
Im bereits neunten Jahr in Folge spielt Union 2017/18 zweitklassig und ist damit das derzeit dienstälteste Team im deutschen Unterhaus. Die letzten sechs Spielzeiten schloss die Mannschaft aus der Bundeshauptstadt in der oberen Tabellenhälfte ab, spielte häufig vorne mit. Angesichts der hohen Fluktuation in Liga Zwei eine mehr als bemerkenswerte Leistung. Mit all dieser Konstanz soll aber bald Schluss sein: Eisern Union will zum ersten Mal in seiner Vereinshistorie in die Bundesliga, nachdem es im vergangenen Jahr nur zum undankbaren vierten Platz reichte. Auch in dieser Spielzeit hat sich das Team von Trainer Jens Keller nach zwischenzeitlich fünf Spielen ohne Sieg wieder in der Spitzengruppe etabliert und nimmt nach dem 3:1 gegen Fürth Platz vier ein.
Die Verantwortlichen in Berlin-Köpenick haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich eine Mannschaft zusammengestellt, die zur Crème de la Crème der 2. Liga gehört. Seit 2016 kann das Team zudem auf die Dienste von Jens Keller als Cheftrainer bauen, der bereits den VfB Stuttgart und Schalke 04 in der Bundesliga coachte und damit zweifellos zu den profiliertesten Übungsleitern im deutschen Unterhaus gehört. Auch was das Sturmzentrum angeht, dürften beinahe alle anderen Zweitligisten die Berliner um ihre starke Besetzung beneiden: Sebastian Polter erzielte nach seinem Wechsel zu den Eisernen im Januar 2017 stolze 13 Treffer in 27 Pflichtspielen für den FCU, davon sechs in der laufenden Saison und fünf in den vergangenen fünf Spielen – der Mann hat einen Lauf. Neben dem 1,90 Meter großen Mittelstürmer baut Union in der Mittelfeldzentrale auf einen großen Namen. Felix Kroos ist nicht nur Kapitän der Köpenicker, sondern zieht auch entscheidend die Fäden im Spiel der Berliner – ähnlich wie sein großer Bruder Toni, der dies bei Real Madrid und der deutschen Nationalmannschaft zugegebenermaßen auf einem anderen Niveau betreibt. Sowohl Polter (Nürnberg, Wolfsburg, Mainz) als auch Kroos (Bremen) können bereits auf einige Bundesliga-Einsätze zurückblicken. Gleiches gilt für den Japaner Atsuto Uchida, der sieben Jahre lang, unter anderem unter Jens Keller, bei Schalke 04 die rechte Defensivseite beackerte. Seit dem Sommer läuft Uchida für Union auf, wird beim Duell mit der Werkself jedoch aufgrund eines Muskelfaserrisses fehlen.
Sowohl im Endspurt der vergangenen Saison als auch im ersten Drittel der laufenden Spielzeit taten sich die Eisernen schwer, wenn es gegen die direkte Konkurrenz um den Aufstieg ging. Auf diese Weise verspielte Kellers Team, das nach dem 25. Spieltag der Saison 2016/17 noch die Tabelle angeführt hatte, im Frühjahr die Chance auf ein Bundesliga-Ticket. Ein möglicher Grund dafür: Gegen die Top-Mannschaften reicht das stark auf Zielspieler Polter fixierte Angriffsspiel der Eisernen oft nicht aus. Generell erscheinen die Hauptstädter stark abhängig von den Toren ihres Stürmerstars: Als der hochaufgeschossene Blondschopf zwischen dem vierten und siebten Spieltag in vier aufeinanderfolgenden Spielen nicht einnetzen konnte, holte auch Union nur zwei Punkte.
Union bastelt kontinuierlich daran, sich auf lange Sicht einen Stammplatz in der Bundesliga zu sichern. Dafür werden bereits die passenden Strukturen geschaffen: Das altehrwürdige Stadion an der Alten Försterei soll bis 2020 von der jetzigen Kapazität von rund 22.000 Zuschauern auf etwa 37.000 Plätze ausgebaut werden – ein Quantensprung für den Klub, der über Jahre hinweg zwischen Dritt-und Zweitklassigkeit pendelte. Doch der Verein boomt in jeglicher Hinsicht: Die Mitgliederzahlen schießen in die Höhe, Union hat sich durch seine Nähe zum Fan ein absolutes Kult-Image in der Hauptstadt aufgebaut und ist der großen Hertha eine ernstzunehmende Konkurrenz geworden. Um der Entwicklung für die kommenden Jahre den entscheidenden Push zu geben, fehlt eigentlich nur noch eines: der Aufstieg in die Bundesliga.
Genau darauf wird in Berlin nun hingearbeitet. Die Chancen, dass es bereits in diesem Jahr passiert, sind durchaus vorhanden. Union hat die Qualität, um wieder bis zum Ende um den Aufstieg mitzuspielen. Sollte in den entscheidenden Spielen dann die nötige Abgeklärtheit dazukommen, könnte Bayer 04 bereits im kommenden Jahr in der Alten Försterei zu einem Bundesligaspiel antreten. Zunächst treffen beide Teams aber am Dienstag in der BayArena aufeinander. Dass der Verein hier durchaus für Überraschungen gut ist, zeigt das Jahr 2001, als Union als Regionalligist bis ins Pokalfinale (0:2 gegen Schalke 04) marschierte – der größte Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte.

Mit einem 11:1 gegen den TSV Schott Mainz und aufgrund der Ergebnisse aus den Parallelgruppen ist die U19 von Bayer 04 in Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga gestürmt. Beim Turnier der U16 in Ägypten gesellten sich Pyramiden und Sphinx zu hochkarätigem Jugend-Fußball, während die U15 beim Hallenturnier unter anderem den FC Barcelona bezwang und auf Rang fünf landete. Im Spitzenspiel in Monheim mussten sich die U23-Frauen ihrerseits Borussia Dortmund geschlagen geben – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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Zum Start der Rückrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 18. Bundesliga-Spieltags 2025/26 bei der TSG Hoffenheim. Die Partie steigt am Samstag, 17. Januar 2026 (Anstoß: 15.30 Uhr) in der PreZero Arena. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Zum Abschluss der Hinrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 17. Bundesliga-Spieltags 2025/26 beim Hamburger SV. Die Partie gegen den Aufsteiger aus Norddeutschland steigt am Dienstag, 13. Januar 2026 (Anstoß: 20.30 Uhr), im Volksparkstadion. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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