
Trainer Peter Bosz nahm im Vergleich zur Begegnung mit dem FC Augsburg am vergangenen Sonntag drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Lars Bender und Daley Sinkgraven ersetzten Mitchell Weiser und Wendell auf den defensiven Außenpositionen, zudem rückte Kerem Demirbay für Exequiel Palacios in die Anfangsformation. Kevin Volland (Syndesmoseriss) und Charles Aránguiz (grippaler Infekt) standen der Werkself im Estádio do Dragão nicht zur Verfügung. Die beiden Brasilianer Wendell und Paulinho gehörten nicht zum 18er-Kader.
Dass der 2:1-Erfolg aus dem Hinspiel alles andere als ein komfortables Polster für den zweiten Vergleich mit Porto bildete, war bei Bayer 04 jedem bewusst. „Wir sind immer in der Lage, auch auswärts Tore zu erzielen, aber das 2:1 ist ein gefährliches Ergebnis. Unsere Antennen sind ausgefahren“, hatte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler betont. Die Gastgeber ergriffen auch gleich die Initiative und wurden gefährlich, doch Lukas Hradecky packte bei der scharfen Hereingabe von Sergio Oliveira sicher zu (3.). Wie Bayer 04 den Portugiesen beizukommen gedachte, zeigte sich wenig später: Langer Ball von Edmond Tapsoba auf den startenden Moussa Diaby, doch nach dessen Hereingabe kam Lucas Alario nicht zum Abschluss (6.).
Wenig später Jubel im schwarz-roten Fanblock: Nach einem Klasse-Angriff über Kerem Demirbay, der sich gegen mehrere Gegner behauptete, brachte Kai Havertz Lucas Alario in Position, und der Argentinier war aus halblinker Position mit einem überlegten Schlenzer ins lange Eck zur Leverkusener Führung erfolgreich (11.). Alarios Treffer wurde zwar wie auch schon im Hinspiel ausgiebig vom Video-Assistenten auf Abseitsstellung überprüft, dann aber völlig zu Recht gegeben. Das Tor gab der Werkself noch mehr Sicherheit, das Team agierte sehr konzentriert und suchte nach Ballgewinn schnell den Umschaltmoment. Amiris Versuch aus dem Hinterhalt verfehlte Portos Kasten deutlich (15.). Erhöhte Vorsicht in den hinteren Reihen war indes geboten, wenn Porto über rechts kam und einige zumindest im Ansatz gefährliche Flanken nach innen brachte.
Bayer 04 spielte weiter nach vorn, Lars Bender setzte Alario mit einem feinen Pass im Strafraum in Szene (26.). Kurz darauf kam der Stürmer zum Abschluss, doch sein Kopfball-Aufsetzer aus spitzem Winkel bereitete Marchesin keinerlei Probleme (27.). Die ballsicheren Gäste hatten in der ersten halben Stunde alles fest im Griff. Hinten machte vor allem Tapsoba einen bärenstarken Eindruck und gewann nahezu jeden Zweikampf gegen den bulligen Marega. Porto versuchte es rustikal, Zé Luis räumte Amiri von hinten ab und sah ebenso verdient die Gelbe Karte (32.) wie kurz darauf Sergio Oliveira nach üblem Tritt gegen Lars Bender (35.).
Offensiv gelang den Hausherren kaum etwas, Otavios Kopfball flog klar am Pfosten vorbei (40.). Danach machte erneut Amiri Bekanntschaft mit Portos Härte, als ihn Uribe umsenste und Gelb sah (42.) – wie unmittelbar danach auch Lars Bender (43.). Mit einer sehr reifen und überzeugenden Vorstellung verdiente sich Bayer 04 die hochverdiente 1:0-Führung zur Pause.
Die zweiten 45 Minuten begannen mit zwei Wechseln: Bei Porto kam Pape für Uribe, bei der Werkself übernahm Mitchell Weiser den Posten von Kapitän Lars Bender (Hüftprellung). Die Portugiesen mussten jetzt kommen und ins Risiko gehen, was Bayer 04 Kontermöglichkeiten bescherte. Und die spielten sich die Leverkusener vortrefflich aus: Der überragende Tapsoba eroberte den Ball, Demirbay trieb die Kugel durchs Mittelfeld und steckte zu Diaby durch, der an Portos Keeper scheiterte. Doch der abgeprallte Ball blieb scharf und kam über Kai Havertz erneut zu Kerem Demirbay, der cool blieb und zum 2:0 ins kurze Eck traf (50.) – das erste Pflichtspieltor des früheren Hoffenheimers, der sein mit Abstand bestes Spiel für die Werkself machte.
Eine mögliche Verlängerung war jetzt schon mal kein Thema mehr. Und die Werkself blieb gierig und kam nach einem Konter erneut zum erfolgreichen Abschluss: Lucas Alario spielte den Ball perfekt mit dem Kopf in den Lauf von Kai Havertz, der quer auf Moussa Diaby legte. Der Franzose scheiterte erst an Marchesin, kam aber erneut an den Ball und hatte den Blick für Havertz, der das Spielgerät nur noch ins verlassene Tor schieben musste – 3:0 (58.). Für Havertz war es bereits die neunte Torbeteiligung (drei Tore, sechs Assists) in diesem Jahr. Kein Wunder, dass die Bayer 04-Fans ausgelassene „Oh, wie ist das schön“-Gesänge anstimmten.
Dann meldete sich zur Abwechslung auch mal Porto zu Wort: Marega setzte sich gegen Weiser im Luftkampf durch und traf nach Flanke von Otavio mit einem platzierten Kopfball unhaltbar für Hradecky zum 1:3 (66.). Peter Bosz brachte Aleksandar Dragovic für Sven Bender (67.). Die Portugiesen drehten jetzt noch mal etwas auf im Bemühen um eine Resultatsverbesserung, Corona ging rechts gleich an drei Leverkusenern vorbei und flankte nach innen, Hradecky entschärfte die Situation (73.). Marega versprang der Ball in aussichtsreicher Nahdistanz allein vor dem beherzt zupackenden Hradecky (80.).
Danach wurde es noch einmal kurzzeitig hektisch, Rudelbildung inklusive: Es gab zwei weitere Gelbe Karten für Pepe und Nadiem Amiri sowie für Portos Coach Conceicao (82.). Die Werkself wechselte ein letztes Mal, Leon Bailey löste Diaby ab (83.) und hatte zwei Minuten später sofort einen Treffer auf dem Fuß, doch Marchesin verhinderte das 1:4 (85.). Unmittelbar danach sah Soares Rot nach einem Ellenbogenschlag gegen Jonathan Tah. Alex Telles donnerte den Ball vom Strafraumeck übers Tor (88.). Kurz darauf war Schluss – und Team wie Fans der Werkself hatten ordentlich was zu Feiern.
Für Bayer 04 geht es in der Bundesliga mit der Partie am Sonntag, 1. März, um 15.30 Uhr beim Tabellenzweiten RB Leipzig weiter.
Die Statistik:
FC Porto: Marchesin – Corona, Mbemba, Marcano, Alex Telles – Otavio, Sergio Oliveira, Uribe (46. Pepe), Luis Diaz (29. Nakajima) – Zé Luis (64. Soares), Marega
Bayer 04: Hradecky – Tah, S. Bender (67. Dragovic), Tapsoba – L. Bender (46. Weiser), Amiri, Demirbay, Sinkgraven – Havertz, Alario, Diaby (83. Bailey)
Tore: 0:1 Alario (11.), 0:2 Demirbay (50.), 0:3 Havertz (58.), 1:3 Marega (66.)
Schiedsrichter: Istvan Kovacs (Rumänien)
Gelbe Karten: Zé Luis, Sergio Oliveira, Uribe, Marcano, Nakajima, Pepe – L. Bender, Demirbay, Weiser, Amiri
Rote Karte: Soares (85./grobes Foulspiel)
Zuschauer: 30.292

Vor knapp zwei Jahren wurden sie von Trainern der Football Club Social Alliance (FCSA) ausgebildet, nun kamen 33 ecuadorianische Young und Peer Young Coaches zu einer Weiterbildung zusammen. Als einer der Instruktoren zeigte Benjamin Seifert von Bayer 04 den jungen Trainern Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche durch den Fußball für gesellschaftliche Probleme zu sensibilisieren. Ein Fokus lag dabei auf der stärkeren Einbindung von Mädchen in die Angebote der Coaches. Die Teilnehmer der Young-Coach-Aus- und Weiterbildungen lernen, strukturierte und sichere Fußballaktivitäten zu gestalten und fördern so die Resilienz, Integration und mentale Gesundheit der Kinder und jungen Erwachsenen.
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