
Auch heute standen Robert de Pauw zahlreiche Stammkräfte nicht zur Verfügung. Verletzungsbedingt fehlten dem Cheftrainer neben Verena Wieder, Milena Nikolić, Melissa Friedrich und Lara Marti auch Ivana Ferreira Fuso aufgrund eines Innenband-Teilrisses im rechten Knie und kurzfristig auch Sylwia Matysik (Rückenbeschwerden). Lisanne Gräwe stand hingegen erstmals in dieser Saison wieder im Kader, nahm aber zunächst auf der Bank Platz. Zwei Veränderungen nahm de Pauw im Vergleich zum 0:1 gegen Meppen vor: Für Matysik übernahm Clara Fröhlich die Position in der Viererkette, anstelle von Amira Arfaoui kam im linken Mittelfeld Chiara Bücher zum Einsatz.
Gleich ihren ersten Angriff schlossen die offensivstarken Freiburgerinnen, die bereits elf Ligatore erzielt hatten, erfolgreich ab: Lisa Karl flankte von der rechten Seite, im Strafraum stand Janina Minge sträflich frei und drosch die Kugel volley aus neun Metern zum 1:0 in die Maschen (3.). Da war nichts zu machen für Friederike Repohl im Tor der Leverkusenerinnen. Die heute bei strahlendem Sonnenschein ganz in Weiß spielenden Gäste steckten den frühen Rückstand jedoch gut weg. Dina Blagojević setzte zunächst einen Distanzschuss etwas zu hoch an (13.), zwei Minuten später aber führte ein energischer Einsatz und eine präzise Hereingabe von Chiara Bücher zum Ausgleich: Caroline Siems drückte den scharf von der Grundlinie nach innen gepassten Ball aus vier Metern über die Linie zum 1:1 (15.).
Beide Teams begegneten sich mit absolut offenem Visier und spielten mutig nach vorne. Den Gastgeberinnen bot sich die nächste Chance im Anschluss an eine Ecke: Clara Fröhlich rettete nach einem Kopfball für die bereits geschlagene Repohl auf der Linie (17.). Es war ein von beiden Mannschaften intensiv geführtes, temporeiches Spiel im Breisgau, in dem es nach einer knappen halben Stunde einen Schockmoment gab, als Chiara Bücher und Freiburgs Samantha Steuerwald in einem Luftduell mit den Köpfen zusammenrasselten. Steuerwald musste minutenlang behandelt werden, spielte aber – an der Nase getackert – zunächst ebenso weiter wie Bücher mit Kopfturban.
Beide Teams gingen früh ins Pressing, provozierten so immer wieder Ballverluste. Der SCF kam vor allem über die rechte Seite oft gefährlich vors Leverkusener Tor. So bereitete von hier aus Lisa Karl mit einer maßgenauen Flanke auch die erneute Führung des SC vor. Svenja Fölmli stand am Fünfmeterraum völlig blank und hatte wenig Mühe, zum 2:1 einzuköpfen (38.). Nur zwei Minuten später der nächste Streich der Freiburgerinnen. Janina Minge zog nach einem zu kurz abgewehrten Ball der Gäste aus 18 Metern platziert ins linke Eck zum 3:1 ab (40.).
Aber die Werkself-Frauen blieben dran und zeigten eine klasse Reaktion. Ganz stark, wie Chiara Bücher einen Ball rechts im Strafraum der Breisgauerinnen eroberte und dann das Auge für die freistehende Juliane Wirtz hatte, die aus vier Metern nur noch einschieben musste (43.) – der Anschlusstreffer zum 2:3 aus Leverkusener Sicht. Und es gab auch in den letzten Minuten der ersten Hälfte weiterhin Chancen hüben wie drüben. Dann ging es nach hochklassigen und höchst unterhaltsamen 45 Minuten in die Pause.
Auch im zweiten Durchgang lieferten sich beide Teams ein offenes Match. Die größeren Spielanteile lagen nun aber auf Seiten des de Pauw-Teams. Die Werkself-Frauen erhöhten zunehmend den Druck, machten das Spiel immer wieder breit, gewannen viele zweite Bälle. Allein die großen Chancen blieben zunächst aus. Strafraumszenen gab es auf beiden Seiten nicht mehr so viele wie noch in der ersten Halbzeit.
Dennoch hatte Bayer 04 durch die eingewechselte Alexandra Emmerling nach einer weiten Freistoß-Hereingabe die große Chance zum Ausgleich, ihr Kopfball aus sechs Metern landete aber nur am rechten Pfosten (82.). Die Leverkusenerinnen mobilisierten in der Schlussphase alle Kräfte. Elisa Senß setzte einen Schuss aus 17 Metern noch einmal knapp neben das Tor (88.). Der Ausgleich aber wollte nicht mehr gelingen. Durch die dritte Niederlage in Folge rutschte Schwarz-Rot in der Tabelle auf Platz 8 ab.
„Wir haben das ganze Spiel über viel Druck auf den Gegner ausgeübt. Leider haben wir in der ersten Halbzeit Fehler gemacht, laufen den Freiburgerinnen dann hinterher. In der zweiten Halbzeit haben wir nichts mehr hergegeben, aber die Chancen auch nicht genutzt. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen“, bilanziert Robert de Pauw nach der Partie. Kapitänin Elisa Senß ergänzt: „Freiburg war meiner Meinung nach heute nicht unbedingt besser. Sie stehen in der ersten Halbzeit bei zwei Toren ungedeckt und nutzen ihre Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit waren wir am Drücker und hatten sehr gute Chancen, die wir nutzen müssen. Insgesamt schade, dass wir heute keine Punkte mitnehmen konnten.“
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In der kommenden Woche empfangen die Werkself-Frauen am 6. Spieltag der FFBL die SGS Essen im Ulrich-Haberland-Stadion. Die Partie wird am Sonntag, 30. Oktober, um 16 Uhr angepfiffen.
Die Statistik:
Freiburg: Borggräfe – Karl, Steuerwald (46. Wensing), Stegemann, Steinert – Minge, Felde, Kayikci (72. Zicai) – Bouziane (72. Vojtekova), Fölmli (85. Xhemaili), Kolb (62. Hoffmann)
Bayer 04: Repohl – Fröhlich, Turanyi, Ostermeier (67. Emmerling), Siems – Senß, Blagojević (67. Zdebel) – Wirtz (84. Arfaoui), Bayings, Bücher – Kögel (84. Enderle)
Tore: 1:0 Minge (3.), 1:1 Siems (15.), 2:1 Fölmli (38.), 3:1 Minge (40.), 3:2 Wirtz (43.)
Gelbe Karte: Emmerling
Schiedsrichterin: Naemi Breier (Zerf)
Zuschauer: 1.012 im Dreisamstadion

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