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18.02.2020Europa League

Gegner-Check: Portos Star spielt hinten links

Neuer Wettbewerb, neues Glück? Bayer 04 steigt am Donnerstag (20. Februar, 21 Uhr) in die K.o.-Phase der Europa League ein. Die Paarung riecht ein wenig nach Champions League, denn zu Gast in der BayArena ist ein echtes Schwergewicht des internationalen Fußballs: der FC Porto im Portrait.
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Position

Quasi im Gleichschritt marschieren der FC Porto und Benfica Lissabon in dieser Saison durch die portugiesische Liga. Die beiden Spitzenklubs geben kaum Punkte ab, Porto gewann ganze 17 seiner 21 Spiele und steht trotzdem nur auf Rang zwei, einen Zähler hinter Benfica – obwohl der nächste Werkself-Gegner beide Duelle mit dem großen Rivalen aus Lissabon gewonnen hat. Erst vor rund eineinhalb Wochen entschied Porto das Gipfeltreffen mit 3:2 für sich und kommt daher mit reichlich Rückenwind in die Duelle mit Bayer 04. Auch die Generalprobe für das Hinspiel in der BayArena gelang: Bei Vitoria Guimaraes, bis vor Kurzem noch Arbeitgeber von Werkself-Neuzugang Edmond Tapsoba, gewann Porto mit 2:1 – der vierte Ligasieg in Folge.

Noch in der vergangenen Saison stand Porto im Viertelfinale der Champions League, dieses Mal trat das Team von Trainer Sergio Conceicao von Beginn an in der Europa League an, weil die Portugiesen in der Qualifikation zur Königsklasse am FK Krasnodar scheiterten – das Team, das in der vergangenen Saison in der Zwischenrunde der Europa League die Werkself aus dem Wettbewerb genommen hatte. In der Gruppenphase der diesjährigen Europa League setzte sich Porto trotz zwischenzeitlicher Probleme in einer namhaften Gruppe gegen die Young Boys Bern, Feyenoord Rotterdam und die Glasgow Rangers als Erster durch und trifft nun auf die Werkself

Personal

Der mit Abstand größte Name im Kader lautet Képler Laveran Lima Ferreira. Wirklich bekannt wird er den meisten Fußballfans aber wohl nur unter diesen vier Buchstaben sein: Pepe. Der Innenverteidiger ist zwar mittlerweile 36 Jahre alt, profitiert aber von der Erfahrung einer Weltkarriere, die er hinter sich hat. Dreimal gewann Pepe mit Real Madrid die Champions League, wurde zudem 2016 Europameister. Seit gut einem Jahr ist der als eisenharter Verteidiger gefürchtete Routinier wieder zurück in Porto, wo er bereits von 2004 bis 2007 spielte, ehe er zu den Königlichen wechselte. Zwar ist Pepe in dieser Saison wieder uneingeschränkter Stammspieler, der Star im Team ist aber ein Abwehrkollege.

Linksverteidiger Alex Telles (im Bild oben) gehört zu den weltweit besten Spielern auf seiner Position und weckte schon häufig das Interesse der europäischen Spitzenklubs. Der 27-Jährige zeichnet sich vor allem durch seinen ausgeprägten Offensivdrang aus: Als Defensivspieler erzielte er in der portugiesischen Liga bereits sieben Tore – kein Spieler in Portos Kader kommt auf mehr, die beiden Mittelstürmer Tiquinho Soares und Zé Luis weisen jeweils den gleichen Wert auf. Hinzu kommen fünf Vorlagen. Gemeinsam mit Mittelfeldspieler Jesus Corona ist Alex Telles damit der Top-Scorer Portos. Weitere Leistungsträger: Kapitän und Abräumer Danilo Pereira, Edeltechniker Otavio und Angreifer Moussa Marega, Siegtorschütze in Guimaraes.

Marega erzielte jedoch nicht nur den Siegtreffer gegen Vitoria, er wurde auch von den Zuschauern der Heimmannschaft unablässig rassistisch beleidigt. Als nach dem 2:1 die Affenlaute nicht mehr zu überhören waren und verschiedene Gegenstände auf das Spielfeld flogen, entschied sich der Stürmer aus Mali dazu, das Spiel nicht fortzusetzen und verließ das Spielfeld.

Probleme

Auf seine beiden wichtigsten Spieler im Defensivzentrum musste Coach Conceicao zuletzt länger verzichten. Abwehrchef Pepe fiel mit einer Verletzung am Bein aus, Kapitän Danilo mit einer Entzündung im Knie. Auch am Wochenende in Guimaraes standen beide noch nicht zur Verfügung, das Hinspiel in Leverkusen wird bei beiden Schlüsselspielern wohl ein Wettlauf mit der Zeit. Vor allem Pepe ist für den Donnerstag äußerst fraglich, bei Danilo stehen die Chancen wohl etwas besser. Aber auch beim defensiven Mittelfeldspieler stellt sich die Frage: Reicht es für einen Einsatz?

Potenzial

Porto versteht sich nach wie vor als ein Verein, bei dem hochtalentierte Spieler beste Bedingungen vorfinden, um sich weiterzuentwickeln und den Schritt in die Weltspitze zu gehen. So war es einst bei Deco und Pepe, später bei James Rodriguez oder Falcao. Im vergangenen Sommer machten Eder Militao (zu Real Madrid), Hector Herrera und Felipe (beide zu Atletico Madrid) den Schritt zu einem europäischen Elite-Klub, aktuell stehen Alex Telles oder Danilo ganz weit oben auf so mancher Wunschliste. Für Porto bedeutet das zwar viel Fluktuation im Kader, dafür aber auch regelmäßig hohe Einnahmen – der viermalige Europapokalsieger versteht es ausgezeichnet, sich personell ständig neu zu erfinden.

Prognose

Die Portugiesen werden ein ganz harter Brocken für Bayer 04. Pünktlich vor den Duellen mit der Werkself hat Porto seine Top-Form gefunden – und der Verein weiß, wie man in diesem Wettbewerb weit kommt. In der Saison 2010/11 gewann der FC Porto die Europa League im rein portugiesischen Finale gegen den SC Braga. Zwar ist die aktuelle Mannschaft nicht ganz so mit Stars besetzt wie das damalige Erfolgsteam, aber gefährlich ist das Team von Trainer Sergio Conceicao allemal.

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