
Der Doublesieger der Vorsaison musste am vergangenen Wochenende eine 1:2-Niederlage im Derby bei Bröndby IF einstecken und verlor damit die Tabellenführung in der dänischen Superliga an Aarhus GF. Beim brisanten Duell der Stadtrivalen, das in Dänemark als „Slaget om København“ („Schlacht um Kopenhagen“) bekannt ist, ging Bröndby durch den ehemaligen Freiburger Michael Gregoritsch in Führung. Mohamed Elyounoussi glich zwischenzeitlich für den dänischen Rekordmeister aus, der sich nach einem weiteren Treffer der Gastgeber am Ende dennoch geschlagen geben musste. Für den FC Kopenhagen war es nach dem 2:3 gegen Aarhus die zweite Saisonniederlage. Bis dato stehen in der Liga ansonsten fünf Siege und ein Remis zu Buche.
In der vergangenen Saison war der FCK zum 16. Mal seit seiner Gründung 1992 dänischer Meister und zum zehnten Mal Pokalsieger geworden. Das Team von Trainer Jacob Neestrup hatte sich in der Meisterrunde der Superliga bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FC Midtjylland geliefert und sich den Titel mit einem Punkt Vorsprung gesichert. In der Qualifikation für die Champions League setzte sich Kopenhagen gegen den kosovarischen Klub KF Drita Gjilan (2:0, 1:0), den schwedischen Nachbarn Malmö FF (0:0, 5:0) und schließlich gegen den FC Basel (1:1, 2:0) durch.
Für den FCK ist es nun die siebte Teilnahme an der Liga- bzw. Gruppenphase der Königsklasse. Vor elf Jahren waren die Dänen einmal in den Play-offs an Bayer 04 gescheitert. In den bislang einzigen internationalen Pflichtspiel-Duellen der beiden Klubs setzte sich die Werkself damals nach einem 3:2 in Kopenhagen auch im Rückspiel in der BayArena mit 4:0 durch. Drei der insgesamt sieben Leverkusener Treffer hatte Stefan Kießling erzielt. Auf Seiten der Dänen standen damals bereits Thomas Delaney und Andreas Cornelius in der Startelf – beide sind heute nach mehreren anderen Stationen wieder Leistungsträger im Neestrup-Team. Im Januar 2023 gewann Bayer 04 zudem ein Freundschaftsspiel 1:0 gegen die Dänen.
In der Saison 2023/24 qualifizierte sich der FCK in der Champions League in einer Gruppe mit dem FC Bayern München, Galatasaray Istanbul und Manchester United als Zweiter hinter den Bayern für das Achtelfinale. In diesem schied der dänische Hauptstadtklub gegen Manchester City aus. In der vergangenen Spielzeit nahm Kopenhagen an der Conference League teil. Dort schalteten die Weiß-Blauen in der Zwischenrunde den 1. FC Heidenheim aus – nach einer 1:2-Heimniederlage im Parken gewann Kopenhagen das Rückspiel in Deutschland mit 3:1 nach Verlängerung. Im Achtelfinale war dann der FC Chelsea die Endstation.
Drei Spieler des FC Kopenhagen sind aus der Bundesliga gut bekannt: Jordan Larsson stand in der Saison 2022/23 beim FC Schalke 04 unter Vertrag, wechselte aber bereits nach einem halben Jahr auf Leihbasis nach Kopenhagen. Inzwischen haben die Dänen den schwedischen Nationalspieler fest verpflichtet. Larsson, dessen Vater Henrik ein internationaler Top-Stürmer unter anderem beim FC Barcelona und Manchester United war, bestritt in zweieinhalb Jahren bisher 100 Pflichtspiele für den FCK und erzielte 26 Treffer. Vor allem in der Meisterrunde der vergangenen Saison trug der 28-Jährige in zehn Partien mit sechs Toren und einem Assist wesentlich zum Gewinn der dänischen Meisterschaft bei.
Noch bekannter als Larsson ist in Deutschland der ehemalige Dortmunder Youssoufa Moukoko. Der in Kamerun geborene Stürmer wurde beim BVB ausgebildet, spielte ab 2016 für die Borussia und wurde mehrfach Torschützenkönig in der B- und A-Junioren-Bundesliga. Moukoko, der bis heute jüngste Bundesliga-Debütant und -Torschütze, bestritt für den BVB im Seniorenbereich 99 Pflichtspiele (18 Tore). 2021 holte er mit der deutschen U21-Nationalmannschaft den EM-Titel, ein Jahr später stand Moukoko im WM-Kader der DFB-Auswahl und kam in Katar beim 1:2 gegen Japan zu einem Kurzeinsatz. Der heute 20-Jährige wechselte zur Saison 2024/25 vom BVB zunächst auf Leihbasis zum französischen Erstligisten OGC Nizza und unterschrieb in diesem Sommer einen Fünfjahresvertrag beim FC Kopenhagen. Bislang erzielte er drei Tore für seinen neuen Verein, darunter der verwandelte Elfmeter zum 2:0 gegen den FC Basel, mit dem Moukoko Kopenhagen den Einzug in die Ligaphase der Königsklasse sicherte.
Auch Thomas Delaney kennt die Bundesliga bestens. Der Mittelfeldspieler stand einst beim SV Werder Bremen, bei Borussia Dortmund und bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag. Mit 34 Jahren ist der ehemalige dänische Nationalspieler (81 Länderspiele) der älteste Akteur im Kader. Delaney kommt aus der Jugend des FC Kopenhagen, wurde mit dem Klub sechsmal dänischer Meister und fünfmal Pokalsieger. Bis heute absolvierte er fast 300 Pflichtspiele für den FCK und ist damit einer seiner Rekordspieler. Große internationale Erfahrung bringt auch Stürmer Andreas Cornelius mit. Der gebürtige Kopenhagener war unter anderem für Atalanta Bergamo, Girondins Bordeaux und Parma Calcio aktiv. Die mit Abstand meisten Pflichtspiele (255) bestritt der 32-Jährige aber für den FCK, bei dem Cornelius längst Legendenstatus genießt. Mit insgesamt 70 Treffern steht er auf Platz drei der klubinternen Rekordtorschützenliste. Wie Delaney stand auch Cornelius sowohl im dänischen EM-Kader 2021 als auch ein Jahr später im WM-Kader unter dem damaligen Nationaltrainer und heutigen Bayer 04-Chefcoach Kasper Hjulmand.
Auf internationaler Bühne ist dem FC Kopenhagen bislang noch kein großer Erfolg gelungen. In der Champions League schaffte es der Klub zweimal ins Achtelfinale, schied dort 2011 gegen den FC Chelsea und 2024 gegen Manchester City aus. In der Europa League erreichte der FCK 2020 einmal das Viertelfinale, verlor hier gegen Manchester United 0:1. Auch die beiden letzten Heimspiele gegen deutsche Mannschaften endeten mit Niederlagen – im Parken unterlag Kopenhagen gegen Heidenheim (in der Conference League) und Bayern München (in der Champions League) jeweils 1:2. Die Bilanz zu Hause gegen deutsche Klubs ist insgesamt enttäuschend: Von den acht Spielen gingen sieben verloren. Nur einmal erreichte Kopenhagen ein Remis. Nach 15 sieglosen Spielen gegen Teams aus Deutschland gelang mit dem 3:1-Sieg in Heidenheim in diesem Jahr der erste Sieg überhaupt.
Jacob Neestrup setzt auf Spielkontrolle und eine gute Balance von Defensive und Offensive. Der Trainer, ein gebürtiger Kopenhagener, trat im September 2022 die Nachfolge von Jess Thorup an, der später Coach des FC Augsburg wurde. Unter Neestrup holte der FCK gleich in dessen erster Saison als Chefcoach das Double aus Meisterschaft und Pokal. Das gelang in diesem Jahr ein zweites Mal. In 32 Spielen ließ eine stabile Abwehr um die Innenverteidiger Gabriel Pereira und Pantelis Hatzidiakos nur 33 Gegentore zu. Der in diesem Sommer von PAOK Saloniki verpflichtete Torhüter Dominik Kotarski hatte zuletzt mit einigen starken Paraden großen Anteil am entscheidenden 2:0-Sieg gegen Basel. In den sechs Qualifikationsspielen musste Kopenhagen nur ein Gegentor schlucken. Auch in der Offensive verfügt Neestrup über zahlreiche interessante Spieler: Über Routiniers wie Andreas Cornelius, Viktor Claesson und Jordan Larsson. Über schnelle und technisch starke Außen wie Mohamed Elyounoussi und Elias Achouri. Und neuerdings eben auch über Youssoufa Moukoko, dessen Karriere in Kopenhagen offenbar wieder an Fahrt aufnimmt.


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