
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung – und ich habe auch weiterhin sehr große Lust auf die Aufgabe“, sagt Strutz, der vor zwei Jahren noch in Lebanon, im US-Bundesstaat Tennessee, lebte – 7.000 Kilometer von Leverkusen entfernt. Dort hatte Strutz durch ein Stipendium für vier Jahre an der Cumberland University studiert und als Torwart Fußball gespielt. Für den Abschluss, für den in den USA anders als in Deutschland im letzten Semester keine Bachelor-Arbeit geschrieben, sondern ein Praktikum absolviert werden muss, kehrte er 2019 nach dreieinhalb Jahren wieder zurück in die alte Heimat.
„Ich hatte mich am Kurtekotten für ein 400-Stunden-Praktikum beworben“, erinnert sich Strutz. An der Seite von Jan Conradi und Johann Rieckhof beobachtete und assistierte er bei den Trainingseinheiten der Torhüter der U19 und U17 und durfte auch die eine oder andere Einheit schon selbst leiten. „Mir wurde da sehr viel Vertrauen geschenkt“, blickt er zurück auf seine ersten Monate unterm Bayer-Kreuz. Als sich das Praktikum dem Ende zuneigte, kam dann allerdings die Frage auf: die eigene Fußballer-Karriere an den Nagel hängen, oder die Trainer-Karriere einschlagen? Bennet entschied sich für letztere Option, denn „solch eine Chance bekommt man im Leben nicht so oft“.
Strutz‘ Potenzial für eine Profi-Karriere war durchaus vorhanden: In der A-Jugend schaffte er mit Viktoria Köln den Sprung in die Bundesliga-West; in den USA spielte er erfolgreich in der College-Mannschaft sowie später in der dritten Liga und wurde mit seinem Klub Vize-Meister. „Ich war zwar kein Vollprofi, aber ich wäre mit dem Fußball über die Runden gekommen“, erzählt er. Wehmut schwingt in seinen Worten ein wenig mit, wenn Bennet über seine College-Zeit spricht („Es war überragend – wie man sich das College-Leben aus einem Film vorstellt!“), doch die Entscheidung, zurück nach Deutschland zu kommen, war keine schwierige.

Da nämlich die Zusammenarbeit mit dem Torwarttrainer-Duo während des Praktikums so gut funktioniert hatte, wurde Strutz als Torwarttrainer bei Bayer 04 übernommen. Seither ist er in einer Doppelfunktion für den Werksklub tätig und trainiert sowohl die U13- und U12-Junioren als auch die Bundesliga-Frauen. Die Arbeit im Frauen- und Jugend-Bereich unterscheidet sich allerdings ungemein. „Das sind zwei völlig verschiedene Aufgaben: Bei den Jungs geht es ums Ausbilden, die Frauen-Torhüterinnen wollen wir dagegen auf ein Top-Leistungsniveau bringen und dieses Wochenende für Wochenende abrufen“, so Strutz.
Neben den Trainingseinheiten am Kurtekotten und Spielbegleitungen am Wochenende zählen Trainingsvorbereitungen und Spielanalysen zu seinem Alltag. Darüber hinaus ist Strutz auch ständig mit seinen Kollegen der anderen Bayer 04-Nachwuchsteams – Conradi, Rieckhoff sowie Ex-Werkself-Keeper Ramazan „Rambo“ Özcan, der das Trainerteam seit Ende seiner aktiven Karriere im Sommer 2020 verstärkt hat – im Austausch. „Wir sprechen mehrmals pro Woche, wie die Einheiten laufen, wie die Jungs sich machen. Ich versuche zudem zwei- bis dreimal im Monat bei den Kollegen vorbeizuschauen und mir deren Trainingsformen anzugucken“, erklärt Strutz, der sich auch vorstellen könnte, irgendwann mal Bundesliga-Torhüter zu trainieren.
„Aktuell bin ich aber sehr froh hier, wo ich gerade bin. Ich bin ja noch sehr jung und muss auch erstmal meine Erfahrungen sammeln. Und das Profi-Dasein bekomme ich ja aktuell auch schon bei den Frauen mit. Es macht großen Spaß, mit denen zu arbeiten“, schwärmt der Coach. Das Torwart-Gen hat der American Football- und Basketball-Liebhaber, der im Alter von 14 Jahren von Brandenburg nach Leverkusen gezogen war und an der Bayer 04-Kooperationsschule, dem Landrat-Lucas-Gymnasium, sein Abitur abgeschlossen hat, im Übrigen von seinem Vater in die Wiege gelegt bekommen. Denn auch der stand früher zwischen den Pfosten. „Somit hatte ich schon früh die Handschuhe an. Und wegen meiner Größe – ich bin ja knapp zwei Meter groß – war es denke ich auch irgendwie vorbestimmt.“

Vier Bayer 04-Profis sind bei der 35. Auflage des Afrika-Cup im Einsatz, die vom 21. Dezember bis zum 18. Januar 2026 in Marokko ausgetragen wird: Eliesse Ben Seghir für die Gastgeber, Edmond Tapsoba mit Burkina Faso, Ibrahim Maza für Algerien und Christian Kofane mit Kamerun. Der Ticker zu den Partien der Werkself-Akteure...
Mehr zeigen
Auch für die U19 und die U17 von Bayer 04 war es ein erfolgreiches Jahr, unter anderem mit der erstmaligen Qualifikation für die K.-o.-Phase der UEFA Youth League. Die Top 5-Tore der beiden ältesten Leverkusener Nachwuchsteams aus 2025...
Mehr zeigen
Zeit für die Six Shot Challenge! Niklas Lomb, Robert Andrich und Jonas Hofmann treten gegen Janis Blaswich, Claudio Echeverri und Alejo Sarco in einem Tor-Test an, der all ihre fußballerischen Fähigkeiten auf die Probe stellt. Jedes Team absolviert sechs verschiedene Schüsse, beginnend mit einem Elfmeter, gefolgt von einem Volleyschuss und einem Elfmeter im MLS-Stil. Weiter geht's mit einem Kopfball, bevor es zu Fernschüssen mit dem rechten und mit dem linken Fuß kommt. Das Team, das am Ende der Challenge die meisten Tore erzielt hat, gewinnt. Wer behält die Nerven, zeigt die beste Technik und holt den Sieg für sein Team?
Mehr zeigen
Nachhaltigkeit hatte bei Bayer 04 auch 2025 wieder viele Gesichter: Im sozialen Bereich unterstützte der Klub unzählige regionale Aktionen, ob mit der Leverkusener Tafel, dem Frauennotruf Leverkusen e.V. oder der Obdachlosenhilfe „Kältegang“. Doch auch rund um den Globus engagierte sich Schwarz-Rot für die gute Sache – unter anderem bei den Young-Coaches-Ausbildungen in Uganda oder Ecuador sowie beim Genuine World Cup in den USA, bei dem die Inklusionswerkself an den Start gegangen war. Ökologisch zeigte Bayer 04 ebenfalls vollen Einsatz und ließ sich beispielsweise nach dem europäischen Umweltmanagement-Standard EMAS extern und unabhängig zertifizieren, um die eigenen Umweltbemühungen zu analysieren und zu optimieren. Das Nachhaltigkeits-Jahr 2025 im Rückblick.
Mehr zeigen