U17-Juniorinnen träumen von der Deutschen Meisterschaft

Ein nahezu perfekter Start in die Saison! Bis zum Lockdown haben die U17-Juniorinnen von Bayer 04 die B-Juniorinnen Bundesliga West/Südwest ordentlich aufgemischt. Sechs Spiele, fünf Siege, ein Unentschieden. Seit langem kann die Mannschaft mal wieder von der Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft träumen...
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Platz 1 in der Liga. Lediglich zwei Zähler haben die Mädels in dieser Saison liegengelassen. „So nah dran an der Teilnahme um die Deutsche Meisterschaft waren wir lange nicht mehr. Da brauchen wir auch nicht drumherum zu reden: Es ist unser Ziel, diesen ersten Platz zu verteidigen. Und wir haben die Möglichkeiten dazu“, stellt Chefcoach Aleksandar Vukicevic stolz und selbstbewusst klar. Letztmalig hatte sein Jahrgang in der Saison 2013/14 an den oberen Tabellenplätzen geschnuppert und fast den Sprung in die Endrunde um den Titel geschafft, am Ende der Spielzeit jedoch noch Federn gelassen.

Ganz überraschend kam der Raketenstart seines aktuellen Jahrgangs für Vukicevic allerdings nicht. „Tatsächlich konnten wir mit einem ganz guten Saisonstart rechnen, das hatte sich ein bisschen abgezeichnet. Wir hatten eine gute Vorbereitung gespielt, außerdem zehren wir noch von der vergangenen Saison“, erklärt er. Denn wie so häufig im Jugend-Bereich besteht auch die U17 aus zwei Jahrgängen, und ein Großteil des Jung-Jahrgangs ist im Sommer in der Mannschaft geblieben. „Das brachte natürlich den Vorteil, dass wir nicht bei Null anfangen mussten.“

Große Gegner kommen erst noch

Ein weiterer Grund für den Erfolg: Die Mannschaft funktioniert als Team. „Wir sind nicht so aufgestellt, dass wir von einzelnen Spielern abhängig sind, sondern können als Team überzeugen. Wir haben eine klare Spielidee, die wir gut auf dem Platz umsetzen. Und ich habe den Eindruck, dass die Mädels komplett dahinterstehen. Das spiegelt sich dann auch in den Ergebnissen wider“, so der 38-Jährige.

Vukicevic, der die Mädchen U17 von Bayer 04 von 2012 bis 2015 und wieder seit 2017 trainiert, sieht die Tabellensituation allerdings realistisch: „Man muss unseren ersten Platz ein bisschen relativieren. Wir haben ja erst sechs Spiele gespielt. Es kommen auch noch ein paar Gegner aus der oberen Tabellenhälfte. Da wird sich dann zeigen, ob wir wirklich an der Spitze mitspielen können oder ob wir aufgrund des Spielplans dort stehen.“

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Aleksandar Vukicevic (r.) mit seinen beiden Co-Trainern Hadi Gibraeel (l.) und Josua Skratek

22 Spiele sind in der Juniorinnen-Bundesliga West/Südwest vorgesehen, doch nach knapp mehr als der Hälfte der Hinrunde wurde die Saison unterbrochen. Seit Mitte Oktober pausiert die Liga, und der Trainingsbetrieb der kompletten Mannschaft ist eingestellt. „Ob wir noch alle Spiele bestreiten werden, oder nur bzw. überhaupt die Hinrunde beenden, steht in den Sternen. Die Zeit läuft uns ja auch langsam davon“, blickt Vukicevic ins Ungewisse. Online-Training ist die bekannte Methode, sich daheim für einen möglichen Re-Start fitzuhalten – bei den U17-Mädels sind es Athletik-Pläne mit zwei Online-Sitzungen pro Woche, hinzu kommt einmal pro Woche eine „Kopfeinheit“, in der u.a. über Fußball gesprochen und Spielszenen analysiert werden.

Ausbildungszeit fehlt

 Besonders tragisch an der Situation ist jedoch, dass viele der Spielerinnen in den beiden letzten Saisons ihrer Juniorinnen-Zeit von der Coronavirus-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen betroffen sind. „Wenn man die ganzen Monate ohne Mannschaftstraining zusammenrechnet, kommt einiges zusammen, was den Mädels an Ausbildungszeit fehlt. Und wir in der U17 sehen uns nun einmal in der Position und Verantwortung, die Mädels nach Möglichkeit in die Frauen-Mannschaften reinzubringen. Dafür bilden wir ja aus.“ Und gerade für den ziemlich großen Sprung zu den Frauen ist die Ausbildungszeit für die Nachwuchs-Fußballerinnen enorm wichtig.

In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu spielen, ist das große Ziel einer jeden Spielerin. Aus dem Kader der aktuellen ersten Frauen-Mannschaft haben die Eigengewächse Gianna Rackow, Barbara Reger, Pauline Machtens, und erst im vergangenen Sommer Selina Garofalo, Joyce Prabel und Sofie Zdebel den Sprung aus der eigenen Jugend geschafft. Grob geschätzt gelingen das jährlich nur ein bis zwei Spielerinnen, überschlägt Vukicevic. „Es in den Kader zu schaffen, ist das eine. Spielzeit zu bekommen, das andere.“ Schwierig sei es für die Mädels vor allem, die Geduld zu bewahren. Doch sie brauchen die Zeit, die Entwicklung zu vollziehen, die notwendig ist, um oben anzukommen.

Glück im Unglück für Nachwuchs-Torfrau

Bei den „Großen“ reinschnuppern durfte Ende des vergangenen Jahres U17-Torhüterin Charlin Lazauskas. Weil die beiden Ersatztorfrauen Anna Wellmann und Joyce Prabel verletzungsbedingt ausgefallen waren, zog Cheftrainerin Achim Feifel die 16-Jährige kurzerhand hoch zu den Werkself-Frauen. Für sie kam das Glück gleich doppelt, denn nur eine Woche nach ihrem „Upgrade“ ist der Spielbetrieb für die Junioren- und Amateurteams unterbrochen worden – und sie konnte mit den Profis weitertrainieren. „Das war für Charlin eine Riesensache, sie hatte das große Los gezogen. Sie hat ein super Torwart-Training bei den Frauen bekommen, konnte viele Eindrücke gewinnen und saß sogar an einigen Spieltagen als Ersatztorfrau auf der Bank. Ich bin gespannt, was für einen Sprung sie gemacht hat, wenn ich sie wieder bei uns in der U17 trainieren und spielen sehe“, sagt ihr Trainer.

V.l.: Hadi Gibraeel, Juliana Höfer, Aleksandar Vukicevic

Wünsche der Mädchen für den Rest der Saison:

Luzia Marx: „Wir haben das Potenzial, am Ende der Saison ganz oben zu stehen. Auch in diesen schwierigen Zeiten trainieren wir sehr hart, um unser Ziel zu erreichen. Dafür haben wir ein gutes Trainerteam, das hinter uns steht und uns fordert und motiviert, weiter dranzubleiben. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir, wenn es weitergeht, mit ganz viel Freude, Motivation und Ehrgeiz in jedes einzelne Spiel gehen, um diese zu gewinnen.“

Lina Walkowiak: „Ich hoffe, dass wir möglichst schnell wieder gemeinsam trainieren können und die Saison möglichst bald weitergeführt wird. Wir haben uns die ganze Zeit durch Einzelsport und Videotrainings fit gehalten. Deshalb denke ich, dass wir schnell wieder hineinfinden werden.“

Juliana Höfer: „Es ist auf Dauer nicht schön, Tag für Tag auf matschigen Wiesen zu trainieren, weil die Sportanlagen geschlossen sind. Falls dann der Trainingsbetrieb wieder einigermaßen „normal“ läuft, würde ich mir sehr wünschen, dass die Saison irgendwie fortgeführt wird und endlich wieder Spiele stattfinden. Ich erwarte nicht, dass direkt alles wieder so läuft wie früher, aber ich hoffe, dass wir Schritt für Schritt wieder zur Normalität zurückkehren.“

Marie Knüfermann: „Für mich persönlich steht meine Genesung an, sodass ich stärker zurückkomme und bald wieder wie gewohnt Fußball spielen kann. Außerdem hoffe ich, dass wir bald als Team wieder auf dem Platz stehen können – das fehlt einem besonders in dieser Zeit: der gemeinsame Sport und das Team-Gefühl.“

Madlen Behrends: „Für uns als Mannschaft lief es super, mit den Ergebnissen konnten wir hochzufrieden sein. Als sich der vorläufige Saisonabbruch abzeichnete, war das ein komisches Gefühl. Ich hoffe, dass es bald wieder los geht! Mir fehlen die Mannschaft und das gemeinsame Trainieren, Spielen und Gewinnen. Dafür mache ich schließlich Mannschaftssport – am liebsten nie ohne meine Mädels!“

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