Einen „wilden Ritt und ein Wechselbad der Gefühle“ hatte Bayer 04-Cheftrainer Gerardo Seoane in Bergamo erlebt. Die Werkself war durch Charles Aránguiz‘ platzierten Schuss von der Strafraumgrenze früh nach elf Minuten in Führung gegangen. Atalanta drehte das Spiel noch in der ersten Halbzeit innerhalb von zwei Minuten durch Treffer von Ruslan Malinovskyi und Luis Muriel. Der Kolumbianer legte gleich nach der Pause mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 nach. Bayer 04 durfte sich in der Sturm- und Drangphase der Gastgeber bei Torhüter Lukas Hradecky bedanken, dass der Rückstand nicht höher ausfiel. Moussa Diaby setzte mit seinem Tor zum 2:3 den Schlusspunkt unter eine höchst intensive Partie.
Nach dem kräftezehrenden Spiel gegen die Werkself rotierte Atalantas Trainer Gian Piero Gasperini am vergangenen Wochenende beim 0:0 im Ligaspiel gegen CFC Genua 1893. Gleich auf sechs Positionen veränderte der Coach seine Startformation. Anstelle der Nummer 1 Juan Musso kam im Tor der Bergamasken Marco Sportiello zu seinem zweiten Liga-Einsatz in dieser Saison. In der Innenverteidigung ersetzten Giorgio Scalvini und José Luis Palomino Kapitän Rafael Tolói und Mehri Demiral. Im Mittelfeld durften Joakim Maehle, Matteo Pessina und Mario Pasalic von Beginn an aufs Feld, während die Niederländer Marten de Roon und Hans Hateboer sowie der Schweizer Remo Freuler zunächst auf der Bank Platz nahmen.
In einer zähen Partie gegen den Tabellenvorletzten der Serie A besaß Luis Muriel die größte Chance in der ersten Hälfte, hatte aber Pech mit einem Pfostenschuss. In Durchgang zwei lupfte Pasalic nach starker Vorarbeit von Teun Koopmeiners in aussichtsreicher Position den Ball übers Tor. Ansonsten blieb Atalanta vor heimischem Publikum über weite Strecken der Partie blass. „Es ist ein gerechtes Ergebnis“, fand Trainer Gasperini nach dem Spiel. „Wir hatten vielleicht die eine oder andere Chance mehr als unser Gegner, aber sie haben es geschafft, uns ständig zu stören und zu beschäftigen. Es war ein sehr umkämpftes Spiel, viel Kampf, wenig Spielfluss. Genua macht jedem Gegner das Leben schwer.“ Besonders erfreut zeigte sich der Trainer über die Entwicklung seines Mittelfeldakteurs Teun Koopmeiners: „Er ist ein sehr starker und kompletter Spieler, er hat eine gute Ballkontrolle, starke Physis und ein gutes Passspiel.“
Der eine Punkt gegen Genua bringt „La Dea“ im Kampf um die Champions-League-Plätze nicht wirklich weiter. Auf den Tabellenvierten Juventus Turin beträgt der Rückstand acht Punkte, allerdings hat Atalanta noch ein Spiel weniger ausgetragen.
Beim Spiel am Donnerstagabend in Leverkusen dürfte Gasperini nun erneut auf etlichen Positionen rotieren. Musso wird wieder im Tor stehen, Kapitän Tolói in die Abwehr und Stammspieler wie de Roon und Freuler ins Mittelfeld zurückkehren. Malinovskyi und Muriel sind im Angriff gesetzt, wo Duvan Zapata und Josip Ilicic weiterhin fehlen werden.
„Für das Rückspiel ist alles offen, es wird eine enge Kiste“, hatte Bayer 04-Trainer Gerardo Seoane nach der Partie in Bergamo gesagt. Die Werkself muss gewinnen, und das dürfte gegen die Lombarden, die in der Serie A die drittbeste Auswärtsbilanz aller Teams aufweisen, auch zu Hause keine leichte Aufgabe werden. Zumal die Auswärtstorregelung seit dieser Saison nicht mehr gilt. Auch ein 1:0- oder 2:1-Sieg der Werkself würde dann in die Verlängerung führen.
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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