Die personelle Situation bei den Werkself-Frauen bleibt schwierig. Neben Stürmerin Verena Wieder (Kreuzbandriss), den Langzeitverletzten Sylwia Matysik (Innenbandverletzung am Knie) und Dina Blagojević (Aufbautraining) fehlten gegen Freiburg auch Henrike Sahlmann (nach Corona-Erkrankung), Lara Marti (Muskel-Sehnen-Verletzung) und Chiara Bücher, die wegen einer Knieverletzung einige Wochen ausfallen wird.
Im Vergleich zur Partie beim SC Sand nahm Co-Trainerin Jacqueline Dünker zwei Veränderungen vor: Für Anna Klink hütete diesmal wieder Friederike Repohl das Tor, anstelle von Chiara Bücher spielte Irina Pando von Beginn an.
„Heute muss einfach etwas Zählbares her“, forderte Dünker, die erneut Chefcoach Achim Feifel (noch in Corona-Quarantäne) an der Seitenlinie vertrat. Die Gäste aus dem Breisgau waren nach fünf Siegen aus den vergangenen zehn Spielen bis auf einen Punkt an die Leverkusenerinnen herangerückt.
Das Spiel nahm nach zerfahrener Anfangsphase nur langsam Fahrt auf. Den ersten Abschluss verzeichneten die Freiburgerinnen, der Schuss von Riola Xhemaili brachte Bayer 04-Torhüterin Friederike Repohl aber nicht in Verlegenheit (5.).
Gleich ihre erste Torchance nutzten dann die heute ganz in Weiß spielenden Werkself-Frauen zur Führung. Nach tollem Pass von Dora Zeller in die Tiefe auf Irina Pando ließ die Schweizerin noch SC-Torhüterin Borggräfe aussteigen und schob zum 1:0 für die Gastgeberinnen ein (15.).
Freiburg blieb danach mit schnellen Angriffen oft über die Außenpositionen gefährlich. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich verhinderte Friederike Repohl mit einer klasse Fußbabwehr gegen Ereleta Memeti (22.), die frei vor der Bayer 04-Keeperin zum Schuss kam.
Bayer 04 erarbeitete sich im Mittelfeld aber mit zunehmender Spieldauer ein deutliches Übergewicht, die Freiburgerinnen brachten sich zudem immer wieder durch eigene riskante Rückpässe in Gefahr. Der Druck der Gastgeberinnen wurde stärker. Clara Fröhlich setzte einen Distanzschuss noch neben das Tor (35.), fünf Minuten später aber nahm Melissa Friedrich bei einem Freistoß aus 17 Metern genau Maß und schoss den noch leicht abgefälschten Ball zum 2:0 in die Maschen (40.). Die Pausenführung hatten sich die Leverkusenerinnen dank ihres hohen kämpferischen und läuferischen Einsatzes redlich verdient.
Für den ersten Paukenschlag in Halbzeit zwei sorgten die Freiburgerinnen: Die eingewechselte Giovanna Hoffmann hielt aus 25 Metern einfach mal drauf und traf unhaltbar für Repohl in den rechten Winkel zum 2:1 (49.). Ein Traumtor, das den Gästen spürbar Auftrieb gab. Nur sieben Minuten später zeigte Schiedsrichterin Fabienne Michel nach einem Foul von Melissa Friedrich an Hoffmann auf den Punkt. Hasret Kayikci verwandelte den Strafstoß mit etwas Glück, denn Friederike Repohl lenkte den Ball noch an den Innenpfosten (56.). Innerhalb von elf Minuten hatten die Breisgauerinnen ausgleichen können.
Die Werkself-Frauen gerieten kurzzeitig aus dem Konzept, hatten dennoch das 3:2 auf dem Fuß: Juliane Wirtz kam nach einem langen Ball frei zum Schuss, scheiterte aber aus sieben Metern an Borggräfe (62.). Schade, da wäre mehr drin gewesen. Die Partie jetzt ganz offen. Freiburg setzte zu einigen vielversprechenden Kontern an, die nächste hochkarätige Chance aber hatte wieder Bayer 04. Irina Pando kam aus sechs Metern frei zum Kopfball, brachte aber nicht genug Druck hinter die Kugel, Borggräfe parierte problemlos (83.). Clara Fröhlich versuchte es nochmal aus der Distanz, aber wieder war Freiburgs Torhüterin zur Stelle (88.).
Und als alle im Ulrich-Haberland-Stadion schon auf den Abpfiff warteten, schlug der SC Freiburg noch einmal zu. Einen letzten Konter verwertete Jana Vojtekova zum 3:2 für die Gäste (90.+2). Unmittelbar danach pfiff Schiedsrichterin Michel die Partie ab.
Entsprechend enttäuscht zeigte sich Irina Pando nach der Partie: „Die erste Halbzeit war sehr gut, wir hatten das Spiel komplett unter Kontrolle. Dann haben wir den Start in der zweiten Hälfte verschlafen. Es wurde ein offener Schlagabtausch, beide Teams warfen zum Schluss alles nach vorne, und dann kriegen wir dieses Tor in der letzten Minute. Das ist natürlich extrem ärgerlich.“
Die Freiburgerinnen verdrängten Bayer 04 mit diesem Last-Second-Sieg von Platz sechs. Am kommenden Sonntag, 27. März, steht nun das Derby beim 1. FC Köln auf dem Programm. Die Partie beim rheinischen Nachbarn wird um 13:00 Uhr angepfiffen.
Die Statistik:
Bayer 04: Repohl – Siems, Turanyi, Friedrich, Fröhlich – Arfaoui, Wirtz, Kögel, Zeller (75. Enderle) – Pando, Nikolić (85. Gräwe)
SC Freiburg: Borggräfe – Karl, Minge, Wensing (46. Wittje), Vojtekova – Xhemaili (86. Zicai), Fellhauer, Kayikci – Müller (54. Kolb), Fölmli (46. Hoffmann), Memeti
Tore: 1:0 Pando (15.), 2:0 Friedrich (40.), 2:1 Hoffmann (49.), 2:2 Kayikci (56., FE), 2:3 Vojtekova (90.+2)
Gelbe Karten: Müller, Karl, Fellhauer
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)
Zuschauer: 235
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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