Am vergangenen Wochenende wurde groß gefeiert in Molde. Zum sechsten Mal in seiner Klubgeschichte ist der MFK norwegischer Pokalsieger geworden. Im Ullevaal-Stadion in Oslo bezwang das Team von Trainer Erling Moe im Finale des „Norgesmesterskapet“ den eine Woche zuvor frisch gekürten neuen norwegischen Meister FK Bodö/Glimt mit 1:0. Den Siegtreffer für Molde hatte Stürmer Fredrik Gulbrandsen in der 89. Minute erzielt.
Nach dem Schlusspfiff gab’s kein Halten mehr. Die Mannschaft feierte erst vor Ort mit ihren mitgereisten Fans, anschließend flog sie zurück nach Molde, wo noch am späten Abend am Molde Stadion die große Party mit den eigenen Anhängern stieg. Es war der versöhnliche Abschluss einer nationalen Saison, die für Molde in der norwegischen Liga nicht ganz so erfolgreich verlaufen war. Der Meister der Vorsaison landete in der Eliteserien am Ende auf Rang fünf und verpasste damit die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb klar. Am letzten Spieltag vor knapp zwei Wochen kam das Team nicht über ein 1:1 gegen den Tabellenelften Hamarkameratene hinaus. Ein letztlich bedeutungsloses Remis, denn mehr als Platz fünf war ohnehin nicht drin gewesen für Molde. Der Abstand zu den internationalen Rängen betrug zehn Punkte, der zu Meister Bodö/Glimt gar 19 Punkte.
Die Konzentration richtete sich also zunächst auf das norwegische Pokalfinale. Nun fokussiert sich der MFK voll auf den letzten Spieltag in der Gruppenphase der UEFA Europa League. Noch hat Molde viele Möglichkeiten. Die Blau-Weißen stehen mit sieben Punkten auf Rang drei. Allerdings nur, weil sie das direkte Duell mit dem punktgleichen Zweiten Qarabag Agdam verloren haben. Und das sehr unglücklich. Am 5. Spieltag hatte Molde einen frühen 0:1-Rückstand in der Schlussphase durch zwei Treffer von Kristian Eriksen gedreht. Aber den Aserbaidschanern gelang in der fünften Minute der Nachspielzeit noch der 2:2-Ausgleich.
Dennoch: Sollten die Norweger in der BayArena am Donnerstag ein besseres Ergebnis erzielen als Qarabag zu Hause gegen den BK Häcken, würden sie auf Platz zwei vorrücken und wären für die K.-o.-Runden-Play-offs qualifiziert. Andernfalls ginge es für Molde in der K.-o.-Runde der UEFA Europa Conference League weiter.
Beim 1:2 gegen die Werkself auf dem Kunstrasenplatz in Molde erwiesen sich die Norweger Anfang Oktober als durchaus unbequemer Gegner. Zwar hatte das Team von Cheftrainer Xabi Alonso durch Tore von Jeremie Frimpong (14.) und Nathan Tella (18.) die Weichen früh auf Sieg gestellt. Aber in der zweiten Hälfte kamen die nun mutiger spielenden Gastgeber zu einigen guten Chancen durch Magnus Eikrem, der an Bayer 04-Keeper Matej Kovar scheiterte (59.), und Eric Kitolano, dessen Schuss den linken Pfosten traf (76.). Kurz vor Schluss sorgte der Anschlusstreffer von Emil Breivik noch einmal für Spannung. Kovar verhinderte mit einer starken Reaktion nach einem Kopfball von Martin Ellingsen den Ausgleich (90.). Am Ende blieb es aber bei einem verdienten Arbeitssieg der Leverkusener, die ihrerseits durch Jonas Hofmann in der Nachspielzeit noch einen Pfostenschuss verzeichneten.
Molde gewann im Anschluss seine beiden Spiele gegen BK Häcken und erzielte dabei acht Treffer (5:1, 3:1). Mit insgesamt elf Toren hat der MFK nach Bayer 04 (14) die zweitmeisten Treffer in Gruppe H geschossen. Kristian Eriksen ist mit vier Treffern erfolgreichster Schütze der Norweger und liegt damit im Torjäger-Ranking gleichauf mit Victor Boniface.
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