
„Da kommt eine große Aufgabe auf uns zu“, erklärte Heiko Herrlich auf der Pressekonferenz am Montagnachmittag. „Es ist für uns ein Stückweit Pionierarbeit. Wenn ich mir die Statistik anschaue, kann man fast schon sagen, dass Werder Bremen Favorit ist: In sechs Pokalspielen gegen sie konnte Bayer 04 nie gewinnen. Wir wollen morgen natürlich versuchen, die ersten zu sein, die das schaffen“, beschrieb der Bayer 04-Cheftrainer das Vorhaben gegen den Angstgegner.
Doch nicht nur die bisherigen Pokalresultate gegen die Bremer bewahren Herrlich und sein Team davor, den Tabellen-15. der Bundesliga zu unterschätzen. „Ich habe schon vor dem Liga-Spiel gegen Werder Bremen gesagt, dass es ein sehr, sehr, sehr, sehr schweres Spiel für uns werden wird. Für diese viermal sehr bin ich damals von einer Zeitung ein bisschen belächelt worden. Aber ich denke, dass ich damit nicht so falsch lag“, erinnerte Herrlich an den mühevollen 1:0-Erfolg gegen das Nordlicht in der Meisterschaft Mitte Dezember („Das war ein hartes Stück Arbeit“). Seitdem Florian Kohfeldt Anfang November den Trainerposten von Alexander Nouri übernommen hat, habe ich sich laut Herrlich einiges getan bei den Grün-Weißen. „Sie haben zwar bei Bayern München verloren, dort aber eigentlich so gespielt, wie wir das in unserem Heimspiel gegen die Bayern gerne gemacht hätten – mutig und sehr frech hinten raus.“ Entsprechend sei die Entwicklung sowie die jüngsten Ergebnisse wie zum Beispiel der 2:1- Erfolg über Schalke 04 am Samstag kein Zufall. „Sie haben auch davor schon sehr gute Spiele gemacht, sich da aber nicht belohnt. In der Tabelle steht die Mannschaft absolut nicht da, wo sie hingehört“, so Herrlich.
Trotz des Lobes für den Gegner will Herrlich mit seiner Mannschaft in die Runde der letzten vier einziehen. „Aber Bremen will das auch. Es geht morgen nicht um Punkte, entsprechend wird es auch keine Punktteilung geben. Es gibt nur Gewinnen oder Verlieren, Ausscheiden oder Weiterkommen, Leben oder Sterben. Deshalb ist es nochmal eine besondere Motivation“, sagte Herrlich vor dem Duell mit der mit sechs Titeln zweiterfolgreichsten deutschen Pokalmannschaft hinter Rekordgewinner Bayern München (18 Siege).
Zu sehr wollte Herrlich aber nicht aus die vergangenen Pokalduelle mit den Bremern blicken: „Mit dem einen oder anderen aus dem Verein habe ich über die vorherigen Duelle im Pokal gesprochen. Aber ich denke, dass die Vergangenheit nicht wirklich bei der Gegnervorbereitung hilft – die aktuelle Art und Weise, was Bremen jetzt stark macht, ist viel wichtiger als das, was in der Vergangenheit war.“
In Sachen Kaderbesetzung kann Heiko Herrlich dabei wohl aus dem Vollen schöpfen. Alle Spieler seien fit. Einzig hinter Julian Baumgartlinger (Virusinfektion) sieht der 46-Jährige ein Fragezeichen. „Er fühlt sich schon besser. Aber ob es reicht, müssen wir schauen und abwarten, wie er die heutige Nachmittagseinheit übersteht.“

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