Pitti, heute ist Weltfrauentag. Seit 2009 bist du hier Stadionsprecherin. Vor 15 Jahren waren die gesellschaftlichen Themen noch andere. Zu dieser Zeit hast du als Frau im Fußball angefangen. Kannst du dich noch an dein erstes Spiel erinnern?
Dahl: Es war der 15. August 2009, ein Bundesliga Spiel gegen die TSG Hoffenheim in der gerade umgebauten BayArena. Kies (Stefan Kießling, Anm. d. Red.) stand da noch auf dem Platz. Ich war aufgeregt. Es prasselte so viel auf mich ein: Zuschauer, Anweisungen der Regie auf das Ohr und deine eigene Stimme, die du zeitversetzt hörst. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.
Und jetzt machst du den Job seit 15 Jahren bei jedem Heimspiel unserer Mannschaft in der BayArena. Wenn man dir zuhört, merkt man direkt, wie viel Spaß dir der Job macht. Was liebst du daran am meisten?
Dahl: Ich komme ja aus Leverkusen und bin vorher schon immer als Fan im Stadion gewesen. 1993 habe ich auch den Fanclub „Jood Jeföl“ mitgegründet. Die Faszination, am Rasen zu stehen, ist nach wie vor da. Außerdem liebe ich die Interaktion und Nähe mit den Fans. Es ist großartig, dass ich dieses Erlebnis mitgestalten darf, damit sich Fans auch neben dem Spielgeschehen unterhalten und wohlfühlen. Einer meiner Lieblingsmomente bei jedem Heimspiel: zur Verabschiedung mit Tobias (Ufer, Stadionsprecher bei Bayer 04, Anm. der Red.) über den Rasen Richtung Nordkurve vor B4 gehen, um dann gemeinsam mit den Fans zu feiern.
Wie hatte damals denn alles angefangen?
Dahl: Meinolf Sprink (Direktor Soziales bei Bayer 04, Anm. d. Red.) hatte im Zuge der Neueröffnung der BayArena damals die Idee, auch im Rahmenprogramm rund um das Live-Erlebnis in unserem Stadion etwas zu verändern. Mittlerweile gibt es viele junge Fans, die sagen: „Ich kenne das Stadion-Erlebnis gar nicht ohne Tobias und Pitti“. Und egal, welcher Geschäftsführer kam – egal, ob Wolfgang Holzhäuser, Michael Schade oder jetzt Fernando Carro: Es war selbstverständlich, dass ich das mache. Das macht mich sehr stolz!
Du arbeitest auch in der Marketing-Abteilung des Werksklubs, bist also tief verwurzelt im Klub. Wie wichtig ist es, dass in einem modernen Klub auch Frauen arbeiten?
Dahl: Wenn ich Tobias und mich erlebe, merke ich, dass jeder seine Stärken hat und wir uns optimal ergänzen. Frauen sind vielleicht etwas emotionaler und sozial einfühlsamer. Sie haben ein feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen. Und genau bei so einer Herzensangelegenheit, wie der Arbeit in einem Fußballklub, glaube ich, dass man von dieser Emotionalität profitieren kann.
Dem wurde auch hier im Klub Rechnung getragen. Es arbeiten zumindest schon deutlich mehr Frauen hier als noch 2009.
Dahl: Ja, das stimmt. Es könnten noch mehr sein, vor allem in den verantwortlichen Positionen. Wir haben noch keine Frau auf Direktoren-Ebene, aber durchaus Abteilungsleiterinnen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und unseren Verantwortlichen ist diese Entwicklung auch wichtig, das spürt man.
Beim SC Freiburg gibt es mit Julica Goldschmidt inzwischen auch eine Stadionsprecherin, sie ist jetzt die zweite in der Bundesliga. Was wünschst du dir noch für das Thema Frauen im Fußball in der Zukunft?
Dahl: In naher Zukunft freue ich mich auf das Auswärtsspiel beim SC Freiburg in ein paar Wochen. Dafür haben wir Frauen uns nämlich verabredet. Für die Zukunft allgemein wünsche ich mir, dass Klubs - so wie wir damals - mutiger werden. So, wie Frauen in der Gesellschaft mittlerweile eine immer größere Rolle spielen, wünsche ich mir, dass sich das auch in den Fußballklubs widerspiegelt. Frauen sind eine unverzichtbare Komponente und es ist einfach bereichernd für eine Organisation, wenn auch Frauen an entscheidenden Stellen mitgestalten.
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