicht mehr vergleichen. Ich war total begeistert von der Stimmung in der BayArena, aber auch vom Stadion selbst. Ich wäre übrigens auch gerne nach Dublin zum Finale gefahren, aber es hat dann zeitlich leider doch nicht geklappt. Ich habe das Spiel aber natürlich im Fernsehen angeschaut. Schade, dass Bayer dort verloren hat, aber so ist Fußball. Die Saison war trotzdem überragend. Die Verantwortlichen bei Bayer haben eine tolle Mannschaft zusammengestellt, die richtigen Typen gefunden. Es ist fast unglaublich, wie perfekt das Team als Team funktioniert hat. Ich habe bei meinem Besuch in Leverkusen selbst gespürt, dass im Klub eine sehr gute Atmosphäre herrscht. Und das ist unheimlich wichtig für den Erfolg.

Wie hast du den Gewinn der Meisterschaft und zuletzt den Sieg im DFB-Pokalfinale gegen Kaiserslautern erlebt?

Ökland: Das Pokalfinale konnte ich leider nicht sehen, aber ich habe mit meinem Sohn Stale darüber gesprochen, der es sich natürlich angeschaut hat. Stale ist wohl der größte Bayer-Fan in Norwegen (lacht). Er war damals vier Jahre jung, als ich nach Leverkusen wechselte. Und seitdem ist Bayer 04 sein Verein. Es hat mich riesig gefreut, dass der Klub das Double holen konnte. Ich habe das entscheidende Liga-Spiel gegen Werder Bremen live im Fernsehen verfolgt. Als ich sah, wie viele tausende Fans den Platz nach dem 5:0 von Florian Wirtz auf den Platz stürmten, habe ich mir erst ein bisschen Sorgen gemacht, ob das wohl gut geht. Aber es war dann so eine wunderbare Atmosphäre. Die Fans, die Mannschaft, der Verein – alle haben sich diesen Meistertitel sowas von verdient. Und ich habe mich so gefreut für alle! Weißt du, wann ich das erste Mal dachte, jetzt könnte es was werden mit der Schale?

Bin gespannt.

Ökland: Nach dem 3:0 gegen die Bayern. In der Anfangsphase waren die Bayern noch stark und ich dachte, es könnte schwierig werden. Aber dann – spielte nur noch Bayer. Und wie. Wie Barcelona in seinen besten Zeiten. So souverän. So dominant. Bayern kam ja fast gar nicht mehr an den Ball. Es war fantastisch. Ich glaube, dass Bayer auch in der nächsten Saison wieder ganz oben mitspielen wird. Xabi Alonso bleibt, der Großteil der Mannschaft bleibt. Da ist so viel Qualität. Es wird wieder eine spannende Saison.

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