Gegnercheck: Gladbacher Warten auf Raffael

Jährlich grüßt das Murmeltier: Wie bereits im Dezember 2017 muss die Werkself am Mittwoch (31. Oktober, 20.45 Uhr) im DFB-Pokal an den Niederrhein – und hofft natürlich auf einen ähnlich erfolgreichen Verlauf wie im Vorjahr. Gegner Borussia Mönchengladbach spielt trotz des jüngsten Dämpfers in der Bundesliga bislang eine hervorragende Saison – und hofft auf die Rückkehr eines Leistungsträgers.
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Position

Die Pokalträume der Fohlen wurden im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten jäh beendet: Im Borussia-Park siegte Bayer 04 durch ein Tor von Leon Bailey mit 1:0 und kegelte die Borussia früh aus dem Wettbewerb. Dass die Mannschaft von Coach Dieter Hecking in diesem Jahr durchaus Ambitionen im DFB-Pokal hat, stellte sie zum Auftakt eindrucksvoll unter Beweis. Beim Fünftligisten BSC Hastedt kannte Mönchengladbach keine Gnade und siegte am Ende furios mit 11:1 – dem höchste Sieg der 1. Runde. Nun kommt es also zur Neuauflage des Duells mit der Werkself. Ein kleines bisschen Wiedergutmachung konnte die Borussia bereits am 1. Bundesliga-Spieltag durch ein 2:0 über Schwarz-Rot betreiben – der Start in eine bislang starke Saison der Fohlen im deutschen Oberhaus, die in einem 3:0 über Bayern München Anfang des Monats ihren Höhepunkt fand, am Freitagabend aber durch ein 1:3 beim SC Freiburg etwas gedämpft wurde. Mit 17 Punkten liegt die Hecking-Elf damit auf Rang drei.

Personal

Seit der Verpflichtung des Franzosen Alassane Plea im Sommer verfügt Gladbach wieder über einen echten Mittelstürmer. Dessen Präsenz war zum Saisonstart auch absolut nötig, denn sowohl Kapitän Lars Stindl als auch Edeltechniker Raffael, die in der Vergangenheit das Sturmzentrum besetzten, verpassten verletzungsbedingt jeweils mehrere Spiele. Nun aber darf Plea, der beim Pokalspiel jedoch wegen einer Oberschenkelverletzung fehlen wird, wieder dauerhaft auf Konkurrenz, aber auch auf spielerische Unterstützung in der Offensive hoffen: Stindl feierte nach seinem Syndesmoseband-Riss Ende der letzten Spielzeit beim Sieg über die Bayern sein Comeback und traf dabei prompt. Auch Raffael (im Bild oben im Duell mit Kai Havertz), der seit Anfang September aufgrund von Wadenproblemen fehlt, kehrte zuletzt ins Mannschaftstraining zurück. Das Freiburg-Spiel kam zwar noch zu früh für den Brasilianer, gegen die Werkself könnte er allerdings zumindest wieder im Kader stehen und zu einer weiteren Alternative in der mit Stindl sowie Thorgan Hazard und Jonas Hofmann ohnehin schon hochkarätig besetzten Gladbacher Offensive werden. Sollte Raffael wieder fit sein, könnte Hecking personell so gut wie aus dem Vollem schöpfen. Einzig das 20-jährige Sturmtalent Julio Villalba fehlt mit einer Schulterverletzung, ansonsten sind alle Spieler an Bord.

Probleme

Vieles läuft in dieser Saison bereits richtig am Niederrhein. Einzig die Konstanz geht dem Team noch etwas ab – in Freiburg zeigte Heckings Elf kaum etwas davon, was sie zuvor noch so stark gemacht hatte. Generell leistet sich die Hintermannschaft immer wieder kleinere Unkonzentriertheiten. Die Folge: Die Borussia steht, sowohl was zugelassene Torschüsse als auch Torchancen angeht, jeweils auf den hinteren Rängen im ligaweiten Vergleich. Gerade über die Außenbahnen zeigt sich Mönchengladbach teilweise anfällig. In der Innenverteidigung spielen zwar sowohl Matthias Ginter als auch Nico Elvedi eine bislang starke Saison, tendieren aber bisweilen auch zu kleinen Aussetzern. Ein weiteres Problem für Trainer Hecking: In der Viererkette fehlen ihm die Alternativen, falls es zu langfristigen Ausfällen kommen sollte.

Potenzial

Genau zehn Jahre steht Max Eberl nun als Sportdirektor bei der Borussia in der Verantwortung. Damals war das Team ständiger Abstiegskandidat, nun zählt Mönchengladbach wieder zu den Top-Adressen im deutschen Profifußball. Eine weiterer Beleg für die ausgezeichnete Arbeit, die der ehemalige Abwehrspieler am Niederrhein leistet: Seit seinem Amtsantritt im Oktober 2008 holten nur vier Vereine in der Bundesliga mehr Punkte als die Fohlen. Das Erfolgsrezept dabei: Eberl setzt auf die Jugend, brachte in seiner Zeit als Sportdirektor unter anderem Marco Reus, Marc-André ter Stegen oder Mahmoud Dahoud hervor, aktuell stehen Mittelfeldmann Florian Neuhaus (21) sowie Abwehrspieler Louis Beyer (18) häufig auf dem Platz. Und: Eberl setzt auf Kontinuität. Trotz zweier neunter Plätze am Saisonende sprach er Trainer Dieter Hecking das Vertrauen aus, deutete nun die Verlängerung dessen am Saisonende auslaufenden Vertrags an. Ganz klar: Der Gladbacher Erfolg kommt nicht von ungefähr.

Prognose

Sollte es der Fohlenelf gelingen, sich an der Werkself für das Ausscheiden im Vorjahr zu revanchieren, kann es im Pokal weit gehen für die Borussia, die bislang alle Heimspiele in dieser Saison erfolgreich gestalten konnte und – wie der Sieg über den amtierenden Meister zeigte – mit ihrer Offensiv-Power jeder Mannschaft gefährlich werden kann. Bleibt das Team von Verletzungen der Schlüsselspieler verschont, ist nicht nur im Pokal einiges drin für Mönchengladbach.

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